Eigentlich hebt sich Apple die großen Neuerungen für den September auf: Wenn die neuen iPhones vorgestellt werden, erscheinen im September auch die großen Betriebssystem-Updates – und versorgen die Geräte mit jeder Menge neuen Funktionen. Das eigentlich "kleine" Update auf 16.2 ist allerdings überraschend groß ausgefallen. Hier erfahren Sie, warum sich ein schnelles Update lohnt.
Mehr Schutz für Airdrop
Wer oft Bilder oder Kontakte mit anderen teilt, kennt sicher Airdrop. Über die direkte Wlan-Verbindung mit anderen iPhones lassen sich Daten schnell und bequem übertragen. Eine neue Einstellung macht das nun noch sicherer: Die Erlaubnis, von allen Nutzern zur Daten-Weitergabe angezeigt zu werden, ist nun zeitlich befristet und schaltet sich nach 10 Minuten wieder aus. Nach Berichten soll Apple das auf Druck der chinesischen Regierung umgesetzt haben, die so gegen die Nutzung der Funktion bei Protesten vorgehen wollte. Für die meisten Nutzer bedeutet es allerdings tatsächlich ein Plus an Sicherheit.

iOS 16.2: Sichere Daten im der Cloud
Die wohl wichtigste Funktion gibt es in Deutschland leider noch nicht: Mit dem Update werden sämtliche Datensicherungen in Apples iCloud verschlüsselt - und sind dann für Fremdzugriffe gesperrt. Bislang wurde nur ein Teil der hochgeladenen Daten so geschützt, jetzt sind auch Fotos, Notizen und Sprach- und Schriftnotizen nicht einmal mehr für Apple selbst auslesbar. Zum Start ist das nur in einigen Ländern der Fall. Deutschland soll aber nächstes Jahr nachziehen.
Besserer Sperrbildschirm
Der mit iOS 16 überarbeitete Sperrbildschirm bekommt nun noch mehr Möglichkeiten. So lassen sich jetzt auch Gesundheits-Funktionen wie die Tabletten-Erinnerung oder die Schlafanalyse als Widgets setzen, auch manche Drittanbieter-Apps wie der digitale Schlüssel Nuki haben plötzlich einen Platz auf dem Sperrbildschirm. Für Nutzer eines iPhone 14 Pro oder Pro Max lässt sich nun der immer eingeschaltete Bildschirm weiter anpassen und etwa das Hintergrundbild oder die Benachrichtigungen einzeln ausblenden.
In freier Form
Mit dem Update kommt endlich die bereits im Sommer angekündigte Apple-App Freeform auf iPhone, iPad und Mac an. Sie erlaubt es, gemeinsam auf einer Art digitalem Whiteboard gemeinsam Ideen zu entwickeln und mit Notizen, Bildern, Links und anderen Dateien auszuarbeiten. Das Besondere: Alle Teilnehmer bearbeiten die Fläche live, die Änderungen tauchen sofort auf.
Karaoke überall
Wer gerne mal ein Liedchen schmettert, bekommt mit iOS 16.2 von Apple ein tolles Schmankerl: Unter dem Namen Apple Music Sing bekommt die Musik-App eine vollwertige Karaoke-Funktion spendiert. Die bietet gegenüber der bisherigen Text-Ansicht einen tollen Vorteil: Tippt man auf das Mikrofon-Symbol kann man bei unterstützten Songs nicht nur die Lautstärke des abgespielten Gesangs verringern - sondern ihn sogar ganz abstellen. Und die Hits vordergründig selbst trällern.
Notruf auch ohne Empfang
Ein wichtiges neues Feature führte Apple übrigens unabhängig von iOS 16.2 ein: Alle Modelle des iPhone 14 können seit Dienstag auch dann einen Notruf absetzen, wenn sie keinen Empfang haben. Eine ausführliche Erklärung des Notrufs über Satellit und einen ersten Test finden Sie hier. Ein Update ist dafür aber nicht nötig: Apple gibt als Mindestvoraussetzung iOS 16.1 an.
iOS 16.2 und iPadOS 16.2: Weitere Neuerungen
Im System finden sich zudem viele Verbesserungen im Detail. Stage Manager für das iPad unterstützt nun auch externe Monitore als eigenen Bildschirm, die Smarthome-App Home wurde im Hintergrund vollständig neu aufgebaut und soll so noch schneller werden. Die Unfall-Erkennung für das iPhone 14 bekommt nun eine Option, Fehlalarme zu melden. Vorher waren etwa Achterbahnfahrten bei den Notruf-Zentralen versehentlich als Autounfall gemeldet worden.