FORD GT 40 Der mit dem Ferrari tanzt

Man stelle sich vor, ein Ford überholt auf der Autobahn einen Ferrari. Dieser Alptraum könnte für Halter eines Rennschlittens aus Maranello bald zur bitteren Realität werden.

Man stelle sich vor, ein Ford überholt auf der Autobahn einen Ferrari. Dieser Alptraum könnte für Halter eines Rennschlittens aus Modena bald zur bitteren Realität werden. Der auf der Detroit Motor-Show vorgestellte Nachfolger des legendären Ford GT 40 soll tatsächlich gebaut werden.

Der Legende verpflichtet

Ganz dem Retro-Boom verpflichtet, haben die Ford-Ingenieure feinste Sportwagen-Technik unter die klassische Hülle des alten GT 40 gepresst. Dabei legten die Proportionen des Klassikers zwar kräftig zu, die eigentliche Linienführung blieb fast unangetastet. Der »Neue« ist gut einen halben Meter länger als sein Vorgänger, in der Höhe überragt er ihn um 10 Zentimeter.

Klassische Linien

Das Größenwachstum schadet dem bulligen Auftritt der neuen »Pistensau« in keinster Weise. Die vom mächtigen Lufteinlass geprägte Front des Supersportlers duckt sich flach in den Fahrtwind, in den Seitenkästen stecken mächtige 18-Zoll-Räder. In der Seitenansicht fallen vor allem die großen Kühlluft-Einlässe auf. Kiemen, die das V8-Feuer im Heck mit reichlich Sauerstoff versorgen sollen. Nicht minder beeindruckend das Heck des renovierten Klassikers. GT-typisch bullig und mit extrem hoher Abrisskante, beherbergt es neben dem Triebwerk auch noch eine beeindruckende Auspuffanlage und nicht minder sehenswerte 19-Zoll-Räder. Unter dem Ganzen steckt ein Rahmen aus Aluminium, der dem guten Stück die nötige Steifigkeit verleihen soll.

500 PS aus acht Zylindern

Für das Duell mit PS-Protzern der Gegenwart ist der GT 40 bestens gerüstet. Im Stummel-Heck wummert ein scharf gemachter Achtzylinder-Motor, der in seiner Basisausführung auch die über zwei Tonnen des Lincoln Navigators über die Highways schiebt. Um dem drehzahlfaulen V8 den rechten Nachdruck zu verleihen, werden die acht Töpfe von einem Kompressor zwangsbeatmet. Nicht weniger als 500 PS schöpfen die vier Ventile pro Zylinder aus den 5,4-Litern Hubraum. Ein fester Griff am Lenkrad ist selbst bei niedrigen Drehzahlen empfehlenswert. Denn bereits bei knapp über 3000 Umdrehungen pro Minuten liegt die volle Leistung von 680 Newtonmeter an den Hinterrädern an. Und die werden nicht durch irgendwelche elektronischen Schleuderverhinderer im Zaum gehalten.

Bremsbeläge aus Keramik

Wer die wilden Beschleunigungsorgien ins Gegenteil umkehren möchte, sei unbesorgt, das richtige Werkzeug ist an Bord. Über allen Rädern wachen Scheibenbremsen mit sechs Bremskolben und Belägen aus Keramik, die sich im Einsatz mit innenbelüfteten und gelochten Bremsscheiben auseinandersetzen müssen.

Mit einer kleinen Auseinandersetzung im Gespräch mit dem Bankberater sollten sich zukünftige GT-40-Kunden gefasst machen. Der Super-Ford soll nicht unter 150 000 Euro kosten.