Internet-Kriminalität Dialer-Betrüger nach Deutschland ausgeliefert

Er gilt als der Haupttäter im bisher größten deutschen Betrugsfall mit Dialer-Programmen. Der 30-Jährige ist von Lettland ausgeliefert worden. Die Zahl seiner Opfer ist riesig.

Der mutmaßliche Haupttäter im bundesweit größten Betrugsfall mit Dialer-Programmen aus dem Internet ist am Freitag von Lettland nach Deutschland ausgewiesen worden. Der 30-Jährige, der mit seinen Mittätern einen Schaden von über 20 Millionen Euro verursachte, wurde nach Angaben der Behörden in Lettland nach Deutschland geflogen und dort der Polizei übergeben. Er war im Januar verhaftet worden, hatte aber im Februar Berufung gegen seine Auslieferung eingelegt. Diese Berufung wurde zurückgewiesen.

Nach Angaben der Staatsanwaltschaft Osnabrück boten die drei Hauptbeschuldigten über verschiedene Firmen pornografische Darstellungen im Internet an, die gegen eine erhöhte Telefongebühr über ein Dailer-Programm heruntergeladen werden konnten. Zunächst ordnungsgemäß angezeigte Dialer-Programme veränderten beim Herunterladen des ersten Bildes die Sicherheitseinstellungen des Computers so, dass Dialerschutzprogramme ausgeschaltet wurden und weitere Seiten mit hohen Gebühren nicht mehr erkennbar waren. Zugleich bauten die Programme eine kostenintensive Verbindung von 1,86 Euro pro Minute auf.

Die Staatsanwaltschaft geht von mehr als 100.000 Opfern aus. Viele Betroffene, bei denen durch erhöhte Telekosten Schäden bis zu 3.000 Euro entstanden seien, hätten noch keine Anzeige erstattet. In dem seit Sommer 2003 laufenden Verfahren wird mittlerweile gegen sechs Beschuldigte wegen bandenmäßigen Betrugs, Computerbetrugs und Sachbeschädigung durch Datenveränderung ermittelt.

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