iOS 16.5.1 Um diese Lücken stritten sogar Geheimdienste: Apple veröffentlicht wichtiges Update

Frau iPhone Skeptisch
Mit der bisherigen iPhone-Software soll es Geheimdiensten möglich gewesen sein, Personen auszuspionieren. Zuerst warnte Kaspersky vor dieser Möglichkeit.
© AntonioGuillem / Getty Images
Mit einem vermeintlich kleinen Update beseitigt Apple auf iPhones, iPads, Macs und Apple Watches gravierende Sicherheitslücken – und bestätigt damit, wovor russische Sicherheitsexperten bereits vor Wochen warnten.

Kürzlich hat Apple Updates für nahezu alle Geräte veröffentlicht – unter anderem iOS 16.5.1. Offiziell heißt es in der Zusammenfassung der Neuerungen für das iPhone-Update: "Dieses Update enthält wichtige Sicherheitskorrekturen und wird allen Benutzern empfohlen. Zudem wird ein Problem behoben, bei dem das Laden mit dem Lightning-auf-USB-3 Kamera-Adapter nicht funktioniert hat." Wie unter anderem die "Washington Post" anmerkt, bestätigt Apple damit, dass die russischen Sicherheitsexperten von Kaspersky mit ihrer Warnung vor wenigen Wochen wohl Recht hatten.

Damals meldete Kaspersky im Firmen-Blog,  dass man eine Schadsoftware entdeckt habe, mit der iPhones angegriffen werden. Kaspersky fand die Software auf den Geräten der eigenen Mitarbeiter und bezeichnete den Angriff als "äußerst komplex" und "professionell angelegt". Gleichzeitig mit der Meldung der Software-Experten warf der russische Geheimdienst FSB Apple vor, der NSA durch derartige Hintertüren beim Ausspionieren von Personen zu helfen. Der Konzern ließ kurz darauf ein Statement veröffentlichen, in dem Apple erklärte: "Wir haben nie mit einer Regierung zusammengearbeitet, um eine Hintertür in ein Apple-Produkt einzubauen und werden dies auch nie tun."

Sicherheitslücke auch bei älteren Apple-Geräten gestopft

Mit den zahlreichen Updates, die Apple nun veröffentlicht hat, darunter iOS 16.5.1, iOS 15.7.7, MacOS 13.4.1 und WatchOS 9.5.2, wurden Fehler im Kernel und der Browser-Engine Webkit endgültig geschlossen. Bei neueren Geräten ist aber offenbar nicht davon auszugehen, dass die Angriffe weiterliefen. Laut Kaspersky sollen insbesondere iPhones mit iOS 15.7 oder älter im Fokus gewesen sein, da Apple die Schwachstelle bereits mit iOS 16 größtenteils gestopft habe. Einige ältere Geräte bekamen dieses Update allerdings nicht.

Wer für die Angriffe mit der Malware namens "TriangleDB" verantwortlich ist, und woher sie genau stammt, ist bislang unklar. Den Ablauf der Hacks hat Kaspersky indes im Detail erforscht. Ausgelöst wurden sie durch eine infizierte Nachricht über die Chat-App iMessage, die einen infizierten Anhang im System des Opfers hinterlegte. Darüber war es anschließend möglich, bis zu 24 unterschiedliche Befehle auszuführen, etwa das Auslesen von Passwörtern, die Übermittlung des aktuellen Standorts oder die Manipulation von Dateien. Schützen konnte sich nur, wer bereits iOS 16 installiert hatte oder den Blockierungsmodus der Geräte nutzte.

Problem mit USB-Adapter behoben

Ein weiterer Grund, das Update schnellstmöglich zu installieren, ist die Behebung eines Fehlers im Zusammenhang mit dem Lightning-auf-USB-3 Kamera-Adapter, der mit iOS 16.5 nicht mehr funktionierte, aber von vielen dringend benötigt wird.

Die Updates finden Sie auf die gewohnte Weise. Prüfen Sie in den Systemeinstellungen der Geräte, ob eine Aktualisierung für Sie bereitsteht. Ist das der Fall, stellen Sie sicher, dass das Gerät mit dem Strom verbunden ist oder ausreichend Restkapazität hat. Sollte kein Update zu finden sein, prüfen Sie die aktuelle Version. Sofern Sie automatische Updates aktiviert haben, kann es sein, dass die Geräte die Installation bereits ohne Ihr Zutun durchgeführt haben.

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