Onlinevermarktung Google streckt Werbefinger weiter aus

Suchmaschinen-Riese Google erweitert seine Aktivitäten als Werbevermarkter: Teilnehmer des Adsense-Programms können nun auch Youtube-Filme in Werbung einbauen. Und es gibt neue Gerüchte zum Google-Handy. Das soll offenbar gar kein Telefon sein - aber viel mit Werbung zu tun haben.

Google hat beschlossen, Videos von Youtube in seine Internet-Werbeprogramm Adsense zu integrieren. Damit leitet das Unternehmen eine neue kommerzielle Nutzung der vor elf Monaten zum Preis von 1,76 Milliarden Dollar (1,25 Milliarden Euro) übernommenen Video-Plattform ein. Bislang hat Google lediglich einige Werbefilme über YouTube selbst verbreitet. Die Videos in Adsense sollen diesem Werbeprogramm nun neue Kunden zuführen. Über Adsense können die Betreiber von Internet-Auftritten Werbung schalten, die dann von Google auf den entsprechenden Webseiten bereitgestellt wird. Diese Möglichkeit nutzen auch viele Betreiber einer privaten Homepage, um mit Online-Werbung Geld zu verdienen.

Bei den Adsense-Videos soll es sich um Youtube-Filme handeln, deren Urheber zuvor einer solchen Nutzung zugestimmt haben. Zum Start wurden dafür mehr als 100 Youtube-Mitglieder ausgewählt, darunter Unternehmen wie TV Guide Broadband, Expert Village oder Mondo Media. Diese werden dann von Google an den mit den Videos erzielten Werbeeinnahmen beteiligt. Die Betreiber der Adsense-Seiten können entscheiden, welche Art von Videos sie auf ihren Seiten gezeigt haben möchten. So kann etwa der Anbieter einer Auto-Website bestimmen, dass nur Youtube-Filme zu diesem Thema auf seine Seiten gelangen.

Neues über das Google Phone

Google will in diesem Jahr einem Zeitungsbericht zufolge eine eigene Betriebssystem-Software für Handys vorstellen und damit den großen Rivalen Microsoft und die Mobilfunk-Netzbetreiber herausfordern. Das Betriebssystem werde auf der freien Linux-Software basieren und höchstwahrscheinlich kostenlos sein, berichtete die "New York Times" unter Berufung auf eingeweihte Manager und Analysten. Es sind die bisher konkretesten Informationen zu Googles Mobilfunk-Projekt, über das seit Monaten intensiv spekuliert wird. Die Software solle noch in diesem vorgestellt werden, erste Geräte damit seien kommendes Jahr zu erwarten, schrieb die Zeitung weiter. Google selbst kommentiert die Spekulationen nicht.

Das Ziel von Google sei, die Dominanz bei Online-Werbung auf die Internet-Nutzung unterwegs auszuweiten, hieß es. Das Betriebssystem werde auf die Übermittelung von Werbung optimiert. Google wolle auch mobile Versionen seiner Dienste entwickeln - derzeit kann man bereits zum Beispiel den Kartendienst Google Maps unterwegs nutzen. Ein neues Handy-Betriebssystem würde unter anderem in Konkurrenz zu Microsofts Windows Mobile treten. Google müsste Hersteller von Mobiltelefonen und Netzbetreiber überzeugen, Geräte mit seiner Software anzubieten. Die Betreiber der Mobilfunknetze versuchen allerdings selber verstärkt, eigene Dienste auf den Handys anzubieten. Google hatte die Spekulationen über seine Handy-Pläne zuletzt selbst angeheizt, als das Unternehmen ankündigte, in den USA für Mobilfunk-Frequenzen mitbieten zu wollen.

Die "New York Times" berichtete weiter, ein große Gruppe von Google-Entwicklern arbeite bereits seit mehr als zwei Jahren an dem Mobilfunk-Projekt.

AP · DPA
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