Tesla will seine weltweit mehr als 25.000 Ladestationen für Elektroautos anderer Hersteller öffnen. Auf die Anfrage eines Twitter-Users bestätigte Firmengründer und CEO Elon Musk die Öffnung für andere Hersteller am Dienstagmittag. "Wir werden unser Supercharger-Netzwerk später in diesem Jahr für andere E-Autos öffnen", so Musk.
Tesla besitzt eine weltweit einzigartige Ladeinfrastruktur mit mehr als 25.000 Ladepunkten und mehr als 2.700 Supercharger-Stationen. Allein in Europa errichtete das Unternehmen von Musk im zweiten Quartal diesen Jahres 700 Supercharger-Ladepunkten an 80 verschiedenen Standorten. Damit besitzt Tesla einen immensen Wettbewerbsvorteil gegenüber seinen Konkurrenten, wie dem Joint Venture Ionity, welches derzeit rund 300 Schnellladestationen in 18 europäischen Ländern betreibt. Ionity ist ein gemeinsames Projekt der Autobauer Volkswagen, Daimler, BMW, Hyundai, Ford und Renault in Kooperation mit den Tankstellenbetreibern Shell und OMW.
Tesla-Autos hierzulande bereits auf europäischem Standard
Die Öffnung für weitere Fahrzeuge könnte allerdings einige Probleme mit sich bringen. Im Gegensatz zu anderen Anbietern, besitzen Tesla-Modelle in Nordamerika einen individuellen Steckereingang zum Aufladen. „Wir haben unseren eigenen Steckerstandard entwickelt, weil es damals keinen anderen Hersteller für elektrische Langstreckenwagen gab“, so Musk. Der Stecker sei schmal und für das Laden mit niedrigem und hohem Stromverbrauch geeignet.
Ungeachtet dessen wird Tesla in den USA und Kanada wohl zukünftig einen Adapter an seinen Ladestationen bereitstellen müssen. Der Steckerstandard ist für andere Elektroautos nicht benutzbar. In Europa besitzen die Tesla-Modelle dagegen bereits den gängigen CCS-Standard. Eine Öffnung der Ladeinfrastruktur wäre somit relativ einfach umsetzbar.
Bereits im Juni berichtete das Magazin Electrek, dass Tesla einen Antrag in mehreren skandinavischen Ländern gestellt hätte, um Ladestationen ins Netz zu integrieren. So gilt es als wahrscheinlich, dass Norwegen und Schweden unter den ersten Ländern sein werden, in denen der Öffnungsschritt vollzogen wird.
Auch in Deutschland werden bereits Gespräche mit dem US-amerikanischen Autobauer geführt. In einem Interview mit der Neuen Osnabrücker Zeitung bestätigte Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer, dass er in direkten Gesprächen mit Tesla sei, „um zu erreichen, dass die Bestandsinfrastruktur, zum Beispiel Tesla Supercharger, auch für andere Hersteller geöffnet wird". Wann genau der Schritt auch hierzulande vollzogen wird, ist bisher allerdings nicht bekannt.

Sehen Sie im Video: Mitte Juni kündigte SpaceX-Gründer und Tesla-Chef Elon Musk an, dass er sein letztes Haus verkaufen möchte. Er habe seinen Lebensmittelpunkt nach Texas verlagert.
Quellen:Electrek, Neue Osnabrücker Zeitung, Futurezone