Während andere Marken im angestammten Mercedes-Revier wildern, geht auch die Marke mit dem Stern fremd. Mit dem SLR greift Mercedes nach Sternen, die bislang nur von Ferrari, Lamborghini oder Porsche angeflogen wurden.
Homöopathische SLR-Happen
In homöopathischen Dosen versorgten die Mercedes-Marketingspezialisten die automobile Fangemeinde mit SLR-Einzelheiten. Hier ein paar Bilder von der Nase, dort ein paar Schnappschüsse von den Flügeltüren und zuletzt einige Aufnahmen im Duett mit den legendären SLR-Wagen der Vergangenheit. Komplett zu sehen waren dabei immer nur die Klassiker.
Verkaufsstart Ende 2003
Erst jetzt darf sich der Mercedes-Benz SLR McLaren, wie er offiziell heißt, in seiner ganzen Pracht zeigen. Überraschungen: keine. Der flache Gran Tourismo unterscheidet sich nur in Details von dem SLR-Prototypen, der 1999 auf der Detroit Motorshow Fans und Experten nach Luft ringen ließ. Auf der IAA Im September wird der Serien-SLR der Öffentlichkeit vorgestellt. Bei ausgewählten Händlern steht der silberne Renner ab Ende 2003.
Themenvielfalt
Wie nicht anders zu erwarten, greift der in England bei McLaren gebaute Supersportwagen unendlich viele Themen auf. Die lange Motorhaube und das weit nach hinten verlagerte Cockpit entspringen der Gran-Tourismo-Tradition, die dicke Nase auf Motorhaube und Kühlergrill soll an die Formel-1-Rennwagen erinnern. Flügeltüren und seitliche Kiemen zitieren den legendären Vorgänger, das Uhlenhaut-Coupé. Die Portale sind allerdings nicht am Dach befestigt, sondern unterhalb der A-Säule angeschlagen und öffnen sich mit einem eleganten Schwung nach oben. Das hohe Heck schmückt sich mit einem in drei Stufen ausfahrbaren Spoiler.
Einzige Neuerung: die seitlich hinter den Vorderrädern herausragenden Auspuffrohre. Die so genannten Sidepipes gab es eigentlich nur noch bei amerikanischen Protzschlitten.
Weblink
340 Sachen Spitze
Unter der langen Haube wird ein mächtig aufgemotzter V8 werkeln. Unterstützt von einem Kompressor dürfte es das Kraftwerk bei 5,5 Litern Hubraum auf über 600 PS bringen. Dieser Urgewalt stehen knapp 1.600 Kilo SLR gegenüber. Höchstgeschwindigkeiten jenseits der 340 Sachen dürften kaum ein Problem sein. Gleiches gilt für den Sprint von null auf 100 in weniger als vier Sekunden.
Unter der Haut aus Verbundwerkstoffen muss der SLR-Kunde nicht auf Komfort verzichten. Die engen Sportsitze lassen sich mit jedem erdenklichen Leder beziehen, für Unterhaltung sorgen die bekannten Audiosysteme von Mercedes, geschaltet wird über Wippen am Lenkrad.
350.000 Euro. Mindestens
Die 500 Fahrzeuge, die pro Jahr im englischen Woking von Hand zusammengefügt werden, dürften sich ohne Probleme verkaufen lassen. Interessenten gibt es, nach Mercedes-Angaben, trotz eines Preises von geschätzten 350.000 Euro genug.