Digitale Bilderrahmen Den richtigen Rahmen wählen

  • von Ulf Schönert
Fotoalben und Diashows waren früher: Heute wird Verwandten und Freunden ein digitaler Bilderrahmen geschenkt - mit den Fotos vom Sommerurlaub oder dem neuen Enkel im Speicher.

Am schönsten sind sie abends im Winter, wenn man alle anderen Lichter ausmacht und höchstens noch ein paar Kerzen brennen. Wenn die papiernen Bilder, die gerahmt an der Wohnzimmerwand hängen, längst von der Dunkelheit verschluckt worden sind. Dann beginnt die Stunde der digitalen Bilderrahmen. Anders als herkömmliche Papierbilder mit Holzeinfassung zeigen sie Fotos nicht nur. Sie lassen sie leuchten - und verleihen ihnen dadurch etwas Weihevolles. Es ist, als würden sie das Licht, das bei der Aufnahme von der Kamera eingefangen wurde, wieder zum Strahlen bringen.

Natürlich kann man digitale Bilderrahmen auch einfach auf die Kommode stellen und sie dort den ganzen Tag laufen lassen, zwischendurch mal flüchtig hinschauen und dann wieder weg. Doch dafür sind sie eigentlich zu schade. Besser, man nutzt sie wie ein Fotoalbum oder einen Diaprojektor: zum Präsentieren, zum gemeinsamen Hinschauen. Schließlich können digitale Rahmen nicht nur ein Bild, sondern eine ganze Abfolge zeigen - je nach Speicher fast beliebig viele.

Am ehesten ähnelt die Darstellung eines digitalen Bilderrahmens der am PC. Mit dem entscheidenden Unterschied, dass Computer in den meisten Wohnungen dort stehen, wo es am hässlichsten ist. Der Bilderrahmen aber steht dort, wo es am hübschesten ist.

Mini-Computer

Ganz nüchtern betrachtet ist ein digitaler Bilderrahmen ohnehin nichts anderes als ein kleiner Computer mit eingebautem LC-Display und Speicherkartenleser. Ein Prozessor bringt die Fotodateien auf den Bildschirm, legt Anzeigedauer, Reihenfolge und Überblendeffekte fest. Zumindest bei den einfachen Modellen.

Neuere und teurere Geräte können noch viel mehr. Manche haben eingebaute Lautsprecher, um die Fotos mit Musik zu untermalen. Andere zeigen auch Videos. Wieder andere holen Wetterprognosen oder Internetnachrichten auf den Bildschirm. Dazu muss der Fotorahmen über einen eingebauten WLAN-Funkempfänger drahtlos mit dem Internet versorgt werden. Auf die gleiche Weise können manche Rahmen auch Fotos von Online-Bilderdiensten wie Flickr anzeigen oder sogar neue Bilder per E-Mail empfangen.

Wer das alles nicht braucht und einfach nur Fotos anschauen möchte, kann getrost ein preiswerteres Modell nehmen - ab etwa 80 Euro ist man dabei. Überhaupt muss billig bei Bilderrahmen keineswegs schlechter sein. Abgesehen von den oben genannten Zusatzmöglichkeiten unterscheiden sich teurere Rahmen von den günstigeren vor allem durch das Design - das bekanntlich Geschmackssache ist.

Relativ sparsam

Die Bildschirmauflösung ist bei teureren Modellen höher, reicht bei den billigeren in der Regel aber aus. Die haben meist 480 mal 234 Bildpunkte (Pixel). Mehr lassen das Bild zwar eindeutig schärfer und hübscher erscheinen. Das ist jedoch nur dann wichtig, wenn der Bilderrahmen zum Beispiel auf einem Schreibtisch steht, der Betrachter also relativ nah dran sitzt. Stellt man den Rahmen auf die Kommode, betrachtet man ihn also aus größerer Entfernung, dann genügt auch die geringe Auflösung.

An einem sollte man aber auf keinen Fall sparen: an der Fernbedienung. Nichts gegen automatische Diashows, aber manchmal will man eben doch bei einem bestimmten Motiv verharren oder ein Foto noch mal zurückholen, und dann nicht jedes Mal aufstehen, um den Pausenknopf am Rahmen zu drücken.

Der wichtigste Einwand gegen digitale Bilderrahmen - abgesehen von kulturpessimistischen Erwägungen - ist der Stromverbrauch. Ja, digitale Bilderrahmen verbrauchen Elektrizität, je größer das Display, desto mehr. Zum Glück schlucken aktuelle Modelle aber nicht mehr so viel wie ihre Vorläufer aus früheren Zeiten. Heutzutage braucht ein Rahmen in der Durchschnittsgröße von sieben oder acht Zoll etwa sieben Watt, im Stand-by-Betrieb ein Watt oder weniger. Bei einem Strompreis von 20 Cent pro Kilowattstunde wären das gut 12 Euro pro Jahr.

Das Formate prüfen

Wie aber kriegt man die Fotos von der Kamera auf den Rahmen? Am einfachsten mit einer Speicherkarte, wie sie auch in digitalen Fotoapparaten verwendet wird. Das bevorzugte Kartenformat der allermeisten Bilderrahmen ist SD. Manchmal passen auch USB-Sticks, manchmal kann man ein Kabel anschließen und die Bilder direkt vom PC überspielen. Selbst kabellos über Bluetooth lassen sich einige Geräte ansteuern, was besonders für Besitzer von Fotohandys interessant ist. Standardspeicherformat ist daraufhin wie bei Digitalfotos üblich, jpg.

Für alle Modelle gilt: Es ist sinnvoll, seine Fotos vor dem Einsatz im Bilderrahmen zu überprüfen, ob sie auch reinpassen. Denn nicht immer entspricht das Seitenverhältnis des Bilderrahmens dem des Fotos. Das führt zuweilen dazu, dass er entweder am Rand schwarze Balken zeigt oder dass er das Foto bei der Anzeige beschneiden muss, wenn es den Bildschirm füllen soll. Besonders bei Hochformaten ist das oft ein Problem. Die Bilder vor dem Einsatz im Rahmen am PC zurechtzuschneiden, lohnt sich also. Kostenlose Software, zum Beispiel Picasa (picasa.google.de), reicht zu diesem Zweck aber vollkommen aus.

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