"Top 500"-Liste der Supercomputer "K Computer" rechnet allen davon

Der japanische "K Computer" hat seine Führung in der "Top 500"-Wertung der schnellsten Supercomputer nicht nur verteidigt, sondern sogar noch ausgebaut. Die Verfolger sind weit abgeschlagen - und deutsche Rechenmonster schaffen es gar nicht mehr in die Top Ten.

Der schnellste Supercomputer der Welt kommt erneut aus Japan. Der "K Computer" hält sich weiter an der Spitze der "Top 500"-Liste und ist inzwischen rund vier Mal so leistungsstark wie sein dichtester Verfolger. Die Anlage des Herstellers Fujitsu, die im japanischen Kobe für wissenschaftliche Forschungen genutzt wird, kommt auf eine Leistung von 10,51 Petaflops, das sind über 10 Billiarden Rechenschritte in der Sekunde.

Die schnellsten Rechner aus Deutschland kommen aus Stuttgart und Jülich und belegen die Plätze 12 und 13. Die Forschungsanlage "Jugene" in Jülich hatte es vor einem Jahr noch unter die ersten zehn geschafft, erreicht allerdings nur noch im Spitzenwert eine Leistung von knapp einem Petaflop pro Sekunde. Mit 831 Teraflops hat die Cray-Anlage der Universität Stuttgart ihre Kontrahentin aus Jülich (825 Teraflops) nur knapp überholt.

Erst seit einem halben Jahr in der Liste

Erst vor einem halben Jahr hatte sich der "K Computer" an die Spitze der "Petaflop-Rechner" katapultiert. Er arbeitet im RIKEN-Institut für physikalische und chemische Forschung. Anders als viele seiner Herausforderer nutzt die Anlage keine Grafik-Chips, um aufwendige Standardrechnungen schneller abzuarbeiten. Der japanische Rechner gilt als eines der energieeffizentesten Systeme. Das Kriterium der Energieeffizienz wird übrigens in der unabhängigen "Green500"-Liste zugrunde gelegt.

Zuletzt hatte die japanische Anlage mit einer Leistung von rund acht Petaflops einen Weltrekord aufgestellt, nun wurde bereits die Marke von zehn Petaflops durchbrochen.

Seit der vergangenen Liste vom Juni hat sich in der Rangfolge nicht viel getan. Auf dem zweiten Platz rangiert erneut das "Tianhe-1A"-System (Milchstraße) aus China mit 2,57 Petaflops. Die USA, die über Jahre hinweg die Spitzenplätze besetzten, sind auf der aktuellen Liste noch mit fünf Systemen vertreten, der schnellste davon rangiert auf dem dritten Platz. Der Rechner "Jaguar" des Herstellers Cray aus dem Oak Ridge National Laboratory des US-Energieministeriums kommt laut jüngster Messung auf eine Rechenleistung von 1,75 Petaflops.

Asien holt auf

Die "Top 500"-Liste der weltweit schnellsten Supercomputer wird zweimal im Jahr zur Internationalen Supercomputing Conference (ISC) veröffentlicht, die abwechselnd in den USA und in Deutschland stattfindet. Zu den maßgeblichen Initiatoren gehört auch der Mannheimer Informatiker Hans Werner Meuer. In dieser Woche findet die ISC in Seattle (US-Bundesstaat Washington) statt.

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san/DPA

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