Google-Patent Das Klebeauto – so will Google Fußgänger schützen

Ein neues Patent zeigt, wie Google Fußgänger schützen will:  Google verwandelt die Fahrzeugfront einfach in einen gigantischen Fliegenfänger. Prallen Mensch und Maschine zusammen, bleibt der Passant einfach auf der klebrigen Haube haften.

Ein Fußgänger geht über die Straße, dabei wird er von einem Auto erfasst. Er prallt auf und wird dann über die Scheibe irgendwohin geschleudert. Mit Pech unter den Gegenverkehr, aber auf jeden Fall auf das harte Pflaster.

Googles Roboterauto soll das nicht passieren. Ein neues Patent verrät, wie der Technologiegigant Fußgänger schützen will. Google verwandelt das Auto einfach in einen großen Fliegenfänger. Stoßen Mensch und Kraftfahrzeug zusammen, wird der Passant auf der klebrigen Haube fixiert.

Verrückt oder genial? Wenn man darüber nachdenkt, gehört die Idee eindeutig zur genialen Sorte. Achtet man bei der Konstruktion der Front auf den Fußgängerschutz gibt diese bei einem Aufprall nach. Dadurch werden Verletzungen im Vergleich zu einem harten Kontakt deutlich abgemildert. "Diese Klebetechnik wird die Bewegung des Fußgängers abbremsen, der durchaus solange an der Front des Fahrzeugs transportiert werden kann, bis es zum Stehen kommt", heißt es in der Patentschrift.

Aufbau eines Schaumfilms 

Anders als beim Fliegenfänger hat Google aber nicht vor, die Fahrzeuge von außen regelmäßig mit Kleber zu beschmieren. Die klebrige Substanz wird sich als Film oder in Zellen in der Haube befinden. Bei einem Zusammenprall platzen sie auf und geben den Kleber frei. Über die Zusammensetzung ist noch nichts bekannt. Der entscheidende Faktor wird sein, dass ein haltbarer Klebfilm sehr schnell aufgebaut wird.  Denkbar wäre zum Beispiel eine chemische Reaktion, die das Material blitzschnell wie Bauschaum aufquellen lässt.

Lösung mit neuen Problemen

Ein Google-Sprecher bestätigte gegenüber den "San Jose Mercury News" die Existenz des Patents, ließ aber offen, ob es sich nur um eine Idee handle, oder ob an der Realisierung gearbeitet werde. "Stanford School of Law"- Professor Bryant Walker Smith lobte gegenüber der Zeitung die Initiative Googles, wies aber auch darauf hin, dass neue Lösungen auch neue Probleme mit sich brächten. Einerseits würde das Klebe-Auto ein Wegschleudern des Fußgängers verhindern. Das sei gut, andererseits wäre es denkbar, dass ein Opfer nun hilflos auf dem Auto klebe und dieses danach gegen ein starres Hindernis pralle. Der Unfall würde für den Fußgänger also deutlich schlechter ausgehen.

"In der Geschichte ersetzt der Fortschritt nur die eine Art von Problemen mit anderen Schwierigkeiten. Dabei kann man häufig nur hoffen, dass die neuen Probleme auch die kleineren sind."

Kra

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