Der Autotourismus erlebt einen neuen Frühling: Während 1985 noch 60 Prozent der Deutschen nach eigenen Angaben im Auto verreisten, waren es 1993 nur noch 29 Prozent. Für das Jahr 2004 gaben nun 36 Prozent an, sie wollten mit dem Wagen in die Ferien fahren, wie eine Erhebung des BAT-Freizeitforschungsinstituts ergab, in der 2.000 Personen ab 14 Jahren nach ihrem Reiseverhalten befragt wurden.
Jede zweite Familie will mit Auto verreisen
"Der Autotourismus als Symbol für spontanes und individuelles Reisen, das preiswert ist und freie Beweglichkeit garantiert, erfährt einen neuen Aufschwung", sagte Horst W. Opaschowski, der Leiter des Instituts. Fast jede zweite Familie mit Kindern (47 Prozent - zum Vergleich: Singles: 25 Prozent) will 2004 mit dem Auto in den Urlaub fahren.
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Große Unterschiede sind auch zwischen Ostdeutschen (42 Prozent) und Westdeutschen (34 Prozent) feststellbar. "Wenn das Geld knapp wird und am und im Urlaub gespart werden muss, ist das Auto als preiswertes Reiseverkehrsmittel unverzichtbar", stellte das Institut fest.
Bahn und Flugzeug werden gemieden
Durch die Renaissance des Pkw-Tourismus verlieren den Angaben zufolge alle anderen Urlaubstransportmittel an Bedeutung. Nur mehr jeder zwanzigste Urlauber will dieses Jahr die Bahn oder einen Reisebus als Verkehrsmittel nutzen. Der Flugtourismus müsse ebenfalls Rückgänge verkraften, wenn auch auf hohem Niveau. Der Anteil der Reisenden, die dieses Jahr fliegend in den Urlaub wollen, liegt mit 22 Prozent unter dem Vergleichswert von 1997 mit 26 Prozent. "Der Flugtourismus steht vor einem Scheideweg", sagte Opaschowski.