Kanzler Gerhard Schröder (SPD) hat die Menschen in Deutschland auf geringere Rentenzuwächse eingestellt. Bei der jetzigen wirtschaftlichen und demographischen Lage könnten Rentenzuwächse wie in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten nicht mehr versprochen werden, sagte Schröder am Mittwochabend auf dem Bundeskongress der SPD-Arbeitsgemeinschaft 60 plus in Halle. Zu Einzelheiten äußerte er sich nicht. Die jetzigen Renten seien aber gesichert.
Der Kanzler sprach sich dafür aus, den Generationenvertrag auf eine neue Grundlage zu stellen: "Lasst uns einen gerechten Ausgleich zwischen Alt und Jung suchen." Angesichts der sich verändernden Altersstruktur müsse für den Zeitraum von 2010 bis 2030 Vorsorge getroffen werden. "Wir werden ein paar Veränderungen machen müssen", sagte der Kanzler. Die Umlagefinanzierung der Renten reiche für die Zukunft nicht aus. Daneben müsse als zweite Säule die Eigenvorsorge stehen. Das Konzept der Riester-Rente funktioniere.
Bundessozialministerin Ulla Schmidt (SPD) sprach sich dafür aus, im Rahmen der Rentenreform die private Riester-Rente zu vereinfachen. Sie sei offen für Veränderungen, um den bürokratischen Aufwand abzubauen, sagte Schmidt der 'Berliner Zeitung'. "Ich bin für jeden guten Gedanken dankbar." Es werde aber dabei bleiben, dass die staatlich geförderte Anlage als monatliche Rente ausgezahlt werden müsse und nicht auf einen Schlag.