Übernahme-Poker Opel-Betriebsrat wirft GM Zockerei vor

Heftige Kritik aus Rüsselsheim an General Motors: Opel-Betriebsratschef Klaus Franz wirft der Konzernmutter eine für die betroffenen Beschäftigten unerträgliche Taktiererei bei den Übernahmeverhandlungen vor.

Opel-Betriebsratschef Klaus Franz hat den Mutterkonzern General Motors scharf für seine Verhandlungsstrategie beim Verkauf des Rüsselsheimer Autobauers kritisiert. "GM zockt auf hohem Niveau, um die Bedingungen für den Verkauf der Opel-Anteile für sich zu verbessern", sagte Franz der "Bild-Zeitung". Dies werde allmählich unerträglich für die Beschäftigten bei Opel Europa.

GM bemüht sich derzeit um Alternativen zu dem kanadisch-österreichischen Zulieferer Magna, mit dem der Konzern bereits eine Absichtserklärung für den Verkauf von Opel unterschrieben hat. Dabei führt der insolvente US-Autobauer nach Angaben eines Europasprechers auch Gespräche mit dem belgischen Ripplewood-Ableger RHJ und dem chinesischen Daimler-Partner BAIC.

Nach den Worten von Franz sind Berichte über einen möglichen Einstieg von RHJ jedoch falsch. "Mir ist kein neues Angebot von Ripplewood und kein neuer Investor bekannt", betonte Franz, der zugleich Vizevorsitzender des Opel-Aufsichtsrats ist.

Der Betriebsratschef hatte am Mittwoch erklärt, er gehe davon aus, dass es innerhalb der nächsten wenigen Wochen eine Einigung zwischen Magna und GM geben werde. "Ich sehe keine Alternative zu Magna", sagte Franz. Zu den schwierigsten noch offenen Punkten in den Verhandlungen zählt er, dass GM eine Rückkaufoption für Opel verlangt habe. Magna-Vorstandschef Wolf hatte am Dienstag gesagt, dieser Forderung werde sein Unternehmen sicher nicht zustimmen.

DPA · Reuters
Reuters/DPA