Microsoft will in Zukunft automatische Windows-Updates in seine Programme integrieren, die auch ohne explizite Aufforderung des Users downgeloadet werden. Damit will der Konzern Virusattacken wie kürzlich vom MSBlaster-Wurm entgegenwirken, berichtet die Washington Post und beruft sich auf Aussagen von Mike Nash, Microsoft-Vizepräsident der Abteilung für Computersicherheit. Darüber hinaus berichtet der Anti-Viren-Hersteller Sophos, dass Microsoft die Löschung seiner Windows-Update-Internetseite plane, da immer mehr Virusattacken die Seite beschädigen würden.
User ignorieren viele Warnungen
Bislang informierte Microsoft seine User über neue Windows-Updates oder potenzielle Virusattacken per E-Mail oder durch ein kleines Info-Programm, das in Windows installiert wird. Dann hing es vom User ab, ob er ein Windows-Update durchführte oder nicht. So hatte Microsoft bereits am 16 Juli 2003 eine E-Mail mit der Warnung vor dem MSBlaster-Wurm an seine Windows-User ausgesendet, die jedoch viele ignorierten und erst beim Beginn der Wurmattacken darauf reagierten. Dies will Microsoft in Zukunft verhindern und Ende 2004 eine neue Version von Windows herausbringen, die mit dem Auto-Update-Feature ausgestattet sein wird. Hierbei ladet das Programm die Updates automatisch aus dem Internet herunter ohne, wie bisher, beim User zuerst um eine Bestätigung des Vorganges einzuholen.
Zur Sicherheit zwingen
Darüber hinaus erwägt der Software-Riese seine Windows XP-Versionen mit automatischen Firewall-Updates und Vorinstallationen auf den Markt zu bringen. Bruce Schneider, Mitgründer des Internetsicherheits-Unternehmen Counterpane Internet Security, hält die Auto-Updates für sinnvoll, da Usern, deren technisches Wissen weniger fundiert ist, mit diesen Updates aktuelle Sicherheitsroutinen für den Rechner garantiert werden können. Microsoft plant die Updates verpflichtend zu machen, so dass bei Verweigerung der Updates die Garantie für Windows verfällt. Hier sehen Rechtsanwälte jedoch einen Knackpunkt, da Microsoft dies als Plattform nützen könnte, um Veränderungen in den User-Systemen hervorzurufen. Diese Änderungen könnten Microsoft die Möglichkeit geben, den Download von bestimmten Programmen oder Inhalten aus dem Internet zu verhindern.