Datensicherheit Erst Mehrfachkopien machen Daten wirklich sicher

Wenn PC-Nutzer regelmäßige Sicherheitskopien ihrer Daten auf CD-ROM brennen, ist das ein Schritt in die richtige Richtung. Ausreichend ist die einfache Kopie aber nicht.

Bei der Sicherung wichtiger Daten kann man sich nicht genug Gedanken machen. "Am besten macht man zwei oder drei Kopien und lagert diese an verschiedenen Orten", sagt Andreas Hoffmann von Primera, einer auf Duplizier- und Drucksysteme spezialisierten Firma. Dies betreffe nicht nur die Daten von Unternehmen, sondern auch alle privaten Dokumente wie Fotos oder Videos.

Wenn man nicht aufpasse, seien die Bilder der letzten zehn Jahre schnell weg und zwar unwiederbringlich. Jede Festplatte funktioniere irgendwann nicht mehr. Und eine Sicherungskopie sei auch schnell unlesbar. "Da reichen schon ein paar Kratzer oder eine andere Misshandlung. Die CD oder DVD ist kein sicheres Medium", warnt Hoffmann. Schon beim Brennen der CD werde oft der erste Fehler gemacht, wenn zum Beispiel die Verify-Funktion des Brennprogramms aus Bequemlichkeit abgeschaltet werde. Diese überprüft, ob auch alle Daten auf die CD gebrannt wurden.

Probleme treten zeitverzögert auf

Auch wer seine CD einfach in PVC-Hüllen lagere oder Notizen mit einem normalen Filzstift auf der CD anbringe, brauche sich nicht zu wundern, wenn der Datenträger eines Tages unlesbar sei, sagt Hoffmann. Die Probleme träten nicht sofort, sondern mit Verzögerung auf. Das PVC löse allmählich die Beschichtung der CD auf, und beim Filzstift dringe der Farbstoff auch erst mit der Zeit in die Speicherschicht ein.

Was die Probleme beim Sichern von Daten auf CD oder DVD angeht, hat Primera schon einige Erfahrung, denn täglich werden mit den Geräten der Firma weltweit rund eine Million Scheiben gebrannt. In Unternehmen erfolgt die Archivierung dabei oft automatisch über Nacht. Das, was früher auf Datenbändern gespeichert wurde, werde jetzt oft auf CD oder DVD gebrannt. Und das oft auch gleich zwei oder drei Mal.

"Es macht sich niemand bewusst, in welcher gewaltigen Abhängigkeit wir von den digitalen Medien stecken", sagt Hoffmann. Firmen würden das in den nächsten Jahren noch aus einem anderen Grund merken, denn sie müssen ihre Steuerunterlagen in digitaler Form zehn Jahre lang aufbewahren. "Das dürfte noch einige Probleme geben", erwartet Hoffmann.

AP
Klaus Gürtler/AP

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