Noch immer steht in vielen deutschen Wohnzimmern die PlayStation 4 und noch immer erscheinen neue Titel für die Konsole, die im November 2013 auf den Markt kam. Das liegt wahrscheinlich an der lange schlechten Liefersituation ihres Nachfolgers. Die hat sich inzwischen verbessert, ob das aber jetzt noch viele PS4-Jünger zum Neukauf animiert, bleibt fraglich.
Schließlich kostet die PlayStation 5 im Jahr 2023 noch fast den Preis, den Sony für seine Konsole zum Marktstart im Novmeber 2020 verlangte. Abgesehen davon, kennen PS4-Spieler vor allem ein Problem sehr gut: Der interne Speicher ihrer Konsole quillt über. Das liegt natürlich daran, dass in den vergangenen fast zehn Jahren enorm viele Spiele für die Konsole auf den Markt kamen und nicht immer fällt es leicht, das Lieblingsspiel von gestern von der Platte von heute zu putzen.
Externe Festplatte PS4: Direkt vom Speicher zocken
Dann gilt es entweder, mit dem vorhandenen Speicher ordentlich zu haushalten oder eine externe Festplatte anzuschaffen. Letzteres ist die komfortablere Lösung, denn auf dem externen Speichermedium lassen sich nicht nur Spiele sichern, sondern auch direkt spielen. Praktisch ist das, wenn Zocker mit ihren Freunden auf der Couch eine Runde daddeln wollen, die Freunde aber nicht das gewünschte Game besitzen. Freilich muss sich der Spieler, dem das Spiel gehört, mit seinem PlayStation-Account auf der Konsole seines Freundes anmelden, um es dann von der externen Festplatte spielen zu können. Mit der PlayStation 5 ist das übrigens nicht möglich.
Der Unterschied zwischen HDD und SSD
Bleibt die Frage, auf welche Art von Speichermedium Zocker setzen wollen. Sie haben die Wahl zwischen einer klassischen Festplatte (Hard Disk Drive, HDD) und einer Solid State Drive (SSD). Der Unterschied zwischen beiden liegt in ihrer Lese- und Schreibtechnik begraben. Bei der HDD liest und beschreibt ein Magnetknopf das Speichermedium. Bei einer SSD handelt es sich um Flashspeicher, der direkteren Zugriff auf die Daten gewährt.
In Spielen verkürzt das beispielsweise die Ladezeiten zwischen den Sequenzen. Bei gleichem Preis für die gleiche Größe sollten Zocker immer zur SSD greifen. Das ist aber noch nicht der Fall. Die klassische externe Festplatte ist meist günstiger und bietet den größeren Speicher fürs kleinere Geld. Wer keine Lust auf lange Wartezeiten hat, greift zur schnellen SSD. Geduldige Sparfüchse fahren mit der HDD besser.
Wichtig: Formatierung beachten
Nicht jede externe Festplatte arbeitet ohne Murren mit der PlayStation 4 zusammen. Einige Modelle müssen vor der Nutzung noch kurz formatiert werden. Wie das funktioniert, erklärt Sony mit einer kurzen Anleitung. Unter Einstellungen, Geräte, USB-Speichergeräte können Sie die Festplatte als erweiterten Speicher formatieren. Fertig.
Ansonsten gilt es noch zu beachten, dass auf Ihrer PS4 Systemsoftware Version 4.50 oder höher läuft, die Festplatte wenigstens mit USB-3.0-Protokoll arbeitet und zwischen 250 Gigabyte (GB) und 8 Terabyte (TB) Speicher verfügt.
Wichtig: Wenn Sie die Festplatte in Zukunft für die PlayStation 5 nutzen wollen, ist ein neueres USB-Protokoll (3.2) und eine USB-C-Schnittstelle von Vorteil. Zur Erinnerung: USB 3.2 bietet einen Datendurchsatz von 10 Gigabit pro Sekunde (Gbit/s) und verschiebt Daten deshalb doppelt so schnell von externen auf internen Speicher wie USB 3.0 (5 Gbit/s). Bei einer durchschnittlichen Größe von 60 GB pro Spiel spart das viel Zeit.
Achtung: Mit der PlayStation 5 können Sie nicht direkt vom externen Speicher zocken. Die Games müssen vorher auf den internen Speicher gezogen werden. Genug der Theorie, rein ins Vergnügen des Vergleichs.
Viel Speicher für wenig Geld: WD_BLACK P10 Game Drive
- Größe: 5 TB
- Lese- und Schreibgeschwindigkeit: 140 MB/s
- USB-Protokoll: 3.0 (5 Gbit/s)
- Kabel: USB-micro-B zu USB-A
Wer viel Speicher für wenig Geld sucht, der fährt mit einer WD Black P10 gut. Die externe Festplatte kommt im handlichen Format von 2,5-Zoll daher und arbeitet mit dem USB-3.0-Protokoll. Ihr Speicher bemisst satte 5 Terabyte (TB). Das mitgelieferte USB-Kabel bietet leider nur eine USB-A-Verbindung. Aber da auch die PlayStaton 5 über USB-A-Buchsen verfügt, reicht das aus. An der WD Black P10 selbst befindet sich eine USB-micro-B-Buchse. Mit einer Lese- und Schreibgeschwindigkeit von 140 Megabyte in der Sekunde (MB/s) ist die externe Festplatte im Vergleich zur SSD eher genügsam unterwegs.
Externe Festplatte PS4: Seagate Game Drive
- Größe: 2 TB
- Lese- und Schreibgeschwindigkeit: 130 MB/s
- USB-Protokoll: 3.0 (5 Gbit/s)
- Kabel: USB-micro-B zu USB-A
Ebenfalls eine ausgewiesene Gaming-Festplatte ist die Seagate Game Drive PS4 mit 2 Terabyte Speicher. Im Vergleich zur WD Black bietet sie ein deutlich schlechteres Euro-pro-Terabyte-Verhältnis. Und auch die Lese- und Schreibgeschwindigkeit ist mit 130 MB/s langsamer. Wirklich spürbar ist das in der Praxis aber nicht. Beide Platten eint ihre handliche Größe von 2,5 Zoll. Und auch das mitgelieferte Kabel ist eines von USB-micro-B auf USB-A. Einzig ihr Design dürfte deshalb Käufer zum Erwerb animieren: Auf der Festplatte prangt das offizielle PlayStation-Logo und auch die Hülle schmeichelt der PS4. Damit handelt es sich um die perfekte externe Festplatte für Designliebhaber.
Besonders schnell: SanDisk Extreme PRO Portable
- Größe: 1 TB
- Lese- und Schreibgeschwindigkeit: 2000 MB/s
- USB-Protokoll: USB 3.2 Gen. 2 (10 Gbit/s)
- Kabel: USB-C auf C (USB 3.2) und USB-A auf C (USB 3.0)
Nicht besonders groß, aber dafür besonders schnell ist die SanDisk Extrem PRO Portable. Sie besticht durch eine flotte Lese- und Schreibgeschwindigkeit von 2000 MB/s. An der PlayStation 4 wird sie diese aber nicht voll abrufen können, weil die USB-Buchsen der Konsole nicht genug Daten durchlassen, um die volle Leistung der SSD auszukosten. Die Festplatte arbeitet mit dem USB-3.2-Gen.-2-Protokoll, welches einen maximalen Datendurchsatz von 10 Gbit/s zulässt. SanDisk liefert gleich zwei Kabel mit seiner externen SSD: Ein USB-C auf C (USB 3.2) und ein USB-A auf C (USB 3.0).
Achtung: Das USB-A auf C Kabel bietet nur USB 3.0 und bremst damit die theoretisch mögliche Lese- und Schreibgeschwindigkeit aus. Bei der SanDisk Extreme Pro handelt es sich deshalb um eine externe SSD für Zocker, die in naher Zukunft auf die PS5 wechseln wollen. Zur Erinnerung: Die PS5 kann Spiele (noch) nicht direkt von der externen SSD laden. Deshalb müssen die Games vom externen auf den internen Speicher wandern. Je schneller die externe SSD liest und schreibt, desto schneller verschieben sich die Spiele. Bei 60 GB großen Games macht das einen merklichen Unterschied aus.
Günstige externe SSD: Crucial X8 2TB Portable
- Größe: 2 TB
- Lese- und Schreibgeschwindigkeit: 1050 MB/s
- USB-Protokoll: 3.2 (10 Gbit/s)
- Kabel: USB-C auf C (USB 3.2) und USB-A auf C (USB 3.0)
Eine günstigere und dafür auch etwas langsamere externe SSD für die PS4 ist die Crucial X8 mit 2 TB Speicher. Im Vergleich zum Pro-Modell von SanDisk bietet Sie doppelt so viel Speicher für einen günstigeren Preis. Leider liest und schreibt die SSD aber "nur" mit 1050 MB/s. Das ist aber trotzdem deutlich schneller als die interne Festplatte der PS4 arbeitet. Beim USB-Protokoll setzt Crucial auf 3.2, weshalb sich die X8 auch ideal zur Nutzung mit der PlayStation 5 eignet. An Kabeln liefert der Hersteller zwei mit: ein USB-C auf C (USB 3.2) und ein USB-A auf C (USB 3.0). Wieder gilt, dass das USB-A auf C Kabel nur USB 3.0 arbeitet und damit die theoretisch mögliche Lese- und Schreibgeschwindigkeit des Speichers leicht ausbremst. Insgesamt bietet die Crucial X8 Portable aber ein ordentliches Verhältnis aus Preis- und Leistung.
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