UNREGELMÄSSIGKEITEN Stimmt Ihre Telefonrechnung?

Gegen die Deutsche Telekom sind erneut Vorwürfe wegen falscher Telefonrechnungen erhoben worden.

Gegen die Deutsche Telekom sind erneut Vorwürfe wegen falscher Telefonrechnungen erhoben worden. Nach einem Bericht der »Welt am Sonntag« muss das Unternehmen mit einer Strafanzeige wegen Betrugs rechnen. Die Zeitung zitierte den Geschäftsführer der Telefonkunden-Gemeinschaft Communitel, Bernd Stötzel, mit den Worten: »Bei der Analyse von 100 Millionen Datensätzen in zwei Jahren haben wir von 1999 bis 2001 Rechnungsfehler zu Lasten unserer Kunden von zig Millionen Mark entdeckt.« Ein Telekom-Sprecher wies die Vorwürfe zurück.

Ultimatum bis Donnerstag

»Welt am Sonntag« schrieb unter Berufung auf Stötzel, Einzelgespräche seien zum Teil ohne Datum und Zielnummer mit mehr als 1.300 Mark in Rechnung gestellt worden. Der Communitel-Chef sagte der Zeitung zufolge: »Die Deutsche Telekom, insbesondere deren Vorstandsmitglieder, wissen nachweislich seit Jahren über die aufgezeigten Rechnungen Bescheid.« Sollte sich Telekom-Vize Gerd Tenzer nicht bis Donnerstag den Verfehlungen angenommen haben, erstatte Communitel Strafanzeige.

Stötzel, dessen als eingetragener Verein auftretende Firma von der Telekom im vergangenen Jahr wegen säumiger Zahlungen auf 17,5 Millionen Mark (rund 9,8 Millionen Euro) verklagt wurde, hatte bereits früher ähnliche Vorwürfe gegen den Telefonkonzern erhoben. Telekom-Sprecher Ulrich Lissek wies die Kritik zurück und erklärte, tatsächlich habe es im vergangenen Jahr ein technisches Problem mit der Auskunft 11833 gegeben. Die Rechnungen seien beiseite gelegt und kontrolliert worden; Gespräche, die nicht hätten rekonstruiert werden können, seien auch nicht berechnet worden. Inzwischen habe man ein neues System eingeführt, und die damaligen Probleme hätten sich seines Wissens nicht mehr wiederholt.