Facebook macht einen neuen Anlauf, seine Plattform für einen Kleinanzeigen-Marktplatz zu nutzen. Das weltgrößte Online-Netzwerk startete am Montag zunächst in vier Ländern einen Service, bei dem Mitglieder über die Smartphone-App von Facebook Artikel kaufen und verkaufen können. Dabei werden Angebote in der Nähe des Nutzers angezeigt.
Neben dem Heimatmarkt USA ist der Dienst zunächst in Großbritannien, Australien und Neuseeland verfügbar. Dort ersetzte in der Facebook-App das "Marketplace"-Symbol die Verknüpfung zum Facebook Messenger. Weitere Länder und eine PS-Version sollen "in den nächsten Monaten" folgen, hieß es in einem Blogeintrag.
Facebook Marketplace: Schlange für 300 Dollar
Gleich zum Start wird die Plattform aber bereits für zwielichtige Angebote missbraucht: Wie der "Business Insider" berichtet, bot ein Händler fünf Baby-Igel an, ein anderer wollte eine Schlange für 300 Dollar verkaufen. In New York habe jemand versucht, über die neue Marktplatzfunktion einen Beutel mit Marihuana zu verticken. Außerdem finden sich Anzeigen, in denen sich Nutzer in sexuell eindeutigen Posen zeigen.
Dies alles widerspricht der Handelsrichtlinie, in der Facebook eine Reihe an Waren auflistet, die vom Verkauf ausgeschlossen sind: unter anderem Drogen, Tabak, Alkohol, Waffen, Tiere, Glücksspiel oder "unverhohlen sexualisierte Positionierungen".
Der "Business Insider" hat Screenshots der Anzeigen, die inzwischen teilweise wieder entfernt wurden, veröffentlicht. Als Nutzer kann man entsprechende Einträge melden. Facebook-Mitarbeiter sind angehalten, verstärkt auf zwielichtige Angebote zu achten.