Im Forschungszentrum Jülich ist am Montag der schnellste Supercomputer Europas in Betrieb genommen worden. Mit einer Leistung von nahezu neun Billionen Berechnungen in der Sekunde (9 Teraflops) steht die Anlage nach Angaben der Wissenschaftler auf Platz sechs der Weltrangliste ziviler Supercomputer. Mit Hilfe des von IBM hergestellten Rechners wollen die Forscher neue Erkenntnisse über die Entstehung von Erdbeben, die Verbreitung von Schadstoffen im Grundwasser oder über Schwarze Löcher im All (Regionen von extrem hoher Dichte) gewinnen.
Arbeitsspeicher von 5,2 Tera Byte
"Mit dem neuen Supercomputer wird Jülich zum leistungsstärksten wissenschaftlichen Rechenzentrum in Europa", sagte der Vorstandsvorsitzende des Forschungszentrums, Joachim Treusch, bei der Einweihung. Der neue Rechner ist mehr als zehn Mal so schnell wie der bisher genutzte Computer. Er besteht aus insgesamt 1.312 Prozessoren und verfügt über einen Arbeitsspeicher von 5,2 TeraByte.
Wissenschaftlicher Nutzen
"Immer dann, wenn ein Experiment zu aufwendig ist oder eine Theorie nicht mit Papier und Bleistift berechnet werden kann, sind die Wissenschaftler auf Computer-Simulationen angewiesen," erklärte der Leiter des Zentralinstituts für Angewandte Mathematik am Forschungszentrum Jülich, Thomas Lippert. Die Hälfte der Rechenkapazität des neuen Jülicher Supercomputers nutzen Wissenschaftler des Forschungszentrums und der Industrie, die andere Hälfte wird bundesweit für Projekte aus Wissenschaft und Forschung vergeben.