Datensicherung Kein Angst vor dem Daten-Gau

Er kommt immer unverhofft und denkbar ungelegen: der totale Festplatten-Exitus. Alle Daten sind dann futsch. Schutz gewährt nur eine konsequente Backup-Strategie.

Die Festplatte gibt noch ein komisches Geräusch von sich, und ein paar Sekunden später wird es zappenduster auf dem Monitor. Der Albtraum jedes PC-Besitzers ist eingetreten: Alle Daten - inklusive Briefe, die Seminararbeit, E-Mails, Adressen, Fotos oder die MP3-Sammlung - haben sich in die ewigen Jagdgründe verabschiedet. Gründe dafür gibt es genug: Entweder, hat die Festplatte im Desktop ihren Geist aufgegeben und lässt sich nicht mehr reparieren oder das Notebook wurde geklaut. Was viele Anwender erst zu spät bedenken: Die Hardware lässt sich zwar ruck zuck! ersetzen, doch die Daten darauf nicht. Und auf diese kommt es ja an. Wer keine aktuelle Sicherungskopie hat, steht oft vor dem Ruin - mitunter ist sogar die berufliche Existenz in Gefahr. Da hilft nur, die Daten regelmäßig zu sichern, sprich Backups anzulegen.

Sichern ist ein Kinderspiel

Dabei gibt es aber viel zu bedenken. Es soll Zeitgenossen geben, die immer noch umständlich mit den Windows-Befehlen "Kopieren und Einfügen" hantieren – elegant ist das nicht gerade. Im Zeitalter, wo Tausende von MP3s, Fotos und E-Mails auf den PCs schlummern, ist diese Strategie absolut untauglich. Dabei ist ein richtiges Backup eigentlich ganz einfach: Zunächst geht es darum, alle Daten zu sichern.

Tipps zum Backup kleiner Datenmengen

- Grundsätzlich gilt: Private Daten - Office-Dokumente, Fotos und Mediadateien - gehören immer auf eine eigene Festplatten-Partition - niemals dort, wo sich das Betriebssystem befindet. - Speichern Sie Ihre wichtigsten Daten (meist im Ordner "Eigene Dateien") auf einen separaten Datenträger - eventuell sogar täglich. Dokumente, E-Mails und das Adressbuch passen locker auf eine CD oder DVD, eventuell reicht sogar schon ein USB-Stick. Für die ersten drei Kopien stets ein neues Medium verwenden. Erst danach sollten Sie damit beginnen, die jeweils älteste Datensicherung zu überschreiben.

- Prüfen Sie, ob Ihre Daten auch wirklich fehlerfrei auf dem Speichermedium angekommen sind.

- Wenn Sie langfristig wertvolle Daten auf CD oder DVD sichern, sollten Sie von Zeit zu Zeit überprüfen, ob diese noch lesbar sind. Die Scheiben halten nämlich nur wenige Jahre.

- Wenn Sie mit einem Online-Backup liebäugeln, sollten Sie vorher prüfen, ob der Anbieter eine ausreichende Sicherheit garantiert - etwa Daten-Verschlüsselung.

Beim Komplett-Backup werden Betriebssystem, Anwendungsprogramme und private Daten zu einem bestimmten Zeitpunkt gespeichert. Das hat den Vorteil, dass bei einer Wiederherstellung nichts verloren geht und der PC schnell wieder läuft. Wohl dem, der eine aktuelle Sicherung seiner Konfiguration besitzt – inklusive aller Treiber und Tools. Am einfachsten geht das, in dem der PC-Besitzer mit Hilfe einer Image-Software wie "True Image 10" oder "Norton Safe and Restore 2.0" ein Abbild aller Partitionen herstellt. So ein Image der PC-Festplatte erspart im Notfall die mühsame Neuinstallation des Betriebssystems. Im Prinzip dreht der Anwender dabei einfach die Zeit zurück und fängt noch einmal ganz von vorn an. Nachteil: Die vollständige Sicherung aller Daten nimmt viel Zeit und Platz in Anspruch. Vorsicht: Das Abbild darf sich niemals auf derselben Festplatte wie die Originaldateien befinden. Ist die Harddisk kaputt, ist ja auch die Kopie nicht mehr lesbar. Deshalb: Die Daten lieber auf eine zweite Festplatte kopieren, die im Idealfall nur zur Aufnahme der Sicherheitskopien dient. Statt umständlich eine Backup-Harddisk im PC einzubauen, empfiehlt es sich, eine externe Festplatte zu verwenden – die kostet nicht viel und lässt sich überall hin bequem mitnehmen. Nach einer Volldatensicherung ist die Hauptarbeit schon geleistet. Denn es macht keinen Sinn, jedes Mal den kompletten Inhalt der Festplatte noch einmal als Image anzulegen, wenn sich lediglich Kleinigkeiten geändert haben. Auch hier helfen die Backup-Programme weiter. Auf Wunsch, sichern diese nämlich automatisch nur alle neuen oder veränderten Dateien. Der Anwender teilt der Software lediglich das Intervall mit - zum Beispiel wöchentlich oder monatlich. So dauert der Sicherungs-Prozess nicht zu lange und unnötige Datenansammlungen werden von vornherein vermieden. Einige Backup-Programme verschlüsseln die gesicherten Daten zusätzlich.

Das Netz als Speichermedium

Tipp: Auch das Web eignet sich als Datenlager - zumindest für kleine Mengen. Nachteil. Für den Platz im Internet muss der Nutzer meist zahlen. Zu den Anbietern gehören Xdrive und Myfiles. Der PC-Besitzer hat dafür aber von jedem Internet-Café aus Zugriff auf seine Daten. Ein anderer Vorteil ist der bequeme Datenaustausch. Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen sollte der PC-Anwender nicht vergessen: Eine hundertprozentige Sicherheit gibt es nicht – irgendwas kann immer schief gehen.

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