ViaMichelin Entspannt ans Ziel mit dem Reifenmann

Mittlerweile gibt es unzählige Navigationssysteme. Hauptvorteil von ViaMichelin Nummer 3 ist die extrem einfache und aufgeräumte Oberfläche.

Wenn man begeistert Auto fährt, aber sich nicht so begeistert mit voller Inbrunst in die Tiefen von Computerprogrammen hinein wühlt, liegt man bei ViaMichelin richtig. Das beginnt bei der Installation, die Speicherkarte wird eingeschoben, der Rest erledigt sich von selbst. Anstatt filigraner Baumstrukturen warten auf jeder Menüübersicht nur einige wenige tropfenförmige Schalter. Das ist chic und leicht zu bedienen. Besonders erfreulich: Alle Bedienelemente sind so groß gehalten, dass das Programm mit dem Zeigefinger bedient werden kann. Während der Fahrt ist das natürlich nicht erlaubt. Entsprechend einfach ist die Zielwahl, die automatische Suche zum Vervollständigen von Adresseneingabe läuft schnell und unproblematisch.

Wer es komplexer mag, kann unter "Eine Tour planen" POIs einbinden und die üblichen Routenoptionen eingeben. Der Funktionsumfang ist mehr als ausreichend, das Programm beeindruckt aber vor allem damit, wie mühelos und unkompliziert sich mit ihm umgehen lässt. Wer eine individuelle Anpassung wünscht, kann unter Optionen Maße und Einstellungen ändern. Der zweite Vorteil: Der Michelinpreis ist heiß. Die Software gibt es für 199 Euro im Handel, für ein komplettes Europapaket ist diese Preisempfehlung sehr günstig. Mitanbieter verlangen für ihre aktuellen Europa-Versionen teilweise sehr viel mehr.

Das Hardware-Bundle bietet einen der üblichen Minicomputer, aber dazu eine eigene Lösung von Halterung mit integriertem GPS-Modul. Im Vergleich zu sonst angeboten Krakenarmen überzeugt das Modell durch sein Design. Es fällt nicht als störendes Einbauteil im Wagen auf, sondern fügt sich harmonisch ein. Überdies ziehen GPS-Empfänger und Computer den Strom aus einer gemeinsamen Schnur, auch dies wirkt stilvoller als ein Gewusel von zwei Stromkabeln mit einem Verbindungskabel. Die Integration eines TMC--Moduls ist - wie es Navigon bereits anbietet - ist in der Vorbereitung, doch noch nicht zu haben.

Persönliche Einschätzung: Einfach und chic - so soll es sein. Das Programm macht keinen Ärger, funktioniert unproblematisch und sieht dabei gut aus. Das gilt für die Hardware-Halterung, wie auch die Bildschirmdarstellung. Wer will, kann eine Birdview-Perspektive nutzen oder den Bildschirm im Querformat nutzen. Für den Geschmack des Verfassers sind das schon Features, die man gar nicht benötigt. Weniger Kabel an Bord sind wichtiger. Einziges Manko gegenüber etwa der Navigon-Software ist der derzeit fehlende TMC-Empfänger. Für berufsmäßige Vielfahrer kann das sogar ein entscheidendes Kriterium sein. Für viele andere dürfte die extrem simple Bedienbarkeit und der günstige Preis wichtiger sein.

Gernot Kramper