"Command & Conquer: Alarmstufe Rot 3 - Der Aufstand" Getöse ohne Taktik

Ein Strategiespiel, bei dem Strategie zweitrangig ist. Das "Alarmstufe Rot 3"-Addon "Der Aufstand" setzt stattdessen auf hirnlosen Action-Bombast.

Aber auch die Taktik kommt in "Der Aufstand" viel zu kurz. Sie musste offenbar der bombastischen Inszenierung inklusive jeder Menge unvorhersehbarer Skript-Ereignisse und einem Dutzend neuer Super-Einheiten wie der fliegenden "Giga-Festung" weichen, gegen die kaum ein Kraut gewachsen ist. Vielmehr kracht es nun an allen Ecken und Enden, wenn Alliierte, Sowjets und das Reich der aufgehenden Sonne noch einmal in einem skurrilen Paralleluniversum auf Gefechtsstation gehen.

Das Effektgewitter und Getöse kann jedoch nicht über die vielen Design-Patzer und den mageren Umfang des Addons hinwegtäuschen: Die Russland-Kampagne ist trotz mörderisch schwierigem Einstieg nach vier Missionen vorbei, bei den Japanern und Alliierten flimmert bereits nach drei Aufträgen der Abspann über den Bildschirm. Der Rachefeldzug der kleinen Yuriko Omega darf allenfalls als bloße Dreingabe verstanden werden. Das PSI-begabte Schulmädchen meuchelt sich mithilfe ihrer übermächtigen Talente drei Missionen lang durch verwinkelte Basen und hinterlässt eine Spur der Zerstörung. Anspruchsvoll ist das nicht, dafür unnötig blutig.

Am ehesten überzeugt noch die neue "Kommandeursherausforderung": In diesem Modus werden nach und nach rund 50 Scharmützel gegen den Computer freigeschaltet, in denen man immer mächtigere Einheiten einsetzen darf - bis hin zum "Cyro Legionär", "Harbinger Gunship" und "Desolator". Die Aufträge sind wesentlich ideenreicher als die der Story-Kampagnen ausgefallen. Warum man während der rund einstündigen Gefechte allerdings nicht abspeichern darf, wird wohl auf ewig ein Geheimnis der Programmierer bleiben.

Command & Conquer: Alarmstufe Rot 3 - Der Aufstand

Hersteller/Vertrieb

Electronic Arts/Electronic Arts

Genre

Strategie

Plattform

PC

Preis

ca. 20 Euro

Altersfreigabe

ab 16 Jahren

Fazit: Wären manche Missionen aufgrund der gnadenlosen Startbedingungen und Skriptereignisse nicht unverschämt schwer - "Der Aufstand" wäre reines Action-Strategie-Fastfood, garniert von hochauflösenden Trash-Videos. Verbesserungen gegenüber dem Hauptprogramm gibt es nicht. Alte Macken wie Probleme bei der Wegfindung wurden nicht ausgebügelt, dafür neue, schier unfassbare Fehler begangen.

TELESCHAU
Bernd Fetsch/Teleschau

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