626 PS für 435.000 Euro. Beim Gedanken an die Finanzierung eines Mercedes SLR stoßen Fans und Bewunderer an die Grenze des Vorstellbaren. Alle, die inzwischen den einen oder anderen Banküberfall in ihre Planung mit einbezogen haben, werden Trost im neuen SLK finden. Der schwäbische Mini-Roadster geht im März an den Start, ist seinem großen Bruder fast wie aus dem Gesicht geschnitten und wesentlich erschwinglicher.
Seit 1996
Zu Ruhm, Ehre und erfreulichen Verkaufszahlen kam die erste SLK-Generation vor allem durch das damals noch revolutionäre Metall-Klappdach. Schnell mutierte die Mischung aus Roadster und kompaktem Sportwagen zum Liebling der Jungen und Junggebliebenen. 308.000 SLK wurden seit 1996 gebaut, bis zum Modellwechsel im März dürften es noch einige tausend mehr werden.
Mehr Power
Liebhaber kleiner Sportwagen dürfen sich freuen, der neue SLK wird wesentlich dynamischer. Und das nicht nur, weil ihm die Mercedes-Entwickler SLR-ähnliche Schwünge ins Blech gedengelt haben. Vielmehr legt der Zweisitzer in allen Belangen kräftig zu. In Länge und Breite wächst der Wagen um sieben, beziehungsweise sechs Zentimeter. Der Radstand legt drei Zentimeter zu und, so verspricht Mercedes, gibt dieses Größenwachstum vor allem an die Passagiere weiter. Die werden vor allem feststellen, dass sich vor allem unter der Formel-1-Haube einiges getan hat.
Technische Daten
Modell | SLK 200 | SLK 350 | SLK 55 AMG |
Motor | Vierzylinder-Kompressor-Motor | Sechszylinder V-Motor | Achtzylinder V-Motor |
Hubraum | 2,0 Liter | 3,5 Liter | 5,5 Liter |
Leistung | 163 PS | 272 PS | 360 PS |
Max. Drehmoment | Noch nicht bekannt | 350 Newtonmeter | 510 Newtonmeter |
0-100 km/h | noch nicht bekannt | 5,6 Sekunden | 4,9 Sekunden |
Getriebe | Sechsgang-Schaltgetriebe | Sechsgang-Schaltgetriebe |
Zum Start bleibt die Wahl zwischen drei Motoren. Neben dem bekannten Vierzylinder Kompressortriebwerk mit 163 PS schnurrt im SLK 350 ein neuentwickelter Sechszylinder mit herzhaften 272 PS. Das Sextett schöpft aus 3,5 Litern Hubraum 350 Newtonmeter. Den Vogel schießt allerdings der SLK 55 AMG ab, der seine 350 PS von einem Achtzylinder-Triebwerk bezieht. Unter der Kontrolle einer dann serienmäßigen Siebengang-Automatik bringt der kleine Sportler den Sprint von 0 auf 100 Sachen in schlappen 4,9 Sekunden hinter sich.
Klappdach mit Salto-Scheibe
Selbst am cleveren Metall-Klappdach haben die Mercedes-Ingenieure herumgebastelt. Zusammengefaltet braucht die Konstruktion jetzt weniger Platz im Kofferraum, weil die Heckscheibe vor dem Einklappen einen Salto schlägt. Die Technik haben sich die Mercedes-Mannen beim SL-Roadster abgeschaut. So bleiben, bei geöffnetem Dach noch 208 Liter Stauraum fürs Gepäck - 63 Liter mehr als im Ur-SLK.
Luftschal für Weicheier
Viel Mühe haben sich die Schwaben scheinbar auch bei der Weiterentwicklung des Innenraums gegeben. Vorerst belässt es Mercedes allerdings bei der Ankündigung eines Hightech-Bauteils, über das Anhänger der reinen Roadster-Lehre nur müde Lächeln können. Um auch das letzte Weichei zum Frischluft-Fanatiker zu bekehren, haben die Mercedes-Ingenieure den "AIRSCARF" entwickelt. Hinter dem Luftschal verbirgt sich ein Heizsystem, das in der Sitzlehne untergebracht ist und bei Bedarf Warmluft aus Öffnungen der Kopfstützen pustet. Die warme Brise legt sich schützend um die Hälse der empfindlichen Roadster-Fahrer und verhindert so das frühzeitige Schließen des Daches. Auch eine Möglichkeit zu sagen, dass so ein Roadster mit geöffnetem Dach einfach besser aussieht...