Produktpiraten sind für Marken-Hersteller ein geschäftsschädigendes Ärgernis. Die "Aktion Plagiarius" kämpft mit ihrem jährlich verliehenen Schmähpreis gegen Ideenklau und will Schäden durch Plagiate und Fälschungen ins öffentliche Licht rücken. Auf der Frankfurter Konsumgütermesse Ambiente hat der Verein jetzt zum 44. Mal die dreistesten Plagiate des Jahres ausgezeichnet.
Den ersten Preis verlieh die Jury des von Firmenvertretern und Juristen getragenen Vereins an ein Küchen-Schneidegerät aus China. Dieses kopiert das deutsche Markenprodukt äußerlich perfekt, ist aber von minderwertiger Qualität. Die Schneidklingen seien zu stumpf und nicht fest genug verankert, sodass ein Herausbrechen drohe. Auch bei anderen Produkten warnt die Aktion Plagiarius vor Sicherheitsrisiken für Verbraucher. Ebenfalls mit dem Negativpreis ausgezeichnet wurden etwa gefälschte Marken-Sahnekapseln, die von innen verrostet waren und ohne Fremdeinwirkung explodierten (siehe Fotostrecke).
Bei vielen Plagiaten werden Design- und Markenrechte verletzt. Die Auszeichnung sage aber nichts darüber aus, ob ein nachgemachtes Produkt im juristischen Sinne erlaubt oder rechtswidrig sei, betont der Verein. "Ziel der Aktion Plagiarius ist vielmehr, die skrupellosen Geschäftspraktiken von Produkt- und Markenpiraten ins öffentliche Bewusstsein zu rücken und Industrie, Politik und Verbraucher für die Problematik zu sensibilisieren."