"Mortal Kombat: Shaolin Monks" Und der Bildschirm wird schwarz ...

Das blutrünstigste Kampfspiel der Videospielgeschichte hat einen neuen Ableger. "Mortal Kombat: Shaolin Monks" bohrt den Prügler zum Action-Adventure auf.

"Mortal Kombat"-Fans alter Schule dürfen aufatmen: Der Prügler bleibt trotz aller Innovationswut seitens der Entwickler ein Prügler. In "Shaolin Monks" sind Geschichte und die Action-Adventure-Elemente am Ende doch nur schmuckes Beiwerk, um etwas Handlung und - zugegebenermaßen - auch Spannung zwischen die Gewaltorgien zu packen.

Die vor Kraft nur so strotzenden Shaolin-Mönche Liu Kang und Kung Lao ziehen von Donnergott Raiden beauftragt durch die Lande, um den fiesen Magier Shang Tsung und dessen Schergen auf mannigfaltige und äußerst brutale Weise unschädlich zu machen. Sollten Fäuste, Füße und Feuerball nicht mehr ausreichen, dürfen die beiden Gutmenschen auch zu allerlei herumliegenden Waffen greifen oder ihre tödliche Umgebung einbeziehen. Die dabei gesammelten Erfahrungspunkte können in neue Moves und Fähigkeiten investiert werden. Kleinere Rätsel und fette Bossgegner wie Baraka, Goro oder Scorpion lockern die Metzelei, die bisweilen an die antike Schlachtplatte "God of War" erinnert, gehörig auf.

Wie bei allen "Mortal Kombat"-Titel ist es mal wieder höchst erstaunlich, wie viel Blut in diesen Kerlen stecken kann. Neutralen Beobachtern war dies denn wohl auch zu viel der roten Pixelbrühe. Die abschließenden Moves, um den Feinden spektakulär und effektvoll den Garaus zu machen (die so genannten Fatalaties), werden in der deutschen Version schlicht durch einen schwarzen Bildschirm verdeckt. Für echte Fans ist das natürlich ein Affront. Andererseits bleibt schon die Frage, wie viel virtuelles Blut vergossen werden muss, bis die Grenze zum wirklich Geschmacklosen und Absurden überschritten ist.

Mortal Kombat: Shaolin Monks

Hersteller/Vertrieb

Paradox/Midway

Genre

Action-Adventure

Plattform

PlayStation2, XBox

Preis

ca. 50 Euro

Altersfreigabe

ab 18 Jahren

Insgesamt sollten Warmduscher die Finger in jedem Fall von "Mortal Kombat Shaolin Monks" lassen. Hart gesottene Prügelspiel-Anhänger und - mit Abstrichen - auch Action-Adventure-Fans bekommen dagegen übertrieben blutige, technisch aber überaus gelungene Rohkost geboten, die primär auf zwei Spieler ausgelegt ist und für knapp zehn Stunden satt macht.

TELESCHAU
Joachim Sinner/Teleschau

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