Wirtschaftskrise US-Arbeitslosigkeit steigt dramatisch

Die Wirtschaftskrise in den USA schlägt mit voller Wucht auf den Arbeitsmarkt durch: Die Arbeitslosigkeit stieg im Februar auf 8,1 Prozent. Das ist die höchste Arbeitslosenquote in den USA seit 25 Jahren.

Die Arbeitslosigkeit in den USA ist auf den höchsten Stand seit mehr als 25 Jahren gestiegen. Die Arbeitslosenquote erreichte 8,1 Prozent und ist damit so hoch wie seit Ende 1983 nicht mehr, wie das Arbeitsministerium am Freitag mitteilte. Allein im Februar strichen die Unternehmen 651.000 Stellen. Bereits im Januar waren knapp 600.000 Arbeitsplätze verlorengegangen.

Präsident Barack Obama, der angesichts der schwersten Rezession der Nachkriegsgeschichte ein Rekord-Konjunkturprogramm in Höhe von 787 Milliarden Dollar (622 Mrd Euro) durchgesetzt hat, wollte noch am Freitag zur Wirtschaftslage sprechen. Obama hatte mehrfach betont, dass es der US-Wirtschaft zunächst einmal schlechter gehen werde, bevor es wieder besser werden könne.

Die US-Firmen haben in den vergangenen vier Monaten nach Angaben des Ministeriums insgesamt 2,6 Millionen Jobs gestrichen. Seit Beginn der Rezession in den USA im Dezember 2007 gingen 3,6 Millionen Arbeitsplätze verloren. "Wir sind fast schon in einem Stadium der Panik", sagte der Wirtschaftsexperte Ethan Harris von dem Finanzinstitut Barclays Capital der Wirtschaftsnachrichtenagentur Bloomberg.

Die Entwicklung am Arbeitsmarkt ist entscheidend für die Konsumausgaben, die wiederum rund zwei Drittel der Wirtschaftsleistung in den USA ausmachen.

Die Börsen reagierten dennoch mit leichten Kurssteigerungen auf die Daten vom US-Arbeitsmarkt. Der Dax stieg in der Spitze um 1,6 Prozent auf 3753 Punkte, bröckelte dann aber wieder leicht ab. Der S&P-Future zog ebenfalls leicht an und signalisierte damit eine leichte Erholung an der Wall Street. "Die Angst war groß, dass die Daten viel schlechter als die Prognose ausfallen. Es wurde ein Abbau von 750.000 bis 800.000 Stellen befürchtet. Es ist aber keine Wende zum Besseren zu sehen", sagte Aktienstratege Giuseppe Amato von Lang & Schwarz.

DPA · Reuters
Reuters/DPA