Die Polizei in Hessen hat mehreren Internetbetrügern das Handwerk gelegt und damit nach eigenen Angaben Millionenschäden verhindert. Die sieben verhafteten Männer einer deutsch-litauischen Bande seien verdächtig, mit so genannten Trojaner-Programmen die Kontodaten vieler Bürger ausgekundschaftet zu haben, teilten Bundeskriminalamt (BKA) und die Hessische Generalstaatsanwaltschaft in Frankfurt mit.
Die Männer hätten unter falschen Namen Scheinwohnsitze angemeldet und im Rhein-Main-Gebiet sowie in Mittelhessen Konten eröffnet, um das Geld der Opfer dorthin umzuleiten. Die Täter hätten Trojaner-Programme eingesetzt, die über Mails auf die Computer von Online-Bankkunden gebracht worden seien. Über die Trojaner wurden Zugangsdaten und Transaktionsnummern ausgespäht und an die Täter übermittelt.
Laut BKA gelang es den Tätern nur in einem Fall, 4000 Euro auf die eigenen Konten zu lenken. Insgesamt drei Überweisungen nach Osteuorpa in Höhe von 15.000 Euro seien von den Tatverdächtigen getätigt worden, bevor die Polizei zuschlug. Davon hätten 11.000 Euro noch zurückgebucht werden können.
Ermittlungen seit Dezember
Die Generalstaatsanwaltschaft ermittelt seit Dezember gegen die Gruppe, der bis zu zehn Männer zwischen 21 bis 47 Jahre angehören sollen. Bei der Festnahme von sieben Verdächtigen wurden sechs Wohnungen in Hessen durchsucht, wie die Behörden mitteilten. Dabei seien Beweismittel gefunden worden. Das BKA warnte erneut die Nutzer von Online-Konten vor getarnten Mails und Links, mit denen Daten ihrer Konten abgefragt werden.