Änderungen bei DHL Schnelle Lieferung gegen Aufpreis: DHL will Chaos unter Kontrolle bringen – und Kunden zur Kasse bitten

Paketlieferungen: Diese Rechte haben Sie bei Problemen mit Paketen
Zur Vorweihnachtszeit immer im Stress: Paket- und Briefzusteller:innen.
Die Beschwerden über zu lange Versandlaufzeiten nehmen zu. Die Weihnachtszeit bringt selbst Branchenprimus DHL an seine Grenzen. Doch es scheint, als plane man eine tiefgreifende Änderung der Lieferbedingungen – und will dafür Kunden zur Kasse bitten.

Hinter dem schönen Wörtchen "Starkverkehr" verbirgt sich für Paketzusteller:innen ein alljährlicher Spießrutenlauf. Gemeint ist damit die Vorweihnachtszeit, in der die Anzahl der Bestellungen überproportional in die Höhe schießt und Mensch und Maschine bei den Zustelldiensten an ihre Limits kommen. Die "Frankfurter Allgemeine" sprach mit Vorständin Nikola Hagleitner über den Alltag ihrer Mitarbeitenden – und Pläne, das Paket und Brief-Chaos wieder unter Kontrolle zu bringen.

DHL schultert 10 Millionen Sendungen am Tag

Denn an Spitzentagen liefern die gelben Boten bis zu zehn Millionen Sendungen an deutsche Adressen – ein Berg, der kaum noch zu bewältigen ist. Die Beschwerden über eine zu späte Zustellung, ausbleibende Lieferungen und abgebrochene Lieferfahrten häufen sich – und belasten Fahrer sowie Kunden. Davon sind offenbar besonders Briefe betroffen, deren Empfänger sich schon eine Weile darüber beschweren, dass die Zustellfristen nicht eingehalten werden und wichtige Dokumente viel zu spät am Ziel ankommen würden.

Eine Lösung, die für die neue Paket-und-Brief-Chefin denkbar wäre, schildert sie im Gespräch mit der FAZ. Für Hagleitner sind "starre Laufzeitvorgaben" für Briefe offenbar ein häufiger Stolperstein. Es heißt, die Post müsse "80 Prozent aller Briefe am nächsten Tag zustellen", was Hagleitner "angesichts der elektronischen Kommunikationsmöglichkeiten" nicht mehr für "zeitgemäß" halte. 

Schnelle Briefe sollen mehr kosten

Die Vorständin denkt laut: "Wir sollten überlegen, ob wir den Kunden die Wahl der Laufzeiten überlassen. Sie könnten dann entscheiden, ob ihnen eine besonders schnelle Zustellung einen Aufpreis wert ist oder ob die Briefe auch etwas länger unterwegs sein dürfen. Das würde uns erlauben, viel flexibler zu arbeiten."

So schnell wird sich am bisherigen Modell aber wohl nichts ändern, denn für derartige Umstellungen braucht das Unternehmen den Segen der Politik und Anpassungen im Postgesetz. Das, und die engere Verzahnung von Paket- und Briefzustellung, stehe nun auf Hagleitners Agenda, schreibt die FAZ. 

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