Kooperation mit Free Now Inklusion: Hamburg testet barrierefreie E-Taxis für Rollstuhlfahrer

Barrierefreies E-Taxi von Free Now
Barrierefreies E-Taxi nach Londoner Vorbild: Ab 2022 sollen die Inklusionstaxis in Hamburg verfügbar sein.
© Free Now
Im Rahmen des Projekts "Zukunftstaxi" startet die Hamburger Verkehrsbehörde testweise eine Flotte barrierefreier E-Taxis. In Kooperation mit dem Mobilitätsanbieter Free Now sollen die Taxis ab Anfang nächsten Jahres verfügbar sein.

Für Rollstuhlfahrer und Menschen mit Behinderung ist es noch immer besonders schwer eine Mitfahrgelegenheit im Stadtverkehr zu ergattern. Barrierefreie Taxis sind selten kurzfristig verfügbar, langfristig vorbestellte Sonderfahrdienst oft keine Alternative, wenn es schnell gehen muss.

In einem Pilotprojekt mit dem Mobilitätsdienstleister Free Now bringt die Verkehrsbehörde in Hamburg daher 20 elektrische Inklusionstaxis auf die Straße. Laut einer Pressemitteilung von Free Now sollen die Wagen bis Anfang kommenden Jahres in die Flotte integriert werden und ab dann ebenso wie herkömmliche Taxis über die App gebucht werden können.

Als Teil der Hamburger "Zukunftstaxi"-Initiative werden die Inklusionstaxis ausschließlich elektrisch betrieben. Die durch den grünen Verkehrssenator Anjes Tjarks ausgerufene Mobilitätswende soll zum ambitionierten Ziel der klimaneutralen Stadt beitragen. Im Vergleich zu 2017 will Hamburg bis 2030 1,4 Millionen Tonnen CO2 einsparen. Emissionsfreie Mobilität nimmt eine zentrale Rolle in den Plänen des Senats ein.  

Klimaschutz und Barrierefreiheit im Fokus

Durch den Fokus auf den Klimawandel, könnten nun insbesondere Menschen, welche auf einen Rollstuhl angewiesen sind, profitieren. Die im März vom Bundesrat verabschiedete Novelle des Personenbeförderungsgesetzes schreibt bereits einen fünfprozentigen Anteil an barrierefreien Taxis vor. Free Now und der rot-grüne Hamburg Senat gehen einen Schritt weiter und wollen eine Vorreiterrolle auf dem Gebiet einnehmen.

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Als mögliche Fahrzeugmodelle zieht das Mobilitäts-Joint-Venture von Daimler und BMW die berühmten schwarzen London-Taxis der London Electric Vehicle Company, sowie den "eVito" von Mercedes-Benz in Betracht. Mit beiden Firmen wurden laut Free Now bereits vielversprechende Gespräche geführt.

Service in zwei Jahren deutschlandweit verfügbar

Die Inklusionstaxis könnten schon bald an weiteren Standorten eingesetzt werden. Die Hansestadt gilt lediglich als Modellregion für die barrierefreie Taxi-Mobilität. Alexander Mönch, Deutschland-Chef von Free Now, plant, den Service bereits in zwei Jahren bundesweit verfügbar zu machen. Dafür würden zeitnah weitere Verhandlungen mit einzelnen Städten geführt. Ein Start ohne Anlaufschwierigkeiten in Hamburg wäre dabei sicher hilfreich.