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Ukraine-Krieg Spione im eigenen Land: CIA zeigt Russen, wie man Informationen sicher über das Darknet teilt

Ein Mann mit Kapuzenpullover sitzt vor mehreren Monitoren
Wer reden möchte, soll das gerne tun: Der amerikanische Geheimdienst CIA verrät Russen, wie man die Agenten am besten erreichen kann.
© Ignatiev / Getty Images
Der US-Geheimdienst CIA bietet mit Videos auf Youtube und Facebook russischsprachige Anleitungen zur sicheren Weitergabe von Informationen zum Angriffskrieg. Dabei spielt das Darknet eine große Rolle.

Rund 15.300 Aufrufe hat das Youtube-Video des US-Geheimdiensts CIA bereits – und damit überspitzt rund 15.300 mögliche Informanten angeworben. Denn das Video ist ein Novum: Erstmals hat die CIA Anleitungen auf Russisch veröffentlicht, die Menschen in Putins zensiertem Internet dabei helfen sollen, Informationen mit den Agenten sicher zu teilen.

Gegenüber der "New York Times" erklärte der Geheimdienst das Vorgehen wie folgt: "Wir stellen Anweisungen in russischer Sprache zur Verfügung, wie man die CIA sicher kontaktieren kann - über unsere Website im Darknet oder ein seriöses VPN. Das ist für diejenigen, die sich gezwungen fühlen, uns wegen des ungerechten Krieges der russischen Regierung zu erreichen", sagte Susan Miller, eine Sprecherin der CIA.

Youtube in Russland bisher nicht gesperrt

Die Anleitungen veröffentlichte die CIA nicht nur auf Youtube, sondern auch beispielsweise auf Facebook. Bislang ist das Video-Portal aber die beste Möglichkeit, Russen tatsächlich zu erreichen. Deren Regierung blockierte Facebook und Instagram vor geraumer Zeit, verschonte Youtube allerdings bislang. Das "Time"-Magazin vermutet, dass Youtube in Russland zu beliebt sei, um die Webseite einfach zu blockieren.

Die Anweisungen sollen einfach zu befolgen sein, beteuert der Geheimdienst. Entweder solle man die CIA über den anonymen TOR-Browser und das Darknet kontaktieren, oder man solle einen VPN nutzen, der es erlaubt, eigentlich gesperrte Webseiten durch eine Art Umleitung trotzdem zu erreichen.

Darknet als Schutzmaßnahme

Die "New York Times" berichtet, dass die CIA in der Vergangenheit Probleme hatte, verdeckte Kommunikation zu ermöglichen. So wären sowohl Chinesen als auch Iraner in ein geheimes System der Behörde eingedrungen und hätten die Anonymität der Informanten gefährdet, sie zum Teil sogar enttarnt. Mit der neuen Schnittstelle im Darknet erhofft sich die CIA offenbar besseren Schutz vor Angriffen, da das Eindringen dort "immens ressourcenintensiv" sei.

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Der Geheimdienst lädt jeden Russen dazu ein, den Kontakt aufzunehmen. Besonderes Interesse gilt allerdings russischen Regierungsangehörigen, die Zugang zu geheimen Informationen hätten. Nach der ersten Kontaktaufnahme könne man der CIA mitteilen, wie die weitere Kommunikation am besten durchzuführen sei.

Quellen:Youtube, Facebook, New York Times, Time

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