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Unverzollte Rolex-Uhren Verdacht auf Steuerhinterziehung gegen Rummenigge

Auch gegen den Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge soll einem Medienbericht zufolge ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts auf Steuerhinterziehung laufen. Es geht um teure Geschenke aus Katar.

Ist der Fall Hoeneß kein Einzelfall, wenn es um Steuer-Tricksereien geht? Auch gegen den Vorstandsvorsitzenden des Fußballerstligisten FC Bayern München, Karl-Heinz Rummenigge, läuft einem Zeitschriftenbericht zufolge ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts auf Steuerhinterziehung. Das Magazin "Focus" berichtete in einer Mitteilung vom Samstag, Rummenigge sei am 7. Februar auf dem Münchener Flughafen kontrolliert worden, als er bei der Rückkehr aus dem Emirat Katar, wo im Jahr 2022 die Fußballweltmeisterschaft stattfinden soll, beim Zoll durch den grünen Ausgang habe gehen wollen. Dabei hätten Beamte in seinem Handgepäck zwei wertvolle Uhren gefunden.

Dem Bericht zufolge gab Rummenigge an, es handle sich um gebrauchte Uhren, die ihm ein Freund in Katar geschenkt habe. Der "Focus" berichtete, das Hauptzollamt Augsburg führe ein Ermittlungsverfahren. Der Vorwurf laute, Rummenigge habe die vorgeschriebene Umsatzsteuer von 19 Prozent bei der Einreise nicht entrichtet.

Derartige Fälle mit einem Strafbefehl geahndet

Die zuständige Staatsanwaltschaft Landshut wollte laut "Focus" keine Angaben zu einem Verfahren machen, "weil das Steuergeheimnis derartige Auskünfte verbietet". Staatsanwalt Ralph Reiter sagte demnach aber: "Sobald jemand den grünen Ausgang nimmt, erklärt er damit, dass er nichts zu verzollen hat, wählt er ihn wider besseren Wissens, hat er Steuern hinterzogen." Derartige Fälle würden meist mit einem Strafbefehl geahndet.

Rummenigge wollte sich dem "Focus" zufolge nicht zu dem Vorfall äußern. Sein Anwalt ist den Angaben zufolge Werner Leitner, der auch den Präsidenten des FC Bayern München, Uli Hoeneß, in dessen Steuerverfahren vertritt. Hoeneß soll Vermögenswerte in der Schweiz nicht ordnungsgemäß versteuert haben. Um einer Strafe zu entgehen, erstattete er Selbstanzeige.

Audi geht auf Distanz zu Hoeneß

"Es darf nichts unter den Tisch gekehrt werden, aber wir dürfen auch niemanden vorschnell als Menschen fertigmachen", sagte Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer zur Causa Hoeneß dem Magazin "Spiegel". Damit ging Seehofer auch ein wenig auf Distanz zu Kanzlerin Angela Merkel, die sich in einer ersten Reaktion persönlich enttäuscht von Hoeneß gezeigt hatte: "Da hat jeder seine eigene Maxime, und das ist auch richtig so. Ich folge der Bibel, wonach jeder den anderen so behandeln sollte, wie er selbst behandelt werden möchte."

Audi-Vorstandschef Rupert Stadler ist ein wenig auf Distanz zu Bayern Münchens Präsidenten Uli Hoeneß nach dessen Steueraffäre gegangen. "Audi ist der Überzeugung, dass nachhaltiger wirtschaftlicher Erfolg nur sichergestellt werden kann, wenn Regeln und Normen konsequent befolgt werden. Wir stehen für ein achtbares, ehrliches und regelkonformes Verhalten im Geschäftsalltag", ließ Stadler nach einer Anfrage der "Bild am Sonntag" über einen Sprecher mitteilen. Automobil-Hersteller Audi, der zum Volkswagen-Konzern gehört, ist mit 9,1 Prozent an der FC Bayern München AG beteiligt.

kmi/DPA DPA

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