VG-Wort Pixel

"Tattoo-Gate" Apple Watch patzt bei Tätowierungen

Beim Start eines neuen Apple-Geräts sucht das Netz gerne nach Pannen. Nun wurde man auch bei der Apple Watch fündig: Bei tätowierten Nutzern wird die Herzfrequenz falsch gemessen.

Die Apple Watch ist erst seit wenigen Tagen erhältlich, schon treten die ersten Pannen zutage: Laut dem US-Portal "iMore" arbeitet die Uhr bei tätowierten Armen nicht zuverlässig. Vor allem Tattoos mit dunklen Farben wie Schwarz oder Rot scheinen den Sensor der Uhr (hier finden Sie unseren Test zur Apple Watch) zu verwirren. Bei hellen Farben wie Gelb oder Orange treten dagegen weniger Probleme auf, berichtet "iMore". Auch eine dunkle Hautfarbe soll nicht zu Messfehlern führen.

Mit einem Video namens "Tattoo-Gate" dokumentiert ein Nutzer, wie der Herzfrequenzmesser und die Passwortfunktion bei einem tätowierten Unterarm versagen. Manchmal erkennt die Uhr nicht einmal, dass sie getragen wird, so dass essenzielle Funktionen nicht bereitstehen. Wer ein dunkles Tattoo am Handgelenk oder am Unterarm hat, sollte die Apple Watch vor dem Kauf wenn möglich ausprobieren.

Apple weist auf Probleme hin

Die Schuld liegt beim Sensor der Apple Watch auf der Geräterückseite, der mithilfe von grünem Licht den Blutfluss misst und damit die Herzfrequenz bestimmt. Die Technik nennt sich Photoplethysmographie und basiert auf dem Prinzip der Lichtreflexion. Dabei absorbiert das Hämoglobin, das unserem Blut eine rote Farbe verleiht, das grüne Licht. Lichtempfindliche Fotodioden messen dann, wie viel Blut zu einem bestimmten Zeitpunkt durch die Adern fließt. Offenbar verfälschen die dunklen Flächen der Tattoos die Messungen und verwirren den Sensor der Apple Watch.

Auf seiner Webseite weist Apple selbst darauf hin, dass die exakte Herzfrequenz-Messungen von mehreren Faktoren abhängt - etwa vom Sitz der Uhr, der Temperatur oder der Hautdurchblutung. Konkret heißt es: "Bei einem geringen Prozentsatz von Nutzern können es verschiedene Faktoren unmöglich machen, die Herzfrequenz überhaupt zu messen." Auf Tätowierungen geht der Konzern im Speziellen aber nicht ein.

Auch andere Hersteller nutzen die Sensoren

Apple steht mit dem Problem zudem nicht allein da. Auch andere Hersteller, etwa Fitbit mit seiner Surge Fitness-Watch oder Microsoft mit seinem Band, setzen bei ihren Wearables auf solche Sensoren.

cf

Mehr zum Thema

Newsticker