Ich habe 422 Freunde - und bin trotzdem alleine! Ich spreche jeden Tag mit ihnen - und keiner kennt mich wirklich. Gary Turk hat ein Gedicht geschrieben. Ein Gedicht über Einsamkeit, Isolation und menschliche Kälte oder kurz: ein Gedicht über die "Generation Online".
"Look Up" heißt das verfilmte Gedicht des Londoner Schriftstellers und Regisseurs, in dem er sehr treffend das Problem einer ganzen Generation beschreibt. Statt miteinander zu reden oder sich zu treffen, kommunizieren viele nur noch über ihre Smartphones oder Tablets, treffen sich in virtuellen Chaträumen oder teilen ihr Leben mit der Facebook-Timeline statt mit anderen Menschen. Dabei ist "das Medium, das wir 'sozial' nennen, alles andere als das - wenn wir unsere Computer öffnen und gleichzeitig unsere Türen schließen", wie Turk in einer seiner Zeilen bemerkt. Denn mittlerweile lebten viele in "einer Welt aus eigenen Interessen, Image und Selbstdarstellung, in der wir unsere besten Seiten zeigen, aber nicht unsere Emotionen".
Knapp fünf Minuten lang dauert das verflmte Gedicht, das innerhalb einer Woche schon mehr als zehn Millionen Mal angeklickt wurde - Tendenz steigend.
Die gute Nachricht: Es gibt Hoffnung für uns alle! Denn so wie die Protagonisten im Film können auch wir aus unserer digitalen Isolation ausbrechen - indem wir einfach den Blick von den Bildschirmen unserer Smartphones nehmen und hoch gucken! Und wer weiß, vielleicht könnte sich unser Leben dann entscheidend verändern – und wir könnten, wie in dem Film, die Liebe unseres Lebens treffen.
Aber: "Wenn wir zu beschäftigt sind und immer nach unten gucken, erkennen wir die Chancen nicht, die wir haben." Deshalb sollten wir alle Turks Appell ernst nehmen – und Menschen Liebe und keine Likes schenken.