Nach einem kurzen Ausflug in das Xbox-360-Universum ist die "Ridge Racer"-Reihe reumütig in den Schoß der Sony-Familie heimgekehrt. Der siebte Aufguss der Arcade-Racing-Serie gehört zu den wenigen Exklusivtiteln, die pünktlich zum PS3-Launch im Regal stehen. Vor lauter Freude sind die Entwickler scheinbar mit der Zählweise durcheinander gekommen. Denn "Ridge Racer 7" ist nicht der korrekte Titel. Angesichts der zahlreichen Parallelen zum Vorgänger wäre "Ridge Racer 6 PS3-Edition" der bessere Name
Spieler, die bereits in den Genuss der Xbox-360-Version gekommen sind, dürfte schon nach wenigen Minuten ein Déjà-vu-Erlebnis überkommen. Und dieses "Alles schon gesehen"-Gefühl hängt nicht ausschließlich mit der Tatsache zusammen, dass sich "RR7" fast exakt so spielt wie seine Vorgänger. Schließlich ist das arcadelastige Gameplay, in dem es ausschließlich auf das Driften ankommt, das wichtigste Merkmal der Serie. Und auch die steril wirkenden Umgebungen sowie die fiktiven Fahrzeuge kennen die Fans seit mehr als einem Jahrzehnt. Dass Namco aber 15 der 21 Kurse aus "RR6" im "neuen" Game recycelt, ist schon ziemlich dreist. Die logische Folge: Wer den Vorgänger gespielt hat, kennt die Kurvenfolgen im Schlaf. Darüber hinaus sind die sechs neuen Tracks nicht gerade der Inbegriff von Einfallsreichtum. Ärger macht allenfalls die Gegner-KI, die stur und nahezu fehlerfrei ihre Bahnen zieht, weshalb man vor der Zielgeraden immer einen gefüllten Nitro-Tank haben sollte ...
Neue Features finden sich in "RR7" aber auch. So darf der PS3-Gamer zum ersten Mal in der Geschichte im Windschatten fahren und seine Boliden tunen. Die zur Verfügung stehenden Customizing-Optionen erreichen zwar kein "Need for Speed: Underground"-Niveau, für deutlich mehr Spielspaß sorgen sie dennoch.
Der Weg zu mehr Leistung, windschnittigeren Karosserien und Nitro-Updates führt über verschiedene Rennserien. Spaßig: Je mehr Siege der Spieler in einem Fahrzeug eines bestimmten Herstellers einfährt, desto günstiger kommt er an die Tuning-Teile. Ebenfalls gut: Der PS3-Arcade-Racing-Fan muss nicht ausschließlich offline um die Wette fahren. Auch zu Online-Rennen lädt "RR7" ein. Je nach Spielvariante können zwei Fahrer in einem Team um den Sieg rasen oder sich Duellen mit bis zu 13 weiteren Gamern stellen.
Ridge Racer 7
Hersteller/Vertrieb | Namco/Sony |
Genre | Rennspiel |
Plattform | PlayStation3 |
Preis | ca. 60 Euro |
Altersfreigabe | ab 6 Jahren |
Wer sich von "RR7" ein Grafikfeuerwerk erhofft hat, dürfte nach den ersten Rennen enttäuscht sein. Die Optik ist zwar schnell, aber auch dröge. Der Spieler muss schon ganz genau hinsehen, um die Unterschiede zur Xbox-360-Version zu erkennen. Hier ein schickerer Lichteffekt, da ein paar schöne Schlieren beim Zünden des Nitro-Boosts - mehr nicht. Wie es grafisch deutlich besser geht, zeigt etwa der PS3-Titel "MotorStorm". Musikalisch bietet "RR7" die typische Mischung aus Japan-Synthiepop und Housemucke.