Bei über 20 verschiedenen Podiumsdiskussionen wurden von Experten aus der Spielebranche und anderen Industrien wirtschaftliche sowie rechtliche und gesellschaftlichen Themen rund um den Bereich digitale Unterhaltung erörtert. Im Vordergrung stand dabei vor allem der Dialog zwischen Industrie, Politik und Bildung. Im Rahmen der Eröffnungsveranstaltung sprach der Bayerische Ministerpräsident Beckstein von der Spielbranche als "Motor der Unterhaltungsindustrie" und stellte die Vorteile des Medien- und Gamesstandorts München heraus. "Meine Anwesenheit beim ersten Fachkongress Munich Gaming soll zeigen, wie wichtig der Bayerischen Staatsregierung dieses Thema ist."
Dieser Entwicklung trage das Land Bayern unter anderem mit seiner Cluster-Politik Rechnung. Rund 300 Mitglieder seien im Cluster audiovisuelle Medien bereits vernetzt, eine Mio. Euro Förderungsgelder stünden zur Verfügung.
Auch unterstüte er ausdrücklich eine Bewerbung um die Ausrichtung des Deutschen Spielepreises, wie von der Bundesregierung in Aussicht gestellt. Ferner betonte er das Engagement der Bayerischen Regierung in diesem Bereich, beispielsweise durch den "Runden Tisch Gaming", der den Lara-Start-up-Award auslobt.
Beckstein sprach sich aber auch erneut für einen verantwortungsvollen Umgang mit Spielen im Hinblick auf den Jugendschutz aus. Erstrebenswert sei es, pädagogisch unbedenkliche und anspruchsvolle Spiele zu entwickeln, die allen Zielgruppen gerecht würden, den Jugendmedienschutz entsprächen. Sie sollten aber darüber hinaus auch Spaß machen.
Der Geschäftsführer des Bundesverbands Interaktive Unterhaltung, Olaf Wolters, begrüßte den Kongress als institutionalisierten Dialog zwischen Industrie und Politik und bestätigte, dass beide gemeinsame Ziele verfolgten. Wolters bestätigte Diskussionen innerhalb der Branche, die Selbstkontrolle auch auf Onlinemedien auszuweiten. Ziel sei ein bundesweit einheitliches Kennzeichnungssystem zur Altersfreigabe. Im Jugendmedienschutz käme die zentrale Rolle aber den Eltern zu. Bei mehr als 1000 Neuerscheinungen im Jahr seien Kontrollen der Erziehungsberechtigen unerlässlich.
Der Präsident der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien, Prof. Dr. Wolf-Dieter Ring, stellte in seinem Grußwort Munich Gaming mit 600 Teilnehmern als den größten Fachkongress für elektronische Spiele in Deutschland vor. Die Notwendigkeit hierfür sei durch ein Marktvolumen auf mehr als zwei Mrd. Euro und ein Marktwachstum von insgesamt 21 Prozent im Jahr 2007 mehr als gegeben. In einem evolutionsbiologischen Exkurs hielt Ring fest, dass Spielen generell ein Wesenselement menschlichen Daseins sei. Heute spielten ein Drittel aller Deutschen mehr oder weniger regelmäßig Spiele auf verschiedenen Endgeräten so der BLM-Vorsitzende.
Entwicklerlegende Peter Molyneux rundete das Panel der Eröffnungsredner ab.