Anzeige
Anzeige

GDL-Streik Gericht lässt Lokführer weiter streiken - Bahn will in Berufung gehen

Der Streik der Lokführer ist rechtens. Das entschied das Arbeitsgericht Frankfurt am späten Abend. Viele Züge fuhren trotzdem. Der erste Tag des längsten Streiks der Bahngeschichte in der Chronik.

+++ 23.47 Uhr: Bahn will nach Gerichtsentscheid in Berufung gehen +++

Die Deutsche Bahn will gegen die Entscheidung des Arbeitsgerichts Frankfurt in Berufung gehen. Das Gericht hat einen Antrag der Bahn abgelehnt, die den Streik der GDL per Einstweiliger Verfügung als unverhältnismäßig verbieten lassen wollte. "Nach der Entscheidung des Gerichts sieht sich die DB in der Pflicht, Berufung gegen das erstinstanzliche Urteil einzulegen", teilt der Konzern mit.

Zudem bedauere man, dass die GDL den Vergleichsvorschlag des Gerichts abgelehnt hat, der eine Streikpause bis 17. November vorgesehen habe. In dieser Zeit hätten GDL, EVG und DB Gelegenheit gehabt, inhaltliche Verhandlungen vorzubereiten.

+++ 23.15 Uhr: Lokführer dürfen weiter streiken - Gericht weist Bahn-Klage ab +++

Die Verhandlungen zwischen der GDL und der Deutschen Bahn vor dem Arbeitsgericht in Frankfurt am Main sind gescheitert. Das Gericht weist die Klage der Bahn gegen den Streik ab - und lässt die Lokführer somit vorläufig weiter streiken.

Die Deutsche Bahn kann gegen die Entscheidung noch in Berufung gehen. Das wolle man prüfen, sagte deren Anwalt. Laut Urteil verstößt der Arbeitskampf nicht gegen die Friedenspflicht und ist auch verhältnismäßig. Die Forderungen seien nicht widerrechtlich.

Dem Urteil vorausgegangen waren zähe, stundenlange Verhandlungen über einen Vergleichsvorschlag der Arbeitsrichterin Ursula Schmidt.

+++ 22.07 Uhr: GDL lehnt Vergleich ab - Urteil in Kürze +++

Die Lokführergewerkschaft und die Bahn legen ihren Streit auch auf Drängen des Gerichts nicht bei. Die Gewerkschaft und der Konzern können sich nicht auf Eckpunkte eines Kompromisses einigen.

Die Bahn versucht, den Ausstand mit einer Klage zu verbieten. Die Verhandlung läuft seit dem Nachmittag.

+++ 20.59 Uhr: Lokführer und Bahn nähern sich vor Arbeitsgericht an +++

Die streikenden Lokführer und die Deutsche Bahn nähern sich bei den Vergleichsverhandlungen vor dem Arbeitsgericht Frankfurt an. Die Parteien feilschten über den genauen Wortlaut eines von Richterin Ursula Schmidt vorgelegten Vergleichsvorschlags. Die GDL hatte zunächst abgelehnt, lenkt nun aber ein. Sie will jetzt zusätzlich ausdrücklich festgeschrieben haben, dass bei der Bahn mehrere unterschiedliche Tarifverträge möglich sein könnten.

+++ 20.37 Uhr: Parteien beraten über Vergleichsvorschlag +++

Die Parteien beraten noch immer den Vergleichsvorschlag des Arbeitsgerichts Frankfurt. Richterin Ursula Schmidt hatte angeregt, sämtliche Konfliktpunkte auch mit der konkurrierenden Gewerkschaft EVG aufzulisten, um eine Mediation oder Schlichtung vorzubereiten. Problem dabei: Weder die EVG noch der Arbeitgeberverband Bahn ist bei der Verhandlung anwesend - beide müssten aber zustimmen.

+++ 19.42 Uhr: Gericht schlägt Vergleich vor +++

Das Arbeitsgericht Frankfurt schlägt vor, den Lokführerstreik bei der Bahn mit einem Vergleich beizulegen. Inhalte des Vorschlags nennt die Richterin Ursula Schmidt bei der Verhandlung zunächst nicht. Die Streitparteien sagen zu, den Vorschlag zu prüfen, sobald er vorliegt. Am Abend ist noch unklar, ob das Gericht eine Entscheidung fällt.

+++ 19.13 Uhr: Rückhalt für Weselsky bröckelt laut Ex-GDL-Chef +++

Der Ex-GDL-Chef Manfred Schell glaubt, dass der "Rückhalt für (Claus) Weselsky bröckelt". Das sagt der 71-jährige Spiegel-Online. Weselsky habe mit seinen absurden Forderungen die GDL in eine Zwangslage gebracht, aus der es kaum einen Ausweg gebe.

"Wir haben die Sorge, dass die Stimmung im Betrieb kippt", erklärt auch Ludwig Koller, Betriebsrat für den Bereich Fernverkehr in der Meldung. Koller ist Mitglied des GDL-Konkurrenten EVG.

+++ 18.54 Uhr, Stuttgart: Das Warten auf den Bus +++

Die S-Bahnen in Stuttgart fahren nur einmal pro Stunde, sind aber pünktlich. Auch die S2 zum Flughafen. Hinweise auf den Bahnstreik findet man dort an der Fernbus-Haltestelle draußen. Hier stehen rund 100 Leute, die auf einen Bus von ADAC oder FlixBus warten. Ab und zu kommt ein Bus vorbei und nimmt ein paar von ihnen mit. Die Bus-Anbieter haben Zusatzbusse organisiert. Beim ADAC, der den Postbus betreibt, heisst es auf Anfrage, dass rund 40 Prozent mehr Busse verkehren würden. Die Nachfrage ist groß: Für die Bahnstreik-Tage seien diese Woche pro Tag fünfmal so viele Reservierungen eingegangen als sonst. Die beliebtesten Strecken bundesweit beim ADAC: Hamburg-Berlin, Hamburg-Ruhrgebiet, Berlin-Nordrhein-Westfalen und Frankfurt-Köln.

Eine digitale Anzeige mit Verspätungen gibt es am Stuttgarter Flughafen – lediglich Durchgangshaltestelle – nicht. Eine Frau erkundigt sich bei den Wartenden nach dem ADAC Postbus, der vor einer Stunde nach München hätte fahren sollen. Niemand weiß Bescheid, die Situation mit Zusatzbussen, Verspätungen und Umbuchungen ist unübersichtlich. Auch ich warte auf den Bus, der mich nach Zürich bringen sollte. Für neun Euro. Eigentlich ein guter Deal, dachte ich, denn ohne Bahnstreik hätte ich die Bahn genommen, die teurer ist. Wenn er denn kommt. Er sollte vor 20 Minuten abgefahren sein.Andres Eberhard

+++ Hier twittern stern-Reporter über den Bahnstreik +++

+++ 18.24 Uhr: Roter Punkt als solidarische Hilfe in Hannover +++

Die "Neue Presse" belebt eine solidarische Aktion aus den späten Sechzigern in Hannover wieder: Der sogenannte Rote Punkt half im Juni 1969, als die Preise für den Öffentlichen Nahverkehr um 33 Prozent steigen sollten. Etliche Autofahrer markierten ihr Fahrzeug mit dem Roten Punkt und signalisierten so ihre Bereitschaft, Passanten an Bushaltestellen mitzunehmen.

Nun will die Zeitung das Projekt im Rahmen des Bahnstreiks wiederbeleben und druckt den Roten Punkt zum Auschneiden in ihrer aktuellen Ausgabe.

+++ 18.16 Uhr: Streik kostet Bahn 100 Millionen Euro +++

Der Streik der Lokführergewerkschaft GDL wird die Deutsche Bahn nach eigenen Angaben rund 100 Millionen Euro kosten. Diese Zahl nennt Bahn-Anwalt Thomas Ubber während der Verhandlungen vor dem Arbeitsgerichts Frankfurt. Dort will die Bahn per einstweiliger Verfügung einen Stopp des längsten Streiks in der Geschichte des Unternehmens erreichen. Ubber spricht zudem von Schäden von ebenfalls 100 Millionen Euro für die Wirtschaft in Deutschland insgesamt. Eine Entscheidung des Gerichts in dem Eilverfahren könnte noch am Abend fallen.

+++ 17.32 Uhr: Mehr Züge als erwartet fahren laut Bahn +++

Im Fernverkehr fahren ein Drittel der Züge, im Regionalverkehr in Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern etwa ein Fünftel der Züge sagte ein Bahnsprecher. Bei den Berliner S-Bahnen fahren 30 Prozent der Züge. Nach Angaben des Sprechers konnten die Bahn mehr Verbindungen aufrecht erhalten, als sie gedacht hatte. Es hätten sich nach einem Aufruf viele Lokführer gemeldet, um den Ersatzverkehr zu übernehmen. So konnten im Regionalverkehr Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern 40 zusätzliche Züge eingesetzt, in Berlin einige S-Bahnverbindungen verlängert werden.

Die Hälfte der Güterzüge fährt, sagte eine Bahnsprecherin. Besonders Züge mit "zeitkritischen Gütern", wie Teile für die Automobilindustrie, hätten Vorrang. Um die Verbindungen aufrecht zu erhalten, hätte die Bahn 500 Züge abbestellt und die Industriekunden gebeten, ob sie ihre Waren nicht später auf der Schiene transportieren wollen, sagte die Sprecherin. Andreas Hoffmann

+++ 17.09 Uhr: Ersatzfahrplan früher verfügbar +++

Der Ersatzfahrplan der Deutschen Bahn für diesen Sonntag, den 25. Jahrestag des Mauerfalls, ist früher fertig geworden als gedacht. Reisende können sich ab Freitagmorgen um 8.00 Uhr informieren, welche Fernzüge am Sonntag trotz des Lokführerstreiks fahren. Die Fahrgäste müssten sich wie an den anderen Streiktagen auch auf Ausfälle, Verspätungen und längere Reisezeiten einstellen, warnt Die Bahn.

Die Ersatzfahrpläne für den Regionalverkehr sind den Angaben zufolge ab sofort ab 14.00 Uhr des Vortages für den darauffolgenden Streiktag einsehbar.

+++ 16.49 Uhr: Verhandlung um Bahn-Klage beginnt +++

Vor dem Arbeitsgericht Frankfurt beginnt in diesen Minuten die Verhandlung über die Klage der Deutschen Bahn gegen den Streik der Lokführer. Die Bahn versucht, den bis Montag geplanten Ausstand der Zugführer mit einer einstweiligen Verfügung zu verbieten. Das Urteil wird für den Abend erwartet.

Vor Gericht erscheint auch der Vorsitzende der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL), Claus Weselsky. Er sagt, er sei "ganz zuversichtlich". Der Gewerkschaftschef wurde im Gerichtssaal von Bahn-Mitarbeitern mit Applaus begrüßt.

Die Bahn rechnet in dem Verfahren selbst nicht unbedingt mit einem Erfolg. "Wir sind uns durchaus bewusst, dass die Richter in der Vergangenheit zumeist gegen die Arbeitgeber entschieden haben", hatte Bahn-Personalvorstand Ulrich Weber erklärt. Der Konzern wolle aber "nichts unversucht lassen".

+++ 16.47 Uhr, Stuttgart: Die Liebe muss warten +++

Kubilay Gulmaz aus Florida, USA, hat zehn Tage Urlaub. Fünf davon hat er schon mit Freunden in Stuttgart verbracht. Heute um 16 Uhr wollte er in die Schweiz weiterfahren für die andere Hälfte seiner Ferien. In Zürich wohnt seine Freundin, die beiden führen eine Fernbeziehung.

Statt im Zug hockt Gulmaz jetzt auf der Ritter Sport-Werbebank und weiss gar nicht genau, warum seine Bahn nicht fährt. "Irgend so ein Streik", sagt er auf englisch. Es interessiert ihn auch nicht wirklich, der gebürtige Grieche will eigentlich nur zu seiner Freundin. "It is terrible."

Zum Glück ist die Liebe gegenseitig. Seine Schweizer Freundin hat nämlich alles in Bewegung gesetzt, damit ihr Liebster trotzdem kommen kann. Mit Erfolg: ein gemeinsamer Freund aus Stuttgart fährt Gulmaz spontan mit dem Auto nach Zürich. "In einer Viertelstunde geht’s los." Andres Eberhard

+++ 16.38 Uhr, München: Keine Kundschaft +++

Direkt hinter dem Informationscounter der Deutschen Bahn, wo heute den ganzen Tag Kaffee ausgeschenkt wird, der diesen Namen nicht verdient, steht ein Stand mit Trachtenimitaten. Seda verkauft hier normalerweise bis zu 600 Teile an einem Tag, Dirndl, Lederhosen und Sepperlhüte. Vor allem ausländische Touristen greifen kurz vor der Rückreise noch einmal zu, der Stand liegt zentral vor Gleis 18, beste Lage. Die nicht wenig kostet, Sedas Chef darf hier noch bis Ende Dezember Geld verdienen, bisher hat sich die Investition gelohnt.

Doch statt zu verkaufen sitzt Seda heute die meiste Zeit unter einem kleinen Heizstrahler und spielt auf ihrem Handy rum. Langeweile, keine Kundschaft. Wenn sie 30 Teile los werde, sei das ein Wunder, sagt sie. Eine Ansage nach der anderen kündigt den Ausfall von Zügen an, auch auf der großen Anzeige über dem Stand steht hinter fast jeder Verbindung, dass der Zug heute ausfällt. Viele Fahrgäste scheinen darauf vorbereitet zu sein, kommen erst gar nicht. Gestern Abend spielte der AS Rom in der Allianz-Arena, eigentlich wäre mit einigen Tifosi zu rechnen gewesen, die bei Seda bayerische Souvenirs kaufen, aber nichts da, kein Italiener weit und breit. Kein Wunder also, dass Seda den Streik mit einem Wort kommentiert, das man lieber nicht aufschreibt. Felix Hutt

+++ 16.34 Uhr: Spritpreise laut ADAC nicht von Streik berührt +++

Die Spritpreise an deutschen Tankstellen bleiben nach Angaben des ADAC bislang vom Lokführerstreik unberührt. Am Donnerstag habe es sogar einen leichten Preisrückgang gegeben, teilt der Club mit. Ein Liter Super E10 habe am Mittag im Schnitt 1,438 Euro gekostet, 0,2 Cent weniger als am Vortag. Diesel sei mit durchschnittlich 1,304 Euro am Mittag 0,3 Cent günstiger gewesen. Mögliche Lieferengpässe durch Streiks im Güterverkehr will die Mineralölindustrie vermeiden.

+++ 16.26 Uhr, S-Bahnhof Friedrichsstraße, Berlin: Tote Hose +++

Wo sonst die Massen stehen, verirren sich nur wenige Passagiere auf dem Bahnsteig. Alle 15-20 Minuten rollt ein S-Bahnzug ein, sonst kommen sie im Takt von drei, vier Minuten. In einem Glaskasten sitzt eine Bahnmitarbeiterin, beugt sich über ein Pult. Wie die Leute reagieren? Ob sie beschimpft wird? "Iwo". Die Frau lächelt. "Die Leute sind freundlich und entspannt." Sie lächelt weiter. "Und das ist nicht mal gelogen."

Einige Meter weiter steht eine junge Frau hinter einem Tresen, stochert in einer mitgebrachten Salatbox. Normalerweise hat sie dafür keine Zeit, die Leute drängen sich vor ihrem Tresen, ordern noch schnell einen Kaffee oder belegte Baguettes, bevor sie in der S-Bahn verschwinden. Aber jetzt? Kann sie in Ruhe ihren Salat essen. "Es kommt ja kaum einer", sagt sie.

Zwei Etagen tiefer im Schokoladengeschäft "Lindtshop", zwei Kundinnen schlendern durch den leeren Laden. Unmengen von Schokoladentafeln liegen, dicht gepackt, in den Regalen, "salziges Caramell" oder "Tiramisu" steht drauf. Die Verkäuferin stöhnt. "Ich finde das ganz schlimm mit dem Streik." Wie viele Kunden hat sie weniger? "Das Elend sehe ich erst richtig heute Abend, aber 30 bis 40 Prozent weniger sind es bestimmt." Andreas Hoffmann

+++ 16.04 Uhr: "Es fühlt sich an wie 19.30 Uhr" +++

Mit seiner weißen Rikscha steht Marc direkt vor dem Eingang des Kölner Hbf. Es ist sein erstes Jahr als Fahrer. "Eigentlich endet die Saison Ende Oktober - und lohnen tut es sich nur im Juli und August. Dann sind Ferien und viele Touristen kommen nach Köln." Doch heute sitzt Marc nur in seiner Rikscha - und liest. "Es fühlt sich gerade so an wie 19.30 Uhr, wenn ich die wenigen Menschen sehe, die aus dem Bahnhof kommen." Immerhin bleibt der Freiberufler durch seinen Nebenjob fit. "Eine Familie könnte ich davon nicht ernähren." Matthias Lauerer

+++ 15:34: Fernbus-Anbieter stellen sich auf Streik-Wochenende ein +++

Die Fernbus-Anbieter stellen sich auf das Streikwochenende bei der Bahn ein. Marktführer MeinFernbus teilt in Berlin mit, er biete täglich 130 Extrafahrten, um möglichst viele Fahrgäste an ihr Ziel zu bringen. Hier arbeite MeinFernbus mit seinen 87 mittelständischen Buspartnern zusammen.

Die zusätzlichen Fahrten würden nach und nach in das Buchungssystem eingepflegt. Fahrgäste sollten die Website daher regelmäßig auf neu verfügbare Tickets überprüfen, wenn eine erste Suche erfolglos geblieben sei, teilt der Anbieter mit. Tickets könnten aber auch bei mehr als 8000 Agenturpartnern gekauft werden.

+++ 15.32: Hertha BSC Berlin befürchtet erhebliche Behinderungen +++

Das Fußball-Bundesligaspiel von Hertha BSC am Freitagabend gegen Hannover 96 ist massiv vom Bahnstreik beeinflusst. Vor und nach dem Spiel verkehrt keine S-Bahn, mit der normalerweise das Gros der Fans zum Olympiastadion befördert wird. "Das ist ärgerlich", sagt Hertha-Manager Michael Preetz.

Hertha setzt auf das erhöhte Engagement der BVG. Die U-Bahn soll in verstärkter Taktung fahren, auch so lange, bis das Stadion leer ist. Erste Prämisse sei dennoch: "Viel Zeit einplanen. Auf dem Hin- und Rückweg wird es eng", teilte der Verein mit. Rund 40.000 Zuschauer werden erwartet. Aus dem Umland sollen sich Fahrgemeinschaften bilden, allerdings sind auch die Parkmöglichkeiten rund um das Olympiastadion eingeschränkt.

+++ 15:12: GDL mit Bussen zur Großdemo +++

Die GDL muss während des Streiks wie viele Bahnkunden auf Busse zurückgreifen. Wie die "Welt" berichtet, ruft die Lokführergesellschaft ihre Mitglieder am Freitag zur Großdemonstration am Bahn-Tower in Berlin auf. Die Anreise sei nur mit Bussen oder öffentlichen Verkehrsmitteln möglich, schreibt die Gewerkschaft in dem der Zeitung vorliegenden Brief an ihre Mitarbeiter. Darauf sei auch eine Liste mit Abfahrtsorten und -zeiten abgedruckt.

+++ 14.31 Uhr: Größere Einschränkungen bei Regional- und S-Bahnen

Wegen des Lokführerstreiks sind bei der Deutschen Bahn am Donnerstagvormittag zwei Drittel der Fernzüge ausgefallen. Der Ersatzfahrplan laufe aber weitgehend stabil, teilt das Unternehmen elf Stunden nach Streikbeginn im Personenverkehr mit. Fahrgäste müssten sich zwar auf Ausfälle und Verspätungen einstellen, könnten aber trotzdem relativ verlässlich planen.

Größere Einschränkungen als im Fernverkehr, wo am Vormittag jeder dritte Zug fuhr, gab es teils bei Regional- und S-Bahnen. In einigen Regionen fielen laut Bahn drei von vier Zügen aus. In anderen konnten 40 Prozent regulär fahren.

+++ 14.20 Uhr, Stuttgart: Currywurst-Kiosk macht zu +++

Keine Currywurst heute. Der Metzgerei-Kiosk hat soeben zugemacht. Die Verkäuferin hat die Einnahmen des Tages in der Hand, weniger als hundert Euro. Kein guter Tag an Gleis 9. Ingrid Eissele

+++ 14.18 Uhr: "Verdienen die Lokführer so wenig Geld?" +++

Grainne Delany hat ihren Urlaub in Irland sichtlich genossen. Sie sitzt auf einem der schwarzen Sessel im Ankunftsbereich des Düsseldorfer Flughafens, sieht sich um. Strahlend erzählt sie dann von ihrer Zeit in Glasgow. Doch wenn man sie auf den Bahnstreik anspricht, bilden sich Zornesfalten auf ihrer Stirn. "Fährt denn heute keine Bahn? Ich muss nach Bielefeld."

Jetzt spielt die Rentnerin mit dem Gedanken, ein Taxi bis in die ostwestfälische Stadt zu nehmen. "Was das wohl kosten mag", fragt sie - und antwortet selbst: "100-150 Euro? Ich bin faul und glaube, dass ich das jetzt mache. Der Zorn ist fürs Erste wieder verraucht. Dann fragt die 65-Jährige: "Verdienen denn die Lokführer so wenig Geld?" Matthias Lauerer

+++ 13.45 Uhr: Bundesliga-Spiele sollen stattfinden +++

Der Streik bei der Bahn wird wohl nicht zur Absage von Bundesliga-Spielen führen. So stehe etwa eine Verschiebung der Partie von Eintracht Frankfurt gegen den FC Bayern München am Samstag "aktuell nicht zur Debatte", sagt ein Sprecher der Deutschen Fußball Liga. "Auch bei keinem der anderen Spiele ist eine Absage vorgesehen", fügt er hinzu.

Der Frankfurter Club macht sich nach Angaben einer Sprecherin vor allem Sorgen wegen der geringen Zahl an Parkplätzen rund um das Stadion. Die Gefahr sei, dass die Fans zeitgleich nach einem Stellplatz für ihr Fahrzeug suchten und durch die Sicherheitskontrollen müssten. Im Moment gehe der Verein aber davon aus, dass das Spiel stattfinden werde. Am Nachmittag finde noch eine Sitzung aller Sicherheitsbeteiligten statt. Dabei gehe es unter anderem auch darum, gegebenenfalls andere Transportmöglichkeiten für die Fans bereitzustellen, wie etwa Busse.

+++ 13.30 Uhr, Frankfurt: Wahlkampf für Wartende +++

Ilja Karpowski steht im Frankfurter Hauptbahnhof, wo derzeit fast alle Züge stillstehen und sagt: "Wir müssen auf den fahrenden Zug aufspringen". Gemeint sind nicht die wenigen ICE, die trotz Lokführerstreik die Halle verlassen. Der "fahrende Zug" ist China und Ilja Karpowski wirbt an diesem Donnerstagmittag am Zugang zu Gleis 8 für die "Bürgerrechtsbewegung Solidarität" (BüSo), eine Splitterpartei, der Kritiker eine Mischung aus Verschwörungstheorien, Antisemitismus und Rechtsextremismus nachsagen. Ilja Karpowski bestreitet das. Damit hätte seine Partei nichts am Hut. Ziel der BüSo sei, dass Deutschland aus der EU austrete und von China lerne. Was man von China lernen könne? "Optimismus, Mondprogramm, Kernreaktorbau und neue Seidenstraße", lautet die Antwort der BüSO.

Neben Ilja Karpowski wartet Barbara Spahn auf Reisende, die ihre Wartezeit mit BüSo-Visionen verkürzen möchten. Doch die Fahrgäste interessieren sich nicht für die Weltenretter von Gleis 8. Spahn ist die hessische Landesvorsitzende der BüSO und kann ohne Punkt und Komma reden. So räsoniert sie vom internationalen Terrorismus, den der Westen zu verantworten habe, spannt den Bogen zur "Aggressionspolitik der EU" und endet beim Untergang des Finanzsystems. Nur China könne uns retten, resümiert die Politikerin. Und die Unterdrückung im Reich der Mitte? Die teilweise menschenunwürdigen Arbeitsbedingungen in chinesischen Fabriken? Jetzt ist Barbara Spahn sichtlich genervt. "Die Chinesen gewinnen vom Mond Fusionsenergie, das ist doch der Punkt", sagt sie. Und was ist mit dem Lokführerstreik? "Tolle Sache", sagt ihr Parteifreund Ilja Karpowski. Die Regierung wolle die GDL zerschlagen. Deshalb solidarisiere er sich mit Weselskis Truppe. "Es geht bei diesem Streik", warnt Karpowski, "um die Säulen des Staates". Frank Brunner, Frankfurt

+++ Stuttgart, 13.33 Uhr: Deutschland, die Lokomotive, steht +++

Nennen wir ihn Altin, er ist Polier auf der Baustelle Stuttgart 21. Seinen Namen behält er lieber für sich. Aber wer auf der Baustelle Stuttgart 21 arbeitet, der hält sich lieber fern vor neugierigen Fragern. Reisende haben kaum eine Chance, sich der Baustelle anzunähern. Sie werden durch einen Korridor geschleust, der rundum vergittert ist. Nur einige Gucklöcher erlauben einen Blick auf die Fortschritte beim teuer erkauften Bahnhofsprojekt. Der Streik habe keine Auswirkungen auf den Bau, sagt eine Sprecherin des Kommunikationsbüros Stuttgart 21, alles gehe seinen Gang.

Irgendwo in der aufgewühlten Erde arbeitet in gelben Gummistiefeln Altin, der Polier. Heute Morgen hat er dreimal so lange für seinen Weg zur Arbeit gebraucht, er fährt Auto. Auch die Kollegen standen im Stau. Altin kann den Streik der GDL nicht verstehen. Das sei "nicht gut", sagt er knapp, nicht gut für den Standort Deutschland. Er ist im Kosovo geboren und lebt seit mehr als vierzig Jahren in Deutschland. Er hat am Olympiastadion in München mitgebaut, am Kernkraftwerk in Philippsburg, und jetzt bei Stuttgart 21. "Deutschland ist das beste Land, das ich kenne, ich bin froh, hier zu leben", sagt er. Deutschland sei "wie eine Lokomotive, die Europa-Lokomotive". Nein, von den Klagen der Lokomotivführer will er nichts hören.

Ingrid Eißele, Stuttgart

+++ 13.15 Uhr: Weselsky schaltet Polizei ein +++

Fotos von seinem Wohnhaus wurden gedruckt, die Büronummer veröffentlicht - das war zu viel für Claus Weselsky. "Ich habe gestern Abend die Polizei verständigt, weil es hier in einer unglaublichen, nennen wir es einfach Verletzung meiner Privatsphäre, nicht mehr um die Sache geht", sagt Weselsky. Für Personenschutz habe er bislang aber "keine Notwendigkeit gesehen". "Ich bin bisher immer auf Bahnhöfen gewesen und werde das auch weiter tun."

Über die Veröffentlichung von Fotos seines Wohnhauses muss er dennoch lachen. "Ich wohne zur Miete in einem Häuschen, das 61 Quadratmeter hat - und wenn das dann ein exklusiver Wohnsitz ist, na bitteschön, dann ist das einfach so", meinte Weselsky im "ZDF-Morgenmagazin".

+++ Stuttgart, 12.45 Uhr: Autovermietungen fehlen Fahrzeuge +++

Dieser Mann hat heute alle Hände voll zu tun - wie derzeit vermutlich alle Mitarbeiter von Autovermietungen in Deutschland. Avis, Sixt und Co. gehören zu den Profiteuren des Bahnstreiks. Heute Morgen, als er zur Arbeit kam, seien drei Autos verfügbar gewesen, sagt der Mitarbeiter einer großen deutschen Autovermietung. "Ich hatte aber 20 Reservierungen." Seither versucht der Mann, so viele Wagen wie möglich aufzutreiben. Das einzige Problem: nicht nur in Stuttgart haben sie zu wenige Autos, sondern auch an allen anderen Standorten.

"Wir sind total ausgebucht", heiß es auch am Schalter nebenan bei Sixt. Über Nacht seien rund dreimal so viele Reservierungen eingegangen wie normal. Dasselbe Bild bei Hertz. Man müsse gar einigen Kunden absagen, obwohl sie eine Reservierung haben, sagt die Frau am Schalter. Andres Eberhard

+++ Stuttgart, 12.30 Uhr: Kein guter Tag für Taxifahrer +++

Reza Danalnu steht in der Sonne, eine Hand hat er auf die Motorhaube seines Taxis gelegt. "Normalerweise stehe ich hier um die Zeit zehn Minuten, heute schon seit einer Stunde", sagt der aus dem Iran stammende Mann. Weder am Stuttgarter Hauptbahnhof, noch am Flughafen gehe etwas. Der Umsatz ist für die Taxis vor allem wegen Geschäftsreisenden jeweils vormittags am größten. Doch diese bleiben aus, weil die meisten Fernzüge nicht verkehren. Danalnu glaubt, dass manche Leute ein paar Tage Zwangsferien machen und darum gar nicht reisen. Andere nehmen das Auto. "Die einzigen Profiteure sind die Mietwagenfirmen", sagt er noch. Dann streckt er seinen Kopf wieder in Richtung Sonne und wartet. Bis – endlich – ein Kunde kommt.

Andres Eberhard, Stuttgart

+++ 12.58 Uhr, Berlin: Engpässe bei Benzin und Diesel? Ein Gerücht! +++

Man hört mitunter, es könnte Engpässe bei der Kraftstoffversorgung geben. Alles Quatsch, sagt der Sprecher des Mineralölwirtschaftsverbands, Alexander von Gersdorff. Zwar könne er nicht zu 100 Prozent garantieren, dass an allen 14.500 Tankstellen des Landes punktgenau bis Montag alle Sorten aufgefüllt würden, doch die Zulieferer hätten längst Maßnahmen ergriffen, um den Nachschub zu sichern. Und was Berlin betrifft: "Da könne die Lokführer von mir aus 365 Tage lang streiken. Denn Berlin wird per Pipeline und mit Tanklastern versorgt."

+++ 12.20 Uhr: Bundesligaspiel Frankfurt - Bayern könnte ausfallen +++

Das Bundesligaspiel zwischen Eintracht Frankfurt und dem FC Bayern München könnte wegen des Bahnstreiks möglicherwiese abgesagt werden, berichtet der Kicker. Am Samstag sollen fast 1000 Fan-Busse zur Commerzbank Arena anreisen.

Polizei und Sicherheitskräfte könnten keine Garantie übernehmen, dass die Fahrzeuge in der näheren Umgebung abgestellt werden könnten. Zu dem Stadion in Frankfurt fährt nur eine U-Bahnlinie, die S-Bahnen werden wie Regional- und Fernzüge bestreikt. Eine endgültige Entscheidung zur Austragung des Spiels soll am Donnerstag fallen.

+++ Und Hannover 96 fährt mit dem Bus +++

Eigentlich wollten sie mit der Bahn fahren, nun holt Hannover 96 den Mannschaftsbus aus der Garage, um nach Berlin zu fahren. Am Freitag um 20.30 Uhr ist Anpfiff im Olympiastadion, das mit der U-Bahn trotz des Streiks gut zu erreichen ist. Da die S-Bahn ausfällt, ist mit großem Andrang zu rechnen, Fans sollten frühzeitig aufbrechen. Rund 1800 Tickets gingen im Vorverkauf an Hannover-Fans und Vereinssprecher Alex Jacob geht davon aus, dass die meisten auch den Weg nach Berlin antreten. "Viele Fans haben sich zu Fahrgemeinschaften zusammen geschlossen, haben Mietwagen oder Kleinbusse organisiert. Und wir vom Verein bieten einen zusätzlichen Fanbus an."

Silke Müller, Berlin

+++ 12.14 Uhr: Anwalt: Chancen für Streik-Stopp gering +++

Die Deutsche Bahn hat nach Einschätzung eines Fachanwalts nur geringe Chancen, mit einem Gerichtsbeschluss den laufenden Lokführerstreik zu stoppen. "Ich rechne nicht damit, dass die Bahn mit der Verfügung Erfolg hat, da Arbeitsgerichte in der Vergangenheit häufig das Grundrecht auf Streik bestätigt haben", erklärt Reinhard Schütte vom Deutschen Anwaltverein vor der Verhandlung beim Arbeitsgericht Frankfurt am Main. Über eine Berufung könne dann das Landesarbeitsgericht als nächsthöhere Instanz voraussichtlich erst am Freitag entscheiden. Dieser Weg stünde auch der streikenden Gewerkschaft GDL im Fall einer Niederlage offen - allerdings müsste sie laut Schütte ihren Streik zunächst abbrechen.

+++ Frankfurt Hauptbahnhof, 11.30 Uhr: "Schon fast an Streiks gewöhnt" +++

Nein, er dürfe Journalisten keine Auskunft geben, sagt der Servicemitarbeiter der Deutschen Bahn auf dem Hauptbahnhof Frankfurt am Main. "Wenden Sie sich an die Pressestelle", bittet der junge Mann in der roten Weste. Ein wenig erzählt er dann doch. Normalerweise arbeite er in der Abteilung Angebotsplanung des Schienenkonzerns. Doch wie viele andere Angestellte muss er heute auf dem Bahnhof aushelfen, die Reisende durch das Streikchaos lotsen.

Routiniert erklärt er Alternativrouten, recherchiert auf seinem Smartphone Abfahrtszeiten. Die Fahrgäste in Frankfurt reagieren bislang gelassen auf die Zugausfälle. Geduldig warten die Menschen vor Serviceschaltern oder an den Bahnsteigen. "Wir haben uns schon fast an Streiks gewöhnt", sagt eine ältere Dame lachend, die zu ihrer Schwester nach Hofheim möchte und im Untergeschoss auf die S-Bahn wartet.

In der Bahnhofshalle ist der ganz große Ansturm auf die extra eingerichteten Informationstische bislang ausgeblieben. Viele Pendler haben sich rechtzeitig um Alternativen zur Bahn gekümmert, vermutet eine Mitarbeiterin im Reisezentrum. Doch dann verweist auch sie an die Bahn-Pressestelle. Auskunft bekommen heute nur die Fahrgäste. Frank Brunner

+++ 11.16 Uhr: EVG warnt vor Radikalisierung +++

Die Bahngewerkschaft EVG warnt angesichts des Streiks der Lokführer vor einer Radikalisierung des Konflikts. "Ich bin entsetzt, dass es in den sozialen Medien zwischenzeitlich Gruppen gibt, die sich beispielsweise 'Hooligans gegen Lokführer' nennen und die zu Gewalt gegen unsere Kollegen aufrufen", erklärt der EVG-Vorsitzende Alexander Kirchner. "Hier wird eine Grenze überschritten, die mir Angst macht." Die EVG konkurriert bei der Vertretung der Bahnbeschäftigten mit der Lokführergewerkschaft GDL, die den Streik ausgerufen hat.

+++ 10.48 Uhr: Gericht verhandelt am Nachmittag über den Streik +++

Der Lokführerstreik bei der Deutschen Bahn wird gerichtlich überprüft. Das Arbeitsgericht Frankfurt/Main will noch am Donnerstag über den am Morgen eingegangenen Antrag auf eine einstweilige Verfügung mündlich verhandeln. Eingereicht haben ihn die Bahn-Unternehmen für Fernverkehr, Regionalverkehr und die Cargo-Sparte sowie die beiden S-Bahn-Gesellschaften aus Hamburg und Berlin. Sie zweifeln an der Verhältnismäßigkeit des bis Montagmorgen geplanten Streiks der Gewerkschaft GDL.

+++ Göttingen, 10.40 Uhr: "Vielleicht ist gar kein Streik" +++

Der Zug hält absolut pünktlich in Göttingen, ich schlendere entspannt durch den Bahnhof, gönne mir noch einen Saft. Ich habe Zeit zum umsteigen. Ein paar Güterzüge rauschen durch den Bahnhof - sollten die nicht seit gestern bestreikt werden?

Am Gleis 5 steht mein Regionalzug schon bereit. Auch der fährt pedantisch pünktlich ab. Wenn das so weitergeht, schaffe ich gar nicht alles zu lesen, ich habe Unmengen an Zeitschriften und Büchern dabei - für lange Wartezeiten. Sogar Brote habe ich mir geschmiert (mache ich sonst nie!). Gerade meinte eine Frau im Zug noch: "Vielleicht ist gar kein Streik." Catrin Boldebuck

+++ 10.39 Uhr: Lokführer auf ostfriesischen Inselbahnen streiken nicht +++

Die Entdeckung der Langsamkeit erwartet Bahngäste auf der Insel Wangerooge. Dort reisen Urlauber mit der einzigen Meterspurbahn der Deutschen Bahn gemächlich vom Fähranleger zum Inselbahnhof - auch während des Streiks der Lokführer. "Die fahren heute bei uns ganz normal", sagt eine Sprecherin. Die vier Kilometer lange Reise dauert etwa 15 Minuten. Zu Verzögerungen kommt es nur durch Naturereignisse - wenn etwa die Fähre wegen Niedrigwasser nicht pünktlich ist. Auch auf den anderen ostfriesischen Inseln mit Bahnverkehr rollen die Züge wie gewohnt. Die Borkumer Kleinbahn ist in der Hand der Reederei AG Ems, und auf Langeoog betreibt die Inselgemeinde den Personenverkehr.

+++ 10.27 Uhr: "Unsere Züge fallen nicht aus" +++

+++ 10.24 Uhr: Konkurrenz: Bahn hat Mitschuld am Konflikt +++

Die verfahrene Lage im Tarifkonflikt bei der Bahn ist aus Sicht ihrer Konkurrenten nicht nur der GDL anzulasten. "Wenn die Deutsche Bahn immer wieder an ihrem Standpunkt festhält, dann kommt so eine Situation dabei heraus", sagt Engelbert Recker, Hauptgeschäftsführer des Nahverkehrs-Branchenverbands Mofair, der "Neuen Osnabrücker Zeitung".

Die Bahn beharrt in dem Konflikt darauf, dass es keine konkurrierenden Tarifverträge innerhalb einzelner Berufsgruppen geben dürfe. Bei den Bahn-Wettbewerbern seien parallele Tarifverträge der GDL und der konkurrierenden Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) eher die Regel denn die Ausnahme, sagt Recker. Probleme in der Praxis mache das nicht - etwa bei abweichenden Arbeitszeit- und Pausenregelungen: "Das ist nur eine Frage der betrieblichen Organisation."

+++ Frankfurt Hauptbahnhof, 10 Uhr: "Warterei macht mich wütend" +++

Winfried Heid hat einen Wüstensturm überstanden, einen sechsstündigen Flug aus dem saudi-arabischen Dammam und eine ungeplante Zwischenlandung in Kuweit wegen Triebwerksproblemen. Jetzt steht der Produkt-Manager der Firma Witte + Sutor auf dem Frankfurter Hauptbahnhof und ist wütend. "Für diesen Streik habe ich keinerlei Verständnis", sagt er. "Wenn die Lokführer für Lohnerhöhungen die Arbeit niederlegen würden – kein Problem. Aber hier versucht sich ein Gewerkschaftschef zu profilieren", schimpft Winfried Heid.

Fünf Tage lang war er in Saudi Arabien, hat eine Messe besucht, auf der Unternehmen Zubehör für Öl-Raffinerien präsentieren. Heids Firma produziert spezielle Lampen, die in sicherheitsrelevanten Bereichen eingesetzt werden – von Feuerwehren oder eben in Anlagen mit hohen Sicherheitsanforderungen. Schon am Frankfurter Flughafen hing er zunächst fest, weil die S-Bahnen Richtung Bahnhof nur unregelmäßig fahren. Jetzt steht er am Bahnsteig und wartet auf den Zug nach Würzburg. Doch der fällt aus.

"Vielleicht bin ich etwas gereizt nach einer so langen Reise, doch diese Warterei macht mich wütend." Ausdrücklich lobt er dagegen die Informationen durch die Deutsche Bahn. "Der Service ist der anderen Bahnmitarbeiter wirklich gut." Dann erzählt er von Saudi Arabien. Winfried Heid hat ja jetzt Zeit. Er schwärmt vom billigen Benzin in dem Wüstenstaat, lobt die Freundlichkeit der Saudis und berichtet, dass zwar selbst in internationalen Hotels Alkoholverkauf strikt verboten ist, die jungen Saudis aber jedes Wochenende zum Feiern nach Katar fahren. "Es war meine erste Reise in diese Region und ich bin noch immer beeindruckt", so der Manager. Dann kommt eine Durchsage: Winfried Heids Zug fährt in einer Stunde. Er wirkt jetzt entspannt. "Geht doch", lacht er und verabschiedet sich. Mit seinem Rollkoffer steuert er das nächste Bahnhofscafé an. Frank Brunner

+++ 9.58 Uhr: Deutsche Bahn will Lokführerstreik juristisch stoppen +++

Die Deutsche Bahn will den laufenden Lokführerstreik mit einer einstweiligen Verfügung vorzeitig gerichtlich beenden lassen. Ein entsprechender Antrag werde beim Arbeitsgericht Frankfurt/Main gestellt, kündigt das Unternehmen an. Die GDL habe das Angebot zu einer Schlichtung "offenbar ohne ernsthafte Prüfung abgelehnt".

Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt hatte die Bahn am Mittwoch aufgefordert, gegen den Streik vor Gericht zu ziehen: "Eine Klage wegen Unverhältnismäßigkeit des Streiks ist im Interesse der Bahnkunden, der Beschäftigten und der Aufrechterhaltung der Güterversorgung in Deutschland geboten."

Die Bahn hatte sich zuvor jedoch skeptisch geäußert, was die Erfolgsaussichten rechtlicher Schritte angeht. "Wir wollen nichts unversucht lassen und haben uns schweren Herzens entschieden, jetzt auch mit juristischen Mitteln gegen diesen Streik vorzugehen", sagt Personalvorstand Ulrich Weber.

+++ Flughafen Düsseldorf, 9.47 Uhr: "Naja, heute ist Bahnstreik" +++

Vor dem Avis-Schalter am Düsseldorfer Flughafen herrscht Andrang. "Naja, heute ist Bahnstreik", sagt der junge Mitarbeiter - und hebt seine Schulterblätter dabei entschuldigend nach oben. Die ältere Kundin, die vor ihm steht, lacht: "Ist doch kein Problem, deshalb sind wir ja hier bei Ihnen!" Matthias Lauerer

+++ Stuttgart, 9.27 Uhr: "Es ist ruhig - Gott sei Dank!" +++

Stuttgart, Hauptbahnhof. Yvonne Chaysavang, die Toilettenfrau, sagt: "Heute morgen ist es ruhig - Gott sei Dank!" Nur halb so viel Kundschaft wie sonst bei Rail & Fresh. Und viel weniger Andrang als während des Stuttgarter Weihnachtsmarktes oder wenn Fußballspiele anstehen, dann gibt es eine lange Schlange vor ihrer Toilettenanlage - und eine Menge Arbeit für Chaysavang und ihre Kollegen.

Yvonne Chaysavang, die aus Laos stammt und seit 30 Jahren in Deutschland lebt, fuhr am Morgen mit der U-Bahn zur Arbeit, die nicht vom Streik betroffen ist. Heute ist ein entspannter Tag. "Mittags wird es hier voller", sagt sie. Vielleicht. Ingrid Eissele

+++ 9.03 Uhr: Verkehr zu Mauerfall-Feiern sehr eingeschränkt +++

Fußballfans und die Besucher der Mauerfall-Feiern in Berlin kommen an diesem Wochenende mit der Bahn nur schwer ans Ziel. Wegen des Lokführerstreiks sei deutschlandweit das Zugangebot zu den Bundesliga-Spielen ebenso wie der S-Bahn-Verkehr in Berlin sehr eingeschränkt, sagt ein Bahnsprecher am Berliner Hauptbahnhof. Mit Ersatzfahrplänen will das Unternehmen während des viertägigen Streiks etwa ein Drittel des Betriebs aufrechterhalten. "Das ist ein enormer Kraftakt für unsere Kollegen."

Der Sprecher reagiert mit "großem Bedauern und auch Unverständnis" darauf, dass die GDL in dem Tarifkonflikt ein Schlichtungsangebot der Bahn ausgeschlagen hatte: "Das hat gravierende Einschnitte auf unsere Kunden."

+++ Essen, 8.57 Uhr: "Chef, was soll ich machen?" +++

Antonio Dedonatis steht am Ausgang des Essener Bahnhofs, das Handy ans rechte Ohr gepresst. "Chef, was soll ich machen?" Sagt es so laut, dass sich Passanten umdrehen. Eigentlich müsste er seit 6 Uhr auf seiner Baustelle in Essen-Kettwig sein. Doch der 49-jährige Maurer kommt nicht dorthin. Nun delegiert sein Chef um - und schickt ihn in die Kreuzeskirchstraße. Dort gilt es die alten Rundbögen einer Kirche zu sanieren.

Vorteil: Die Baustelle liegt vom Bahnhof nur ein paar Minuten zu Fuß entfernt. 'Das mit dem Streik ist nervig. Das geht doch nicht!' Die Arbeit ist seine Passion. Dedonatis liebt die Abwechslung. Dann klingelt sein Mobiltelefon erneut, der Chef. Der Maurer muss los, winkt und geht schnell davon. Matthias Lauerer

+++ Stuttgart, 8.45 Uhr: "Nichts im Vergleich zu sonstigen Verspätungen" +++

Man sollte auch einmal etwas Positives sagen, findet Fahrgast Susanne Blenig. "Die Bahn managt den Streik gut." Seit drei Jahren pendelt sie von Sindelfingen nach Ulm. Die Bahn verkehrt auf dieser Strecke im Zweistundentakt. Wegen des Bahnstreiks musste Blenig heute Morgen eine Stunde früher aufstehen, um ihren Anschlusszug am Stuttgarter Hauptbahnhof zu erwischen.

Für Blenig kein Grund zum Ärger, eher neigt die junge Frau zum Zynismus: "Der Bahnstreik ist ja nichts im Vergleich zu sonstigen Verspätungen der Bahn." Und außerdem sei der Bahnstreik vielleicht der längste, aber auch nicht der erste seiner Art. "Ich zumindest habe mich bereits daran gewöhnt." Andres Eberhard

+++ 8.37 Uhr: Weselsky hat Angst um seine Privatsphäre +++

GDL-Chef Claus Weselsky, sieht seine Privatsphäre bedroht. "Ich bin auch bisher immer auf Bahnhöfen gewesen und werde das auch weiter tun. Ich habe allerdings gestern Abend die Polizei verständigt, weil es hier in einer unglaublichen, nennen wir es einfach Verletzung meiner Privatsphäre, nicht mehr um die Sache geht", sagt Weselsky im ARD-"Morgenmagazin". Für Personenschutz habe er bislang aber "keine Notwendigkeit gesehen".

Medien hatten zuvor Fotos von Weselskys Wohnhaus gezeigt. Auch seine Büronummer wurde veröffentlicht. "Da muss ich einfach nur lachen, ich wohne zur Miete in einem Häuschen, das 61 Quadratmeter hat - und wenn das dann ein exklusiver Wohnsitz ist, na bitteschön, dann ist das einfach so", sagt Weselsky. "Interessierte Kreise" legten großen Wert drauf, dass die Zugbegleiter und Lokführer nicht erfolgreich seien. "Und das ist eine Dimension, die hätte ich mir am Beginn der Auseinandersetzung so nicht vorstellen können."

+++ 8.30 Uhr: Sixt macht Weselsky zum "Mitarbeiter des Monats" +++

+++ 8.22 Uhr: Beamtenbund kritisiert GDL +++

Der Deutsche Beamtenbund kritisiert das kompromisslose Vorgehen der Lokführergewerkschaft GDL im Tarifstreit mit der Deutschen Bahn. Die GDL habe die Schlichtung mit der Bahn abgelehnt, "das war nicht abgestimmt mit uns", sagt DBB-Chef Klaus Dauderstädt im ARD-"Morgenmagazin". "Ich hätte der GDL empfohlen, sich auf eine Schlichtung einzulassen."

Dauderstädt hält ein sofortiges Einlenken der Lokführergewerkschaft für möglich, sobald die Bahn "faire Verhandlungen auf Augenhöhe" zusage. Er könne sich dann einen Vorschlag der GDL vorstellen, "den Streik auf der Stelle zu beenden". Der Chef des Beamtenbundes kritisiert auch die Bundesregierung. Die hätte das Staatsunternehmen dazu drängen müssen, der Gewerkschaft "endlich ein faires Verhandlungsrecht einzuräumen, dann wäre der ganze Streit gar nicht entstanden".

+++ Berlin, 8.10 Uhr: "Das ist wie nach der Wende" +++

Tumultartige Szenen an der Bushaltestelle Kleistpark. Auf vollgestopften Straßen werden vollgestopfte Doppeldeckerbusse weiter gestopft, bis die Türen nicht mehr schließen und Menschen zu schreien beginnen. Ich klemme schließlich halb auf dem Armaturenbrett neben dem Fahrer, der, als die Türen endlich zu sind, das Wunder vollbringt, mit der Wärme der echten Berliner Schnauze aus genervten Fahrgästen eine Gemeinschaft macht. "Jetzt alle zusammen, wir schaffen ditte. Gleich wird’s leerer. Allet jut dahinten?"

Gesichter entzerren sich, ein paar lächeln sogar, die Menschen machen sich mehr Platz. Vor allem die älteren. Eine blonde Frau sagt: "Das ist wie kurz nach der Wende. Da waren die Busse im Westen auch rappelvoll." Da entsteht plötzlich innerhalb der Bahnstreik-Busfahr-Gemeinschaft eine Gemeinschaft derer, die sich erinnern. Sophie Albers Ben Chamo

+++ 7.53 Uhr: Schell greift Nachfolger Weselsky an +++

Der ehemalige Bundesvorsitzende der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer, Manfred Schell, hat seinen Nachfolger scharf angegriffen: "Weselsky reitet einen Egotrip", sagte er bei stern TV am Mittwoch. Er, der aktuelle GDL-Chef, habe Angst, bei gemeinsamen Verhandlungen mit der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) keine Rolle mehr zu spielen, sagte er im Gespräch mit Steffen Hallaschka und dem stellvertretenden Vorsitzenden der EVG Klaus-Dieter Hommel.

Hommel machte Claus Weselsky bei stern TV ein Angebot: "Wir könnten gemeinsam den Bahnvorstand vernünftig unter Druck setzten". Obwohl sich die Gewerkschaft der Lokomotivführer, GDL in eine Ecke manövriert habe, aus der es schwierig sei herauszukommen, sei die EVG gesprächsbreit. Es gäbe Mittel und Möglichkeiten, um einen Tarifabschuss zu erreichen, der die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zufrieden stelle, aber auch die Kunden nicht belaste.

+++ Stuttgart, 7.50 Uhr: "Ein Wohlstandsproblem" +++

Ganz gemütlich sitzen Hans-Walter Zilhardt und Brigitte Dill auf einer Bank und lesen Zeitung. Den Bahnstreik nehmen sie gelassen. Um 6.46 Uhr hätten sie nach München fahren sollen, und von da weiter nach Bozen. "Etwas geärgert haben wir uns schon, denn gestern Abend sagte man uns noch, dass der Zug fährt", sagt Zilhardt. Schlimm sei die Verspätung aber nicht, ergänzt er, sie seien ja auf einer Vergnügungsreise. Und schliesslich fahre der nächste Zug bereits um 8.12 Uhr.

"Dass wir hier warten müssen, ist ein Wohlstandsproblem", sagt Dill. Sie deutet mit ihrem Kopf nach links, wo die Bahnpolizei gerade einen Obdachlosen nach den Dokumenten fragt. "Der hat doch nichts getan, nur friedlich geschlafen." Darüber sollte man besser schreiben, sagt sie. "Über die Dramen des Alltags." Andres Eberhard

+++ Stuttgart, Hauptbahnhof, 7.30 Uhr: Das Gurren der Tauben +++

Berufspendler aus dem Umfeld von Stuttgart sind an sich schon leidensfähig. Faustregel: Wer gut durchkommen will, sollte möglichst vor sechs Uhr auf der Piste sein. Heute üben sie sich in besonderer Demut. Denn schon kurz nach sechs ist beispielsweise auf der Bundesstraße 14 vor dem Kappelberg-Tunnel, einem der meistbefahrenen Pendler-Highways, alles dicht. Tempo 10 statt Tempo hundert. Unfall um 6.31 Uhr in Höhe von Waiblingen.

Fast meditative Stille dagegen am Stuttgarter Hauptbahnhof. Man hört das Gurren der Tauben. Ingrid Eissele

+++ Essen, 7.22 Uhr: Verkäuferin: "So ist das schwierig" +++

Die Kamps-Mitarbeiterin sagt: "Normalerweise hätte ich jetzt eine Schlange, die bis um die Ecke reicht. Minimum 30 Menschen. So ist das schwierig. Die Zeit vergeht nicht." Eine Kundin kommt hinzu, sagt sichtlich erbost: "In Duisburg fährt überhaupt kein Zug, mein Freund hat mich mit dem Auto gebracht." Sie muss zu einer Schulung, darf "nur zwei Mal zu spät kommen, sonst bin ich draußen." Matthias Lauerer

+++ Ruhrgebiet, 7.05 Uhr: Autobahnen sind verstopft +++

+++ 6.38 Uhr: Logistikbranche rechnet mit Kraftstoff-Engpässen +++

Die Logistikbranche rechnet angesichts des Rekordstreiks bei der Bahn mit Engpässen bei der Kraftstoffversorgung und Produktionsausfällen in der Auto-, Stahl-, und Chemiebranche. Bei der Kraftstoffversorgung "wird es aus meiner Sicht auf jeden Fall Engpässe geben, zumal ja auch das Aufkommen im Individualverkehr erhöht sein wird", sagt Gunnar Gburek vom Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik dem Sender MDR Info. Raffinerien hätten Probleme, die Tankstellen zu beliefern. Gburek rechne mit Engpässen "spätestens Sonntag oder Montag".

+++ Essen, 6.22 Uhr: Gähnende Leere +++

+++ Essen, 6.05 Uhr: Nur drei von 18 Zügen fahren +++

Am Essener HBF stehen die Menschen irritiert vor der Anzeigentafel. Fotos werden per Handy gemacht. Von den 18 ausgewiesenen Zügen, die in der nächsten halben Stunde fahren sollten, starten nur drei. Angelika ist gerade 50 Jahre alt geworden - und sagt: "Das ist eine Katastrophe. Was soll das?" Immerhin hat sie Glück, denn ihre Bahn ist eine derjenigen, die fährt. Matthias Lauerer

+++ 5.45 Uhr: Massive Beeinträchtigungen für Pendler +++

Der Fern- und Regionalverkehr ist nach dem Streikstart im Personenverkehr laut Bahn "ausgedünnt, aber weitgehend stabil" angerollt. In einer Mitteilung sprach der Konzern von "massiven Beeinträchtigungen" für Reisende und Pendler. Für Donnerstag und Freitag sind die Ersatzfahrpläne bereits öffentlich. Für Samstag stünden ab 12 Uhr Informationen online bereit, für Sonntag sei die Veröffentlichung am Freitagmittag vorgesehen.

Im Regionalverkehr sind die Streikauswirkungen laut Bahn unterschiedlich spürbar. In West- und Norddeutschland stünden über 30 Prozent des üblichen Zugangebotes zur Verfügung. In Süddeutschland verkehrten etwa 40 Prozent der Züge. In Ostdeutschland stünden 15 bis 30 Prozent des üblichen Zugangebots zur Verfügung. Für die S-Bahnen in München, Nürnberg, Stuttgart und Rhein-Main werde ein Stundentakt angeboten. In Berlin und Hamburg fahren einige Linien auch alle 20 Minuten.

+++ 2.15 Uhr: Lokführer beginnen Streik im Personenverkehr ++++

Die Lokführer-Gewerkschaft (GDL) hat am Donnerstagmorgen einen viertägigen Streik im Personenverkehr der Bahn begonnen. "Betroffen ist von Betriebsbeginn am frühen Morgen an der Fern-, Regional- und S-Bahn-Verkehr", sagte eine Bahn-Sprecherin in Berlin. Der Streik sollte am Montagmorgen um 4.00 Uhr enden, hieß es von der GDL. Die Bahn bat ihre Fahrgäste, sich auf ihrer Internetseite über die Ersatzfahrpläne zu informieren. Im Güterverkehr hat der Ausstand am Mittwochnachmittag begonnen. Die GDL fordert für die Beschäftigten mehr Geld, eine kürzere Arbeitszeit und will das gesamte Zugpersonal bei Verhandlungen vertreten.

jen/nik/kup/mka/fin/DPA/AFP/Reuters DPA Reuters

Mehr zum Thema

Newsticker

VG-Wort Pixel