"Warhammer: Battle March" Im Kampf gegen das Chaos

Konsolen-Generäle haben's bei "Warhammer: Battle March" schwer: Sie haben ihre Männer und Monster nicht im Griff.

So viel vorweg: Zumindest das Timing von Publisher Koch Media stimmt. In Kürze erscheint bei EA das Internet-Rollenspiel "Warhammer Online", das als ernstzunehmende "World of Warcraft"-Konkurrenz gehandelt und entsprechend umfangreich beworben wird. Warum nicht von der fremden Kampagne für die Marke "Warhammer" profitieren?

Inhaltlich gleicht die Xbox-360-Fassung von "Battle March" dem PC-Original wie ein Goblin dem anderen. Noch immer scheuchen Hobby-Generäle ihre Imperiums-, Ork- und Chaos-Truppen in drei ellenlangen Kampagnen von Mission zu Mission (83 sind es insgesamt!), lassen ihre Helden brutal unspektakuläre Duelle austragen, belagern Burgen und rekrutieren in Städten neue Einheiten. Einzig das "Wie" ist jedoch entscheidend. Wie gut konnten die Entwickler die Maus- und Tastatursteuerung auf das Gamepad ummünzen? Wie intuitiv ist das Ganze? Und wie behält man die Übersicht in den teilweise ziemlich derben Massenschlachten? Die Antworten sind ernüchternd.

Die Handhabe von "Warhammer: Battle March" ist anstrengend, unpräzise und verläuft auf mehreren Ebenen gleichzeitig, die über das D-Pad und die Trigger angesteuert werden. Das mag zwar irgendwie durchdacht sein, ist aber keineswegs komfortabel. Selbst nach dem ausführlichen Training und mehreren Scharmützeln wollen Formationswechsel, die Gruppierung mehrerer Einheiten zu einem Truppenverband oder das Auslösen von bestimmten Spezialfähigkeiten nicht in Fleisch und Blut übergehen. Der Kampf gegen das Chaos geht deshalb schon früh verloren. Wie man es besser macht, zeigte EA mit seinem Titel "Die Schlacht um Mittelerde 2".

Warhammer: Battle March

Hersteller/Vertrieb

Namco Bandai/Koch Media

Genre

Strategie

Plattform

PC, Xbox 360

Preis

ca. 60 Euro

Altersfreigabe

ab 16 Jahren

Auch grafisch hinkt "Warhammer: Battle March" der Konkurrenz meilenweit hinterher. Die 3-D-Engine blieb seit dem PC-Release 2006 nahezu unverändert. Bedeutet: Die Figuren sind klobig, die Animationen hölzern und die Texturen verwaschen. Jede Menge Clippingfehler und Ruckler machen das Spiel keinen Deut attraktiver. Einzig die eingestreuten Zwischensequenzen und die orchestrale Musikuntermalung können halbwegs überzeugen.

TELESCHAU
Bernd Fetsch/Teleschau

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