Schuhe, Kleider, Süßigkeiten: Im Bildernetzwerk Pinterest tauschen sich vor allem weibliche Nutzer über die schönen Nebensächlichkeiten des Lebens aus. Den meisten Männern dagegen scheint sich der Trend des Bildertauschens bislang nicht zu erschließen. Die Erotikseite "sex.com" - mit 13 Millionen Euro die teuerste Domain aller Zeiten - will das nun ändern und münzt die Idee der Online-Pinnwand auf ihre vorwiegend männlichen Nutzer um: Statt Designerklamotten und knuffigen Tieren werden dort vor allem nackte Tatsachen getauscht.
Besonders dreist: Der Aufbau der Seite und das Design sind eine fast identische Kopie des Originals. Wie beim jugendfreien Pendant können im Netz entdeckte Bilder an die eigene Pinnwand geheftet werden, andere Nutzer können die Fotos kommentieren oder weiterverbreiten. Ähnlich gehen auch die Betreiber des Erotik-Portals "Snatchly" vor: Seit zwei Monaten bietet die Seite eine Pinterest-verwandte Optik. Mit Erfolg: In den letzten zwei Monaten konnten mehr als 15.000 registrierte Nutzer gewonnen werden. Durch die prominente Webadresse könnte der Erfolg für die Besitzer von "sex.com" aber noch wesentlich größer ausfallen.
Das gleiche Prinzip, die selben Probleme
Wie auch beim großen Vorbild Pinterest sind die Urheberrechte an den Bildern umstritten: Obwohl in den Nutzungsbedingungen darauf hingewiesen wird, dass lediglich Bilder und Videos verbreitet werden dürfen, für die man auch das Copyright hält, sieht die Realität häufig anders aus. Zudem ist es möglich, dass Pinterest rechtliche Schritte gegen die Erwachsenen-Konkurrenz einleiten könnte.
Eine konkrete Methode zum Geldverdienen haben die Macher offenbar noch nicht, eine Möglichkeit wäre eine Umsatzbeteiligung über Weiterleitungen, sogenannte Affiliate-Links. Doch so dreist die Kopie auch ist, einen Vorteil gibt es für die Macher des Originals: Die Rotlicht-Bilderdienste dürften die Nutzer von Pinterest fernhalten, die es mit dem Jugendschutz bislang nicht so genau nahmen.