"FaceBreaker" ist das hippe, hektische und überdrehte Gegenteil der hauseigenen Boxsimulation "Fight Night". Anstelle also mit authentischen Sportlern in den Ring zu steigen, warten hier klischeebeladene Comic-Schläger darauf, sich gegenseitig in diversen Modi auf die Matte zu schicken.
Taktisches Kalkül ist in den Keilereien so hinderlich wie ein Boxhandschuh beim Schuhebinden: Zwei Standardschläge, Werfen (?), ein paar Combos und ein rudimentäres Blocksystem, das in der Hektik völlig untergeht, lassen zu wenig Spielraum für Experimente. Stattdessen wird wie blöde auf die Gamepad-Tasten eingehämmert, um den Kontrahenten in maximal drei Runden aus den Latschen zu hauen. Schneller geht's mit dem titelgebenden "Facebreaker", der allerdings erst dann gestartet werden darf, wenn man durch mehrere Treffer in Folge eine Energieleiste bis zum Anschlag füllen konnte, ohne selbst erwischt worden zu sein.
Frustresistente Zocker schalten im "Schlag dich durch"-Modus nach neue Arenen, Outfits und Prügelknaben frei. Die insgesamt zwölf Kämpfer - darunter auch ein Affe, ein offenbar vom "Herr der Ringe"-Set entflohener Ork und so manch weibliches Fliegengewicht - sehen toll aus, wurden geschmeidig animiert, steuern sich aber allesamt gleich. Nachschub gibt's nur durch Handarbeit. Ein Editor mit rund 40 Schiebereglern und Kamera-Support erlaubt das Basteln eigener Faustschwinger, die dann auch online gegen den Rest der Welt antreten dürfen.
FaceBreaker
Hersteller/Vertrieb | EA Sports/EA |
Genre | Sport |
Plattform | PlayStation3, Wii, Xbox 360 |
Preis | ca. 40 Euro |
Altersfreigabe | ab 16 Jahren |
Fazit: Wenn schon ein Arcade-Beat'em Up, dann "Soul Calibur 4". "FaceBreaker" macht niemanden glücklich - weder durch seinen unfairen Schwierigkeitsgrad noch durch seine plumpe Inszenierung - Rollenspieler-Witze und selten dämliche Nummer-Girls inklusive. Allenfalls der niedrige Preis rettet den Titel vor dem frühzeitigen K.O.