Quartalszahlen Airbus hievt EADS zurück in Gewinnzone

Es ist die erste gute Nachricht für EADS nach einer Serie von Negativschlagzeilen: Der Rüstungs- und Flugtechnikkonzern hat selbst Analysten mit seinen Quartalszahlen überrascht. Größten Anteil daran hat die Tochter Airbus, bei der das Sparprogramm "Power 8" erste Früchte trägt.

Der Airbus-Mutterkonzern EADS ist spektakulär in die Gewinnzone zurückgekehrt. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) hat sich im ersten Quartal gegenüber dem Vorjahr auf 769 Millionen Euro fast verneunfacht und übertraf die Analystenerwartungen um das Doppelte. Der Kurs an der Pariser Börse legte zwischenzeitlich um sieben Prozent zu. Konzernchef Louis Gallois bezeichnete die Quartalszahlen als "ermutigend", bremste jedoch allzu großen Optimismus: "Wir haben bereits große Herausforderungen gemeistert, aber es liegt noch viel Arbeit vor uns", sagte er.

Der Nettogewinn im ersten Quartal lag demnach bei 285 Millionen Euro, gegenüber einem Minus von zehn Millionen Euro ein Jahr zuvor. In vier der vergangenen fünf Vierteljahre hatte EADS rote Zahlen geschrieben. Der Umsatz stieg um zehn Prozent auf 9,9 Milliarden Euro, vor allem dank vermehrter Airbus-Auslieferungen und Zuwächsen bei der Hubschrauber-Tochter Eurocopter, bei Astrium und in der Sicherheits- und Verteidigungssparte.

Nachdem der Konzern am Dienstag weitere Verzögerungen von rund drei Monaten für den Airbus-Superjumbo A380 bekannt gegeben hatte und zuvor die Werksverkäufe in Frankreich und Deutschland gescheitert waren, ist die positive Bilanz eine erste gute Nachricht. Für das Gesamtjahr bestätigte EADS seine Ebit-Prognose von 1,8 Milliarden Euro. Allerdings könnte sich am Ende des Jahres die Belastung durch den schwachen Dollar niederschlagen.

"Power 8" trägt erstmals Früchte

Bei Airbus, der wichtigsten Konzerntochter, wirkt sich das Sanierungsprogramm "Power 8" erstmals positiv in der Bilanz aus. In den vergangenen Quartalen kosteten die Umstrukturierungsmaßnahmen den Flugzeugbauer Millionen, inzwischen seien wichtige Ziele erreicht, teilte EADS mit. Dafür kommen im Laufe des Jahres insbesondere für den neuen Langstreckenjet A350 hohe Entwicklungskosten auf den Konzern zu. Zudem sind die finanziellen Auswirkungen aus den neuen A380-Verzögerungen noch nicht kalkuliert.

Das Vorsteuerergebnis von Airbus kletterte im ersten Quartal 2008 auf 628 Millionen Euro, im Vorjahreszeitraum stand vor allem wegen außerordentlicher Restrukturierungskosten ein Minus von 69 Millionen Euro. Darüber hinaus hätten starke saisonale Effekte zur Erholung beigetragen, erklärte EADS. Mit 48 Auslieferungen erreichte der Flugzeugbauer im März einen Monatsrekord. Der Auftragseingang versechsfachte sich auf ein Volumen von 31,5 Milliarden Euro. Neben der nach wie vor stark nachgefragten A320-Familie (290 Bestellungen) findet auch der neue Langstreckenjet A350, der erstmals in fünf Jahren ausgeliefert werden soll, immer mehr Kunden. 64 Nettobestellungen gingen für den geräumigen Sparjet ein.

AP
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