NBA NBA-Stars wollen in Übersee spielen

Deron Williams macht es auf jeden Fall, doch auch Dirk Nowitzki, Kevin Durant, Kobe Bryant oder Dwyane Wade scharren mit den Hufen. Sollte die NBA-Saison wirklich ausfallen, können sich Basketball-Fans in aller Welt auf Gastspiele der Superstars freuen.

Deron Williams hat bereits bei Besiktas unterschrieben, Kobe Bryant sollte folgen. Doch da die Verhandlungen mit dem Superstar der Los Angeles Lakers ins Stocken gerieten, könnte nun Kevin Durant nach Istanbul kommen. "Die Option in die Türkei zu gehen, ist sehr faszinierend", zitierte espn.com Durants Berater Aaron Goodwin, der von Gesprächen mit den Türken berichtete. Doch auch Russland oder Spanien stehen auf der Liste möglicher Gastgeberländer.

Wieviel Durant für das mögliche Einjahres-Engagement geboten wurde, wollte Goodwin nicht sagen. Kollege Williams soll nach Medienberichten fünf Millionen Dollar verdienen, das wären immerhin zehn Millionen weniger, als er in der letzten NBA-Saison verdient hatte und trotzdem noch eine Stange Geld.

"Geld ist aber nicht das Problem", zitierte reuters.com Besiktas Sportdirektor Seref Yalcin. Demnach würden Sponsoren wie die Turkish Airlines für die Gehälter aufkommen können. Ausgerechnet mit der türkischen Fluglinie hat Bryant bereits einen Werbevertrag. Wie Durant streckt Bryant seine Fühler noch in andere Länder aus, China wurde in den Medien bereits als weiteres Ziel genannt.

Weltfrieden in England

Bryants Teamkollege Ron Artest will dagegen kleinere Brötchen backen und bestätigte gegenüber der Los Angeles Times bereits Gespräche mit den Chesire Cats in der englischen Basketball-Liga. Vom 18. bis 23. August will Artest, über dessen mögliche Namensänderung in Metta World Peache drei Tage nach seiner Rückkehr entschieden wird, mit den Cats über ein Engagement verhandeln.

Loyal ist er gegenüber seinem potentiellen Arbeitgeber schon einmal: So veröffentlichte er via twitter.com ein Bild von einem Fan mit Chesire-Jersey und begleitete es mit den Worten "Go Jets!!!! UK, hier komme ich!! Die Jets sind die Besten!!!".

Nichts Genaues weiß man nicht

Ebenfalls zu potentiellen Europaspielern muss man Dirk Nowitzki, Dwyane Wade und Carlos Boozer zählen. Doch alle drei haben mit konkreten Planungen noch nicht begonnen. Nowitzki hatte in der letzten Woche betont, frühestens nach der EM in Litauen mit konkreten Planungen zu beginnen. Spielen würde er auf jeden Fall, so der NBA-Champion gegenüber espn.com: "Ich habe immer gesagt, dass ich zu alt bin, um ein Jahr lang rum zu sitzen."

"Ich werden defintiv Basketball spielen", zitierte espn.com Nowitzkis Finalgegner Dwyane Wade. "Ich weiß noch nicht wo, aber dafür liebe ich das Spiel zu sehr, als dass ich ein Jahr Pause machen würde." Konkrete Anfragen habe es aber noch nicht gegeben, erklärte Wade, dem ein chinesisches Team angeblich zwei Millionen Dollar pro Monat angeboten haben soll, weiter.

China soll Gerüchten zufolge ein mögliches Ziel von Carlos Boozer sein, einem weiteren prominenten Vertreter, der sich für ein Engagement außerhalb des Landes ausgesprochen hat. "Wir Spieler sollten einen Lockout als unglückliche Herausforderung sehen, in der wir einzigartige Möglichkeiten haben", erklärte der Bulls-Spieler dem ESPN Magazine. "Ich konnte schon als Mitglied des Team USA 2008 in Peking einige Erfahrungen, die mein Leben verändert haben, sammeln."

Kritik vom EuroLeague-Boss

Einem, dem diese Entwicklung gar nicht schmeckt, ist der Präsident der EuroLeague, Jordi Bertomeu. Bertomeu erklärte gegenüber Sports Illustrated, dass die Liga Verpflichtungen von NBA-Spielern nicht forciere. "Unsere Clubs brauchen feste Kader", zitierte si.com Bertomeu. "Keines unserer Teams wird Spieler unterschreiben lassen, die vielleicht nach zwei bis drei Monaten weg sind."

Bis dato ist dies auch nicht geschehen, zwar hat der zweite türkische Club im diesjährigen Wettbewerb, Anadolu Efes, Sasha Vujacic unter Vertrag genommen. Doch der Mitspieler von Williams bei den Nets hat keine Ausstiegsklausel. Dasselbe gilt für Nenad Krstic, der bei ZSKA Moskau unterschrieb. Vujavic und Krstic standen dazu jedoch ohne NBA-Team für die kommende Saison da.

Sven Kittelmann

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