Nach einem erfolgreichen Crash-Test des ersten serienmäßigen Airbags für Motorräder hat der ADAC alle Hersteller aufgefordert, auf die neue Sicherheitstechnik zu setzen. Wie der Automobilclub mitteilte, erwies sich der von Honda entwickelte Airbag bei einem ADAC-Crash-Test als Lebensretter bei einem typischen Zusammenprall mit einem Auto. Die Entwicklung sei ein "Meilenstein in der Geschichte der Motorradsicherheit", lobte der Automobilclub.
Der rettende Luftsack
Bei dem Crash-Test ließ der ADAC jeweils ein Motorrad mit Airbag und eins ohne den Luftsack mit 72 Stundenkilometer gegen ein quer stehendes Auto prallen. "Der Vergleich zeigt, dass nur der Fahrer auf der Airbagmaschine eine Überlebenschance gehabt hätte", berichtete ADAC-Sprecher Maximilian Maurer.
Der Fahrer der mit Airbag ausgestatteten Maschine hätte zwar einen doppelten Unterschenkelbruch davongetragen. Der Fahrer ohne Airbag hätte jedoch trotz Helms tödliche Kopfverletzungen und einen Genickbruch erlitten. "Bei dem Fahrzeug mit Airbag wird der Fahrer durch den Luftsack in seiner Vorwärtsbewegung so stark gebremst, dass der direkte Kontakt mit der Karosserie zwar nicht ausbleibt, aber doch stark abgemildert wird", erklärte der ADAC-Sprecher. Der Airbag habe sich dabei als Rettungspolster zwischen Oberkörper und Auto erwiesen. Die Schutzwirkung des Airbags entwickle sich auch bei einem leicht schrägen Aufprall und auch bei geduckter Haltung des Motorradfahrers.
Die Crash-Testsituation sei eine typische Aufprallsituation etwa bei Vorfahrtsverletzungen und gehört nach ADAC-Angaben zu den häufigsten und gefährlichsten Motorradunfällen. Mit der Einführung des Airbags könne zumindest bei einem Drittel der Unfälle von Motorrädern und Autos sowie Lastwagen das Verletzungsrisiko erheblich gesenkt werden, erklärte der ADAC-Sprecher. Es wäre deshalb "aus der Sicht des ADAC wünschenswert, wenn auch andere Hersteller einzelne Modelle mit Airbag anböten", sagte er.