Russland Britisches Konsortium will Yukos vor der Pleite retten

Das Konsortium hat angeblich der russischen Regierung vorgeschlagen, für die Tilgung der Steuerschuld im Gegenzug Yukos-Vermögenswerte zu übernehmen. Konkrete Summen wurden nicht genannt.

Ein britisches Konsortium aus privaten Investoren will russischen Medienberichten zufolge den angeschlagenen Ölkonzern Yukos vor der Pleite retten, meldete die Nachrichtenagentur Interfax am Freitag unter Berufung auf einen Sprecher des Konsortiums in London. Aus Moskau gab es dazu zunächst keine offizielle Reaktion.

Keine genaue Summe genannt

Hinter der Initiative steht nach den Angaben auch der frühere Yukos-Minderheitsaktionär Konstantin Kagalowski. Er sei an der Privatisierung des Unternehmens im Jahr 1995 beteiligt gewesen, hieß es seitens des Sprechers aus London. Kein Mitglied der kleinen Investorengruppe habe einen Wohnsitz in Russland. Konkrete Summen wurden in dem Vorschlag nicht genannt. Der bislang größte russische Ölkonzern Yukos kann Steuernachforderungen in Höhe von 2,8 Milliarden Euro derzeit nicht begleichen, weil Konten gesperrt und Vermögenswerte beschlagnahmt sind. Der Konzern des in Untersuchungshaft sitzenden Großindustriellen Michail Chodorkowski steht vor der Zerschlagung.

Geld spielt offenbar für das britische Konsortium keine Rolle. Es sei unklar, wie hoch die Schulden seien, sagte der Sprecher. "Wir sind uns aber sehr wohl bewusst, dass wir hier über Milliarden sprechen und wir haben ausreichend Mittel, um das abzudecken", sagte er.

Von Großbritannien aus führen mehrere einflussreiche russische Großunternehmer, so genannte Oligarchen, ihre Geschäfte, darunter auch Boris Beresowski sowie der Anteilseigner des Yukos-Konkurrenten Sibneft, Roman Abramowitsch. (DPA)

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