Der Physik-Nobelpreisträger Jack Kilby ist tot. Wie sein ehemaliger Arbeitgeber Texas Instruments mitteilte, starb der "Vater des Mikrochip" bereits am Montag im Alter von 81 Jahren nach einem Krebsleiden in Dallas.
Im Jahr 2000 war Kilby zusammen mit dem Deutschen Herbert Kroemer und dem Russen Zhores Alferov der Physik-Nobelpreis verliehen worden. Kilby wurde für seine bahnbrechenden Arbeiten am Mikrochip ausgezeichnet. Der Inhaber von 60 Patenten war auch an der Entwicklung des Taschenrechners und des Thermoprinters beteiligt.
Nicht größer als eine Heftklammer
Bereits am 12. September 1958 präsentierte der Physiker den ersten Mikrochip in den Labors von Texas Instruments. Schon der erste Chip war nicht größer als eine Heftklammer. Mit geliehenen Werkzeugen hatte Kilby den ersten integrierten Schaltkreis konstruiert.
Mikrochips werden heute in Alltagsapparaten wie Waschmaschinen bis hin zu leistungsstarken Computern eingesetzt.
Für Texas Instruments entwickelte Kilby Chipanwendungen für Militär, Industrie und Wirtschaft. Von 1978 bis 1984 war der Amerikaner Professor an der Texas A&M Universität. In den letzten Jahren machte Kilby außerdem mit der Entwicklung verbesserter Systeme zur solaren Energiegewinnung von sich reden.
Stichwort Chip
Ein Chip (dt. "Schnippsel") ist ein dünnes Halbleiterplättchen, auf dessen einer Seite Schaltungselemente (z.B. Transistoren, Widerstände) - sowie die Anschlüsse zusammengefasst (integriert) sind. Der zugrunde liegende Halbleiterschnippsel ist fast immer ein Siliziumkristall. (Brockhaus Computertechnik)
Nach der Verleihung des Nobelpreises im Jahr 2000 verbrachte er seine letzten Jahre als Berater von Texas Instruments und auf Vortragsreisen um die Welt. Kilby hinterlässt zwei Töchter, einen Schwiegersohn und fünf Enkeltöchter.