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Insektenbekämpfung à la Star Wars Wissenschaftler will Mücken im Schlafzimmer mit Laserkanone bekämpfen – der Prototyp ist fertig

Mücke
Eine Stechmücke in Aktion: Nach der Vorstellung eines russischen Informatikers soll das Insekt künftig gar nicht erst so weit kommen – wenn sein Abwehrlaser im Einsatz ist
© Patrick Pleul / Picture Alliance
Mücken sind nicht nur lästig, sondern können auch Krankheiten übertragen. Ein russischer Wissenschaftler will sie mit einer wie Science Fiction anmutenden Methode bekämpfen. 

Ein Mückenstich ist für die meisten Deutschen vor allem eines: eine unangenehme Sache. Die Haut schwillt an, manchmal juckt es tagelang, durch Kratzen wird es nur schlimmer. In anderen Teilen der Welt kann ein Mückenstich jedoch weitaus mehr als nur eine lästige Plage sein. In vielen subtropischen Gebieten der Erde übertragen die stechfreudigen Insekten nämlich gefährliche Krankheiten, wie etwa Malaria, das Westnil-Virus oder Dengue-Fieber. 

Ildar Rachmatulin, Informatiker an der Staatlichen Universität Südural in der russischen Metropole Tscheljabinsk, hat es sich zum Ziel gesetzt, die stechende Bedrohung zu bekämpfen. Allerdings arbeitet er nicht etwa an einer neuen Chemiekeule gegen Mücken. Rachmatulin hat einen anderen Ansatz gewählt: Er will die Mücken in der Luft abschießen, vollautomatisch. 

Das Abwehrsystem basiert auf dem Bastelrechner Raspberry PI

Rachmatulin hat dafür einen Prototypen entwickelt und gebaut, der auf einem Raspberry PI basiert. Ein Rasperry PI ist ein kleiner und recht simpler Einplatinenrechner, der vor allem bei Tech-Bastlern sehr beliebt ist. Dies nicht zuletzt, weil die Geräte sehr kostengünstig zu kaufen sind. In Rachmatulins Projekt soll der Minirechner einen Laser steuern und mithilfe einer Kamera und einer eigens entwickelten Tracking-Software perspektivisch in der Lage sein, zwei Mücken pro Sekunde zu "neutralisieren". So steht es zumindest in einem Pre-Paper, dass der Informatiker veröffentlicht hat und das noch nicht von anderen Wissenschaftlern begutachtet wurde. Und, so heißt es weiter: "Dieses Ergebnis kann leicht noch verbessert werden". Dafür sei zum Beispiel ein besserer Laser nötig oder auch der Einsatz einer Thermalkamera. Die ersten Ergebnisse des experimentellen Prototypen lassen allerdings dem Paper zufolge zu wünschen übrig: Mehr als eine Trefferquote von 15 Prozent wird nicht erreicht. 

Mückenstiche: Welches Mittel ist das Beste?

Wann der Prototyp in Serie geht oder seinen Besitzer gar, wie im Paper visioniert, am Körper getragen oder von einer Begleitdrohne aus gegen Mückenstiche schützt, ist offen. Denn Rachmatulin musste seine Forschungen erst einmal unterbrechen, wie er gegenüber "Vice" sagte. Der Grund: Im Winter gibt es in Russland keine Mücken zum Testen. Er kann also erst im Frühjahr weitermachen, wenn neue "Probanden" schlüpfen. 

Vorerst muss also zum Schutz gegen Mücken auf wenig spektakuläre aber altbewährte Methoden wie Sprays oder Moskitonetze zurückgegriffen werden. 

Quellen:"Preprints","Vice", Google Scholar

rös

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