Europas schnellster Supercomputer steht in Spanien. Die Rechenanlage "MareNostrum" schafft derzeit 20,5 Billionen Rechenoperationen in der Sekunde (20,5 Teraflops) und gehört damit zu den schnellsten der Welt, wie der Hersteller IBM zur Präsentation des Superrechners in Madrid mitteilte. In der endgültigen Ausbauphase soll die 160 Quadratmeter große Anlage, die auf dem Betriebssystem Linux läuft, über 4564 statt der derzeit 3564 Prozessoren verfügen. An der polytechnischen Universität in Barcelona wird sie vom kommenden Frühjahr an zur Erforschung des Erbguts und von Klimaveränderungen sowie für die Entwicklung neuer Medikamente eingesetzt.
Mit ihrer Rechenkapazität dürfte "MareNostrum" einen vorderen Platz auf der Supercomputer-Weltrangliste "Top 500" erobern, die kommende Woche veröffentlicht wird. Seit zwei Jahren wird diese zwei Mal im Jahr erstellte "Hitliste" vom japanischen "Earth Simulator" der Firma NEC angeführt - die Rechenanlage im Institut für Erdwissenschaften in Yokohama kommt auf eine Leistung von 35,86 Teraflops.
Die US-Raumfahrtbehörde NASA hatte kürzlich in ihrem Ames Research Center in Kalifornien den 42,7 Teraflops schnellen Computercluster "Columbia" in Betrieb genommen. IBM macht sich indes mit seinem System "BlueGene/L" Hoffnungen auf die Supercomputer-Krone. Es soll mehr als 70 Teraflops erreichen.