Technik-Mix Von Mini-Handys bis Maxi-Fernseher

Auf der Cebit wimmelt es von Produktneuheiten, Detailverbesserungen - und verrücktem Zeug. Eine Zusammenstellung der interessantesten Meldungen.

Auf der Cebit wimmelt es von Produktneuheiten, Detailverbesserungen - und verrücktem Zeug. Hier eine Zusammenstellung der interessantesten Meldungen:

Kleinstes Handy der Welt wiegt 59 Gramm

Das laut Hersteller kleinste Handy der Welt wiegt 59 Gramm und ist nur noch so groß wie eine Streichholzschachtel. Der koreanische Hersteller Maxon Telecom präsentiert das Gerät auf der Computermesse Cebit. Das MX-C160 hat die Maße 65 mal 37 mal 22 Millimeter, ein Farbdisplay, WAP und polyphone Klingeltöne. Man kann mit dem Klapp-Gerät den Angaben zufolge drei Stunden telefonieren, die Standby-Zeit liegt bei 150 Stunden. Das Gerät soll rund 140 Euro kosten, teilte der Hersteller am Stand in Hannover mit. Die Firma nennt das Gerät "Mighty Mini" ("Kräftiger Mini").

DVD-Nachfolger Blu-Ray Disc jetzt robuster

Der DVD-Nachfolgestandard Blu-Ray Disc hat eine weitere Hürde auf dem Weg zur Marktreife genommen. Hauptproblem der kleinen Scheiben war bislang die Anfälligkeit für Staub und Fingerabdrücke. Dieses Problem hat TDK, einer der Entwickler der Scheiben, die mit einem blauen Laser beschrieben werden, gelöst. "Wir haben eine neue Beschichtung entwickelt, mit der sie weniger anfällig sind", sagte Masatoshi Shikanai von TDK auf der Cebit. Mit der Einführung des hochauflösenden Fernsehens (HDTV) wird selbst die Speicherkapazität einer doppelt beschichteten DVD (8,5 Gigabyte) kaum noch zum Aufnehmen eines Filmes reichen. "Die BDs können bis zu 50 Gigabyte Daten fassen und somit bis zu 5 Stunden Video in HDTV-Qualität aufnehmen", sagte Samsung-Ingenieur Jungwan Ko.

Fraunhofer Gesellschaft will Rechenleistung nach Verbrauch abrechnen

Die Fraunhofer Gesellschaft hat ein Verfahren entwickelt, mit dem die Rechenleistung vieler Computer gebündelt und an externe Kunden vermietet wird. "Rechenpower wird zu einer Ressource wie Gas, Strom oder Telefon, die nach Verbrauch abgerechnet wird", sagte der Vorsitzende der Gruppe Informations- und Kommunikationstechnik (IuK) José L. Encarnaçao.

Bruchsicheres Notebook

Regen, Staub, Erschütterungen - Panasonics neues "Toughbook" soll allen Widrigkeiten des Lebens im Freien trotzen. Von minus 29 Grad Celsius bis plus 60 Grad Celsius soll der Computer einsatzfähig sein. Zielgruppe für den "Computer fürs Grobe" sind nach Unternehmensangaben weniger die klassischen Geschäftsleute als Architekten, Polizisten und Feuerwehrleute, die viel draußen arbeiten. Sie können das rund 1900 Euro teure Gerät angeblich aus einer Höhe bis zu 1,20 Metern fallen lassen, ohne dass es kaputt geht.

Nächste Generation des Personalausweises soll Chip enthalten

Die nächste Generation des Personalausweises soll einen Chip enthalten. Das kündigte Bundesinnenminister Otto Schily am Donnerstag auf der Cebit in Hannover an. Der neue Personalausweis soll durch Integration des Chips sicherer werden und neue Anwendungsmöglichkeiten erschließen.

"Bei der nächsten Generation des Personalausweises werden wir die Fälschungssicherheit noch einmal verbessern und zusätzliche Funktionen anbieten, zum Beispiel die einer elektronischen Bürgerkarte", sagte der SPD-Politiker. Mit Hilfe der in einem Chip gespeicherten Identifizierungsinformationen werde eine sichere Authentisierung bei Internet-Geschäften möglich sein. Damit ließen sich persönliche Daten schützen und Online-Geschäfte verlässlicher abwickeln.

Spring, QRIO, Spring

Der zweibeinige, 50 Zentimeter große Roboter QRIO von Sony ist nach Unternehmensangaben der einzige humanoide Roboter, der selbstständig laufen, springen und rennen kann. Außerdem versteht der Prototyp bis zu 20.000 Vokabeln, kann sich eine gewisse Anzahl von Namen und Gesichtern merken und auf Deutsch grüßen.

Intel stellt mobiles Büro in 7er BMW vor

Der weltgrößte Halbleiterhersteller Intel hat auf der Cebit ein mobiles Büro auf Rädern in einem 7er BMW vorgestellt. Kernstück ist ein Tablet-PC mit Intels mobiler Chiptechnologie Centrino. Der BMW verfügt über einen Drucker, ein Faxgerät und kann mit Hilfe von GPRS und UMTS jederzeit Kontakt zum Internet aufnehmen. An dem am Donnerstag vorgestellten Prototypen waren neben Intel und BMW auch Hewlett-Packard und das Software-Unternehmen Oracle beteiligt.

Panasonic stellt kleinsten Drucker vor

Den kleinsten und robustesten Drucker seiner Klasse hat der japanische Hersteller Panasonic vorgestellt. Das Gerät ist so groß wie zwei Zigarettenschachteln, wiegt 550 Gramm und kann am Gürtel getragen werden, wie das Unternehmen auf der Cebit mitteilte. Der Winzling druckt bis zu fünf Zentimeter breit auf Thermopapier und empfängt die Daten kabellos per Funk. Er ist zum Beispiel für Lagerarbeiter gedacht, die Pakete auszeichnen müssen oder für den Einsatz in Gaststätten. Er ist laut Panasonic sehr stabil gebaut und übersteht es auch, wenn er aus einem Meter Höhe auf den Boden fällt. Der Apparat soll rund 850 Euro kosten.

Philips entwickelt flüssige Foto-Linse

Eine Foto-Linse, die wie das menschliche Auge arbeitet, hat Philips entwickelt. In einem zwei auf drei Millimeter großen durchsichtigen Zylinder treffen zwei Flüssigkeiten aufeinander und bilden zwischen sich eine Art flüssige Membran, die sich bei der Durchleitung von elektrischer Spannung verkrümmt und damit eine Linse bildet. Mit der Technik wäre es nach Unternehmensangaben erstmals möglich, ein Kamera-Handy so auszustatten, dass die Linse sich wie das menschliche Auge der Entfernung anpasst und automatisch scharf stellt.

Riesenfernseher, Riesenpreis

Den größten Fernseher der Welt mit einer Bilddiagonale von gut zwei Metern präsentiert der koreanische Hersteller Samsung. Das Gerät mit Plasma-Bildschirm kostet stolze 50.000 Euro, dafür kann sich der Besitzer aber die Rahmenfarbe selbst aussuchen.

Notebook-Sicherheit à la James Bond

Ebenfalls von Samsung stammt der Laptop X30 mit seinem ganz besonderen Sicherungssystem: Ein kleiner, quadratischer Fingerabdruck-Sensor vor der Tastatur, der aussieht wie ein winziges Display, sorgt dafür, dass nur Befugte an die Daten im Computer gelangen können.

"Saufen geht immer"

"Kann das Ding auch Kaffee kochen?", lautet oft die scherzhafte Frage zu neuen Multifunktionsgeräten. Der Sicherheits-Server BenHur der Freiburger Firma Pyramid kocht auf der Cebit zwar immer noch keinen Kaffee, kann aber dafür Cocktails und Longdrinks mixen. Eine Software greift auf die interne Rezept-Datenbank zu und steuert dann insgesamt zehn Pumpen. "Wenn auch sonst nichts läuft, gesoffen wird immer", scherzt Geschäftsführer Frieder Hansen. Im "Kerngeschäft" bietet der Server einen geschützten Internet-Zugang sowie Filter gegen Spam und Computer-Viren.

High-Tech-Mode für die Frau von morgen

Eine Lippenstift-Dose in Pink mit Digitalkamera und Handy stellt Panasonic vor - mit Kopfhörern, die wie Ohrschmuck aussehen und vorerst nur als Studie. Auch noch ein Prototyp ist "Sunglass Terminal", eine Hologramm-Brille, die dem Träger virtuelle Bilder auf die Innenseite der Gläser projiziert.

Festplatten als Legosteine

IBM macht den Großcomputer zum Lego-Baukasten: Der Computerkonzern zeigt auf der Cebit in Hannover eine neue Speicherlösung, bei der Festplatten dutzendweise gestapelt, gekühlt und in Würfeln aufeinander gepackt werden. Diese "Ice Cubes" (Eiswürfel) sind eine Entwicklung von IBM-Ingenieuren in Mainz und Kalifornien.

"Wenn Festplatten in Miniaturkühlschränke gepackt werden, haben sie eine längere Lebensdauer", erklärte IBM-Sprecher Hans-Jürgen Rehm. "Sie werden wie Legobausteine aufeinander gesteckt, so dass wir Speicherkapazitäten von vielen Terabytes erreichen." Der auf der Messe gezeigte Prototyp der "Collective Intelligent Bricks" (CIB) bündelt zwölf 2,5-Zoll-Festplatten, wie sie auch in Notebooks zum Einsatz kommen, jede von ihnen mit 80 Gigybytes. Der kompakte Würfel kann damit 960 Gigabyte oder ein knappes Terabyte an Daten speichern. Auf der Cebit sind 27 Würfel aufeinandergesteckt - das reicht aus, um alle Texte der Kongressbibliothek in Washington zu speichern, der größten Bibliothek der Welt.

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