Autohändler Abwrackprämie zeigt Wirkung

Die Abwrackprämie kommt bei Autokäufern gut an: Die Händler verspüren eine bessere Nachfrage nach ihren Fahrzeugen. In manchen Fällen sollen Autohäuser zehn Mal mehr Fahrzeuge verkauft haben als üblich. Die Prämie in Höhe von 2500 Euro soll es jetzt außerdem nicht nur beim Erwerb eines Autos geben.

Autoverkäufer bekommen die neue Abwrackprämie nach einem Bericht der "Bild"-Zeitung schon zu spüren. In den vergangenen Tagen habe es einen kräftigen Nachfrageschub gegeben, berichtet das Blatt unter Berufung auf den Bundesverband freier Kfz-Händler (BVfK). Die Zahl der Neuverkäufe sei "spürbar gestiegen". In Einzelfällen hätten Autohäuser an einem Tag zehn Mal mehr Wagen als üblich verkauft, berichtet die Zeitung weiter.

Verbandschef Ansgar Klein sagte dem Blatt: "Die sogenannte Abwrackprämie wirkt wie eine Initialzündung für Autokäufer." Für eine Gesamtzahl sei es aber noch zu früh. Er kritisierte zugleich, dass viele Einzelheiten bei der Prämie noch nicht geklärt seien. "Für die Autohändler besteht ein enormes finanzielles Risiko: Sie ziehen ihren Kunden die Prämie bereits vom Kaufpreis ab, wissen aber noch gar nicht, wann das Geld erstattet wird."

Nach ARD-Informationen ist ein weiteres Detail dagegen geklärt: So soll die neue Prämie nicht nur beim Kauf eines Autos gezahlt werden, sondern auch bei Leasingverträgen für Neufahrzeuge oder Jahreswagen. Darauf haben sich dem Sender zufolge die zuständigen Ministerien für Umwelt, Finanzen, Verkehr und Wirtschaft geeinigt. Der Entwurf der "Richtlinie zur Förderung des Absatzes von Personenkraftwagen" liege dem Hauptstadtstudio vor.

Der Präsident des Umweltbundesamtes (UBA), Andreas Troge, rief die Große Koalition im Sinne eines effektiveren Klimaschutzes zu Nachbesserungen bei ihren Plänen für eine Abwrackprämie auf. Der "Neuen Osnabrücker Zeitung" zufolge sagte Troge, es müsse "noch einiges verbessert werden, um Umwelt und Wirtschaft besser zu verbinden". So fehle der bisher geplanten Regelung "ein Impuls in Richtung verbrauchsärmerer Fahrzeuge".

Die Verschrottungsprämie dürfe nur dann gewährt werden, wenn das neu gekaufte Fahrzeug den Grenzwert eines Kohlendioxidausstoßes von 140 Gramm pro Kilometer einhalte. Der UBA-Präsident schlug vor, die Abwrackprämie "nicht nur automobil zu definieren". So könne etwa derjenige, der sein Auto verschrotten lasse und auf den öffentlichen Personenverkehr umsteige, einen staatlichen Zuschuss von 50 Prozent zu einer Jahreskarte erhalten. Der UBA-Präsident forderte darüber hinaus, den staatlichen Zuschuss nur zu zahlen, wenn die Neuwagen die strengeren Euro-5-Kriterien für Schadstoffemissionen einhielten, die im Herbst für alle neuen Fahrzeugtypen Pflicht werden.

AP
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