Streaming-Dienst Netflix kostet ab November nur fünf Euro – wenn man mit bestimmten Nachteilen leben kann

Gehört inzwischen zu fast jedem Fernseher: der Netflix-Button.
Gehört inzwischen zu fast jedem Fernseher: der Netflix-Button.
© STR / Imago Images
Netflix stellt ab November das Angebot auf den Kopf: Schon ab fünf Euro monatlich lässt sich der Streaming-Dienst abonnieren. Das bringt allerdings Werbung und weitere Einschränkungen mit sich.

Netflix kostet aktuell mindestens 7,99 Euro im Monat. Ab November wird Netflix für nur 4,99 Euro ein günstigeres Abonnement starten. Die entgangenen Einnahmen holt sich Netflix dann an anderer Stelle – und zwar mit Werbung.

Fünf Minuten Werbung pro Stunde

Das neue Werbe-Abo soll pro Stunde etwa vier bis fünf Minuten Reklame umfassen. Zum Vergleich: Bei Privatsendern liegt das derzeitige Limit bei zwölf Minuten stündlich. Die einzelnen Spots will Netflix zu Beginn auf 15 bis 30 Sekunden beschränken, sie sollen vor dem Start einer Sendung und mittendrin laufen. Von einer "Überspringen"-Funktion, wie es bei anderen Videoportalen manchmal möglich ist, ist bislang nicht die Rede.

Doch das ist nicht der einzige Unterschied, der werbefinanzierte Abos ausmacht. Aus Lizenzgründen sei es Netflix nicht möglich, Kunden des Abos das gesamte Angebot zur Verfügung zu stellen. Das bedeutet, dass bestimmte Serien und Filme nicht verfügbar sein werden. In der offiziellen Pressemitteilung zum neuen Abo heißt es ergänzend "aber wir arbeiten daran".

Eingeschränkter Funktionsumfang

Wer Netflix mit Werbung bucht, muss außerdem auf die Download-Funktion verzichten und kann Inhalte nur dann anschauen, wenn das Empfangsgerät eine aktive Internetverbindung hat. Apropos: Der Basis-Tarif mit Werbung ist – wie auch das werbefreie Grundangebot – auf ein Gerät gleichzeitig beschränkt.

Für Cineasten kommt der Werbe-Tarif ohnehin nicht in Frage, da Netflix die Videoqualität auf 720p, also die Standard-HD-Auflösung (High Definition) von 1280 x720 Bildpunkten, beschränkt. Immerhin sind das gute Nachrichten für Abonnenten des bisherigen Basis-Abos, denn dort wird Netflix die Bildqualität angleichen und dementsprechend anheben. Zuvor liefen Filme und Serien in dieser Tarifstufe mit einer Auflösung von 720 × 480 Bildpunkten.

Bei den übrigen Abos, also dem Standard- und Premium-Tarif, ändert sich erst einmal nichts. Die Kosten bleiben bei 12,99, beziehungsweise 17,99 Euro. 

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Kritiker sehen in der Einführung des Werbe-Abos einen weiteren Schritt der Streaming-Angebote in Richtung klassischem TV. Tatsächlich nähern sich die beiden Bereiche immer mehr an. Während TV-Sender mit eigenen Streaming-Portalen in die Gefilde von Netflix und Co. vordringen wollen, nehmen die Streaming-Pioniere immer mehr die Form herkömmlicher TV-Programme an (hier erfahren Sie mehr dazu).

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