Vergewaltigungsprozess gegen Moshe Katzav Israels Ex-Präsident muss sieben Jahre ins Gefängnis

Der Gang zum Obersten Gericht war für Moshe Katzav erfolglos. Israels Ex-Präsident muss für sieben Jahre ins Gefängnis. Die Richter bestätigten das Urteil einer niederen Instanz, die Katzav der Vergewaltigung und sexuellen Belästigung schuldig gesprochen hat.

Verurteilt war er bereits seit einem knappen Jahr, doch Moshe Katzav hoffte auf einen Freispruch durch das Oberste Gericht Israels. Doch auch die höchste Instanz befand den früheren israelischen Präsidenten für schuldig. Der 65-Jährige muss nun wegen sexueller Verbrechen für sieben Jahre ins Gefängnis.

Das Oberste Gericht bestätigte damit am Donnerstag das Strafmaß eines Gerichts niederer Instanz in vollem Umfang - sieben Jahre Haft, zwei Jahre auf Bewährung und eine Geldstrafe. Es ist das erste Mal, dass ein früherer israelischer Staatschef in den Knast muss.

Haftbeginn in der kommenden Woche

Israelische Medien zitierten am Donnerstag aus der Entscheidung der drei Richter, die strittigen "sexuellen Kontakte" zwischen Katzav und einer ehemaligen Mitarbeiterin seien "ohne jeden Zweifel unfreiwillig" zustande gekommen, selbst wenn es zuvor "romantische Verbindungen" gegeben habe. Das Gericht sah damit den Tatbestand der Vergewaltigung als gegeben. Die Zeugenaussagen belegten ein "anhaltend kriminelles Verhalten" des Ex-Präsidenten. Dies sei "mit der Zeit schlimmer geworden". Die Vorwürfe gegen Katzav wurden von zwei Frauen erhoben.

Der 65-Jährige war vor knapp einem Jahr vom Bezirksgericht in Tel Aviv wegen Vergewaltigung in zwei Fällen und sexueller Belästigung in zwei weiteren Fällen zu sieben Jahren Haft verurteilt worden. Katzav hatte die Vorwürfe stets bestritten und Berufung eingelegt. Nach der Verurteilung in letzter Instanz muss er seine Haftstrafe in wenigen Tagen antreten.

DPA
swd/AFP/DPA

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